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Begegnung, jedes Ereignis und jede unvorhergesehene Situation als Fanfarenruf nach noch stärkerer Standhaftigkeit und noch tieferem Vertrauen in die Vorkehrungen der Liebe zu meinem Besten segnen. Möge ich darauf vertrauen, dass »in meinem Leben nichts schiefgelaufen ist und auch nichts fehlt … dass es so, wie es ist, perfekt ist«.

      Tag 39

       Geheilte Drogensucht, Alkoholismus

       und Gewalt (Ein Bericht)

      Mein Freund Mamadou aus Mali (Westafrika) ist einer der bewundernswertesten Menschen, denen ich je begegnet bin. Als tiefgläubiger und toleranter Muslim hat er das Segnen als seinen Lebensstil angenommen und unter den Menschen, denen er rät zu segnen, erstaunliche Heilungen erlebt. Auf der Straße begegnete er Fatoumata, einer Bekannten, deren Sohn sich mit Drogen und Alkohol vollpumpte. Er hatte auch ein Messer, mit dem er andere Leute bedrohte, und sie musste ihn des Öfteren vom Polizeirevier abholen. Sie war verzweifelt. Mamadou erzählte ihr ruhig vom Segnen und riet ihr, ihren Sohn tagsüber immer wieder für die Eigenschaften zu segnen, die er nicht zeigte. Irgendwann ging er zu seiner Mutter und sagte ihr, er hätte das Leben, das er führte, satt und wolle sich ändern. Von einem Tag auf den anderen ließ er die Finger von Alkohol, Drogen, dem Messer und den anderen Dingen und fing sogar damit an, täglich zum Beten in die Moschee zu gehen.

      Tag 40

       Für die Heilung eines Kontrollfreaks

      Viele Menschen in unserer westlichen Kultur neigen dazu, alles unter Kontrolle haben zu müssen und womöglich auch andere zu kontrollieren. Von früher Jugend an war ich ein starker Kontrollfreak. Erst viele Jahre später, in einer großen Lebenskrise dämmerte mir, wie lieblos es von mir war – nicht nur meiner Partnerin gegenüber, sondern noch viel mehr mir selbst gegenüber. In einer Zwangsjacke zu leben ist nicht unbedingt angenehm.

      Wir (Ich) segne(n) alle, die im Schatten ständiger Kontrolle leben, für ihre Fähigkeit, sich anzusehen, was sie sich und anderen damit antun.

      Wir segnen sie für ihre Fähigkeit, die tiefe, verborgene Angst aufzudecken, die hinter solchen Verhaltensmustern steckt – die Angst, dass die Dinge ihnen aus den Händen gleiten, ihrer Kontrolle entgleiten.

      Mögen sie erkennen, dass die Kontrolle über etwas so unglaublich Vielseitiges, Reichhaltiges und Unvorhersehbares wie das Leben, das ständig im Fluss ist, völlig unrealistisch ist.

      Wir segnen sie für ihr Verständnis, dass es in einem Universum, in dem der wunderbarste und liebevollste Geist dirigiert und alles »vom mentalen Molekül bis hin zur Ewigkeit« lenkt, am besten ist, alles in den Händen dieser grenzenlosen Macht zu lassen.

      Mögen sie begreifen, dass die Fähigkeit, auf jede Situation mit bedingungsloser Liebe zu reagieren, die größte Garantie dafür ist, dass die Dinge sich in allen Lebenslagen zum Guten wenden werden und sie auch die ultimative Versicherung gegen unvorhersehbare Umstände und verrückte Verhaltensformen ist.

      Mögen sie lernen, das Unerwartete zu genießen und sich darauf zu freuen, unbekanntes Terrain zu betreten – innerlich und äußerlich.

      Und mögen sie gar lernen, es mit Freude anzunehmen, wenn die Dinge »außer Kontrolle« geraten – als etwas Wertvolles des Universums, aus dem sie lernen können, loszulassen und auf das grenzenlos liebevolle Gesetz des Guten zu VERTRAUEN, das das Leben lenkt, wie es auch immer nach außen hin erscheinen mag.

      Tag 41

       Für die Militanten des ISIL

      Wir haben alle von den schrecklichen Hinrichtungen gehört, die im Internet gezeigt werden, und von den extremen islamistischen Militanten der Terrororganisation ISIL (Islamischer Staat Irak und der Levante), die im Nahen Osten ein neues Kalifat des Islam gründen wollen. Heute öffnen wir unser Herz denen, die trotz allem immer noch unsere geliebten Brüder und Schwestern sind.

