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(Der Japaner kommt) Er kann sich nicht entschließen zu kaufen Hilf mal ein Bisschen nach. Mach ihm schöne Augen oder was.

       9.

       Anita setzt sich an den Computer und schreibt. Lässig putzt an seinen Autos. Als sich der Japaner filmend nähert, verschwindet er vorerst und verfolgt dann händereibend den Verlauf des Geschäftes.

      Japaner: (Landet mit dem Objektiv auf Anitas Schreibtisch und stutzt) Oh! Oh, Oh! Is ja wonderful!

      Anita: Yes, Yes! (Führt ihn aufreizend an die Modelle) OPELLA Schwart, OPELLA Rustikal. Lucki, lucki, alte Zitrone. Mach deine Gucker auf. Ich weiß schon, was du von mir willst.

      Japaner: (Ihr auf die Beine schauend hinterher) Ist ja wonderful, wonderful!

      Lässig: (begeistert) Klasse, klasse!

      Anita: Und das da, du Schlitzauge, unser Bestworn. Ist allerbest. OPELLA, Nostalgal, eh, Nistagol …, OPELLA Nostalgia. (reißt den Wagenschlag auf)

      Japaner: (verwundert) OPELLA Nostalgie? What all that?

      Anita: Mit Scheißhaus, du Ochs.

      Lässig: (händereibend) Mädchen, Mädchen.

      Japaner: Oh, oh. Wonderful. I like that. German kolossal.

      Anita: German, German. Rede deutsch, wenn du kannst, du gelbe Zwiebel.

      Japaner: Kann ich auch, meine Gute, kann ich auch. Was heißt gelbe Zwiebel?

      Anita: (Streichelt ihm die Wange und spricht wie es geschrieben wird) Schöne Face, mein Darling, schöne Face. Sehr fotogen.

      Japaner: Ich zeigen dir fotogen. (Er gibt ihr seinen Camcorder und legt alle Apparate ab. Er biegt sie in eine exzentrische Haltung, wobei sie fallen)

      Anita: Hilfe! Hilfe! Er vergewaltigt mich. Hilfe!

      Lässig: (Der Japaner flieht. Lässig hält ihn auf und zeigt ihm die Polizisten draußen) Du kriminell, kriminell. Polizei! Polizei!

      Japaner: Nix Polizei. Ich zahlen.

      Lässig: Nix zahlen. Du kaufen. Sonst hier. (Zeigt mit den Fingern ein Gitter)

      Japaner: Ich kaufen OPELLA Schwart. Yes, Yes.

      Lässig: Und OPELLA Rustikal.

      Japaner: No, no!

      Lässig: (Zeigt wieder ein Gitter) Und OPELLA Nostalgia.

      Japaner: No, no! No!

      Lässig: Polizei, he Polizei! (Winkt den Polizisten)

      Japaner: Yes, yes. OPELLA Smart, OPELLA Rustikal, OPELLA Nostalgia. (Schlägt sich auf die Taschen zum Zeichen, dass sie leer sind) Ich müssen auf Bank.

       10.

       Tänzer und Trommler agieren auf dem Platz. Die Protagonisten führen die Hoffnungsfigur umher. Sie sammeln weitere Existenzzeichen ein und lassen die Passanten sich in die Tageblätter einschreiben. Anita serviert Ede einen Kaffee und redet auf ihn ein, bevor er sie verlässt. Die Akteure ziehen ab. Lässig tritt wieder in Nadelstreifen heraus. Der verkleidete Direktor und andere Gläubiger kommen ihm entgegen. Er flieht und versteckt sich, während Edes Truppe am Rande des Platzes lagert.

      Ede: Haste gesehen? (Er nimmt Platz, lässt sich von Karl ein Bier reichen, das er genüsslich trinkt)

      Karl: Hab ich. Der geht stiften.

      Boxer: Dem geht der Arsch wie Grundeis. Wie hast du das gemacht? Hast du gar die Stelle?

      Ede: Stelle? Bei dem? Ach was. Er sitzt fest. Seine Vergangenheit und, und … haha. Ich hab ihn eingesackt. So dass er uns jetzt braucht.

      1. Angest.: Uns brauchen? Der?

      Ede: Wir helfen ihm wieder auf die Sprünge.

      Karl: Wir ihn? Ede, nie!

      Ede: Denkt er. Aber wir hauen ihn in die Pfanne. Wir spielen ein bisschen Theater. Anita hat es mir schmackhaft gemacht.

      Hacke: Anita? Ich hab dich mit ihr turteln sehen.

      Ede: Lasst euch was vorführen, blättert in den Prospekten. Ihr seid jetzt alle seine Kunden. Fragt nicht so viel. Putzt euch ein bissel raus. Zu futtern und zu trinken gibt es auch.

      2. Angest.: Zu futtern und zu trinken. Fehlt nur noch ein kleines Feuerchen Wäre dieser Salon nicht der richtige Braten.

      Brenn: (Flüsternd) Da steht nun dieser Klotz herum, warum? / Ach sind die Leute dumm. / Ich aber brenn und spring, / damit ich wieder Arbeit bring. (Anita richtet einen Imbiss, Lässig bringt unter dem Gejohle seiner Scheinkundschaft einen Kasten Bier, steckt die entlassenen Angestellten wieder ins Overall und lässt unter Radiomusik die Werbung aufhängen: Tag der offenen Tür)

      Lässig: (Da alle ans Büfett stürzen, teilt er Besen und Leder aus) Erst wird geputzt, pikobello, damit ihr es wisst. (Jetzt erst zugelangt. Sie essen und trinken geräuschvoll, bis er zwei Gestalten entdeckt, die sich auffällig unauffällig nähern) Wie er späht und lauscht. Das ist er, der Herr Direktor inkognito. Und da, der andre auch, dieser Mafioso.

      Anita: Auch der Bürgermeister mit Frau Rat. Los, alle auf die Plätze! (Sie schreibt am Computer, überall Betriebsamkeit, von den Gästen bewundernd registriert)

      Hacke: Dürfte ich mal telefonieren? Wegen der Überweisung, wissen Sie.

      Anita: Aber selbstverständlich.

      Boxer: Die Extras mit Navigation?

      1. Angest.: Na klar. Vom Bahnhof nach Auma bis zum Mond, wenn Sie wollen.

      Brenn: Diese Feuer in der Stadt. Dieser Funkenflug. Das ist ja lebensgefährlich.

      2. Angest.: Da empfehle ich ihnen unsere Sonderanfertigung, feuerfest, gepanzert, auf Raupe. Selbstredend sparsam mit Rapsöl.

      Boxer: Ein Amphibienfahrzeug, falls ich durch die Talsperre muss.

      1. Angest.: Durch die Talsperre? Okay, okay. In Weida kommen Sie dann wieder raus.

      Ede: Schönes Wetter heute. (Tritt Lässig auf den Fuß)

      Lässig: Und so nette Leute. (Stößt ihm den Ellenbogen in die Seite)

      Reporter: Unverwüstlich wie ein Fettauge, jetzt in der Flaute.

      Lässig: Immer oben, sehr richtig. Fett schwimmt immer oben.

      Reporter: Und die bösen Leserbriefeschreiber?

      Lässig: Ich liebe sie. Sehen Sie nur, sie kaufen, kaufen, kaufen.

      Reporter: Und wie sehen sie jetzt ihre Zukunft?

      Lässig: Rosarot, Metallic, Kolossal!

      Anita: (Mit Handy Der Herr Rat.

      Lässig: Oh, das tut mir aber leid. Alles ausverkauft. Nur noch auf Vorbestellung. (Die Gäste reagieren mit Bewunderungsrufen. Dazu die Mittelständler ganz außer Fassung mit ihren Utensilien: Ordner, Dessous und Bombastus-Gambrinus)

      Japaner: (Eilig, sich besorgt nach den Polizisten umschauend) Ich haben mir versäumt. Exkuse me. Jetzt wir machen Geschäft. One, two, three, no, no. Einmal OPELLA Schwart. (unterschreibt Scheck und überreicht ihn)

      Lässig: No, no. Zwei, drei, alle drei. (zeigt mit den Fingern ein Gefängnisgitter)

      Japaner: Two, two. Alle beide. Ye, yes. Scheck mit Unterschrift.

      Lässig: OPELLA Schwart, OPELLA Rustikal, Wunderbar. Was für Wagen. Das Beste haben sie noch vor sich. Sehen sie nur. (winkt die Polizisten näher)

      Japaner: (Nur Augen für Anita, die vorüberschwebt) Wonderful, oh, wonderful.

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