      Heute segnen wir die Militanten dieses Netzwerks für das Göttliche, das in ihnen steckt, auch wenn der äußere Anschein ein ganz anderer ist. Wir segnen sie für ihre tiefe Menschlichkeit und ihr großes Mitgefühl, damit sie aufwachen und ihnen klar wird, dass das, was sie anderen antun, sich selbst antun.

      Wir segnen die Bevölkerung der umkämpften Gebiete, damit ihnen das Leid erspart wird, das die Kämpfe in der Region mit sich bringen. Wir segnen die Hunderte der jesidischen Frauen, die entführt wurden, um Sexsklavinnen zu werden oder eine erzwungene Ehe mit islamistischen Militanten einzugehen, für ihren Mut und ihren festen Willen, niemals nachzugeben oder aufzugeben.

      Wir segnen die Politiker im Westen, die sich mit dieser Herausforderung befassen, damit sie die Weisheit haben, die sie brauchen, um mit dieser Situation richtig umzugehen. Und schließlich segnen wir uns selbst, auf dass wir in der Behaglichkeit unseres Zuhauses unsere weniger glücklichen Brüder und Schwestern in aller Welt nie vergessen und aktiv das tun, was für uns das Richtige ist, um ihr Leid zu lindern.

      Tag 42

       Vom Propheten Mohammed inspiriert

      Als Nachtrag des Segens für die Militanten des ISIL auf der letzten Seite möchte ich betonen, dass im Islam ein starkes Gefühl der Bruderschaft herrscht. Der folgende kurze Segen wurde von einem Text des Propheten Mohammed mit Änderungen übernommen. Als dieser gefragt wurde, welche Handlungen die besten seien, gab er die folgenden Antworten, die ich in einen Segen umgewandelt habe:

      Möge ich das Herz eines jeden Menschen erfreuen.

      Möge ich die Hungrigen nähren und den Verwundeten helfen.

      Möge ich das Leid der Leidenden lindern und das Unrecht, das den Verletzten zugefügt wurde, wiedergutmachen.

      Und hier ist ein Segen, der auf dem Anfang des ersten Verses des Korans 0150 »Bismillahir Rahmani Raheem« (»Im Namen Allahs, des Gütigsten und Barmherzigsten«) basiert.

      Diese Worte sind die berühmteste aller muslimischen Affirmationen.

      Ich segne diesen Tag im Namen Allahs für alles Gute, das er uns schenkt.

      Ich segne diesen Tag im Namen Allahs für die unzähligen Gelegenheiten, ihm zu dienen und ihn zu ehren.

      Ich segne diesen Tag im Namen Allahs, des Gütigsten und Barmherzigsten, für die unzähligen Gelegenheiten, seinen heiligen Namen zu ehren.

      Tag 43

       Für einen festen Stand

      »Wir sind ein Gesetz der Liebe gegenüber allen, mit denen wir in Berührung kommen. Wir sollten nicht vergessen, dass alle, die mit unseren Gedanken und Handlungen in Berührung kommen, durch den Kontakt gesegnet werden müssen, denn wir sind ein Gesetz der Liebe: Wir sind das Licht der Welt.«8 Wenn wir das wirklich verstehen, werden unsere Segen noch wirksamer.

      Heute teile ich einen Segen von Duncan Tuck aus Wales9 mit Ihnen:

      Mögest du, wie die Eiche, wissen, wie man gut steht:

      Verwurzelt in der Wahrheit, sich nach dem Licht ausstrecken, geduldig aushalten und lernen;

      Allen ohne Unterschied, die sich in deinen Schatten begeben, Unterschlupf gewähren und Teil des Felsens werden, auf dem du ruhst.

      Tag 44

       Ein Segen für Gefängnisinsassen

       und ihre Wärter, Teil I

      Als ein Mensch, der 20 Jahre lang Gefängnisse besucht hat, möchte ich diesen Segen für Häftlinge und ihre Wärter mit Ihnen teilen. Dieser Segen teilt sich in zwei Teile: der erste Teil gilt den Insassen, der zweite den Wärtern.

      Ich segne Häftlinge in aller Welt für ihre Fähigkeit, zu vergeben und damit bei sich selbst anzufangen.

      Ich segne sie für ihr Durchhaltevermögen und ihre Standhaftigkeit, Hoffnung und Geduld, wenn sich die Tage, Monate und Jahre endlos hinziehen.

      Ich segne sie für ihre Fähigkeit, tief in ihrem Herzen die

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