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die mitgebrachten Brötchen aus Berlin. Gerade, als ich fertig bin, wird das Essen serviert: festes schmales Brot, Marmelade, Schmierkäse, zweierlei grau aussehende Wurstscheiben und russischer Tee. Die Stewardessen sprechen schlechtes Deutsch und immer, wenn sie unsere Reihe passieren, drücken sie die Plastikverkleidung über den Sitzen hoch, die das Handgepäck verbergen, da die Verkleidung immer wieder aufgeht.

      Endlich landen wir in Moskau. Dort warte ich mit meinen Sitznachbarinnen auf Koffer und Taschen. An meinen Mantel hefte ich ein Schild mit meinem Namen in kyrillischer Schrift, das Anna, die Dolmetscherin aus Havixbeck für mich vorbereitet hat. Meine Begleiterinnen halten zunächst mit mir Ausschau nach den Leuten, die mich aus Rijasan abholen wollen. Bald aber müssen die Frauen zurück zu ihrer Gruppe und verabschieden sich von mir. Ich warte.

      10

       Ich treffe mich mit Boris, unserem Freund, im Café gegenüber vom Regierungsviertel, dem Kreml. Boris Lubanow leitet, als stellvertretender Bürgermeister, die Geschicke von Rijasan, meiner Heimatstadt. Er erzählt mir von der Abordnung der Jäger aus Münster. Einer der Männer ist schwer erkrankt. Valera, der Mann meiner Kollegin Nina, steht den Gästen als Dolmetscher zur Verfügung. Er erzählt mir, dass die Frau des Erkrankten kommt und als Gast eine ständige Begleitung benötigt. Bevor wir weitere Einzelheiten klären können, wird Boris am Telefon verlangt und muss zurück ins Büro. Hoffentlich wird mir die Aufgabe übertragen und nicht Nina, die ebenfalls als Dozentin im Bereich Germanistik tätig ist. Es wäre schön, mich wieder einmal mit einer Deutschen in ihrer Muttersprache zu unterhalten, Redewendungen kennenzulernen und mein eigenes Wissen zu überprüfen, da es schon einige Jahre her ist, seit ich mit einer Delegation in die DDR fahren konnte. Ich erzähle Nina von meinem Wunsch. Sie meint, das sei kein Problem, zumal ihr Mann schon als Dolmetscher im Krankenhaus eingesetzt ist. Vielleicht könne sie einfach zu einem Treffen mit der Deutschen dazukommen. Dann würden wir beide davon profitieren.

       Das Büro erteilt mir den Auftrag, dem deutschen Gast als Dolmetscherin zur Verfügung zu stehen.

       Herr Andrej Solschenet vom Exekutivkomitee, Leiter aller Kliniken, soll mich samt Fahrer und Dienstwagen nach Moskau begleiten. Gleich morgen früh werden wir aufbrechen. Die Fahrt wird etwa vier Stunden dauern, es sind etwas über zweihundert Kilometer bis zum Flughafen. Die Maschine aus Ostberlin landet um dreizehn Uhr.

       Es ist noch sehr früh, als wir aufbrechen. Ich setze mich in den Fond des Autos und versuche noch ein wenig zu schlafen.

      11

       Endlich erreichen wir in Moskau den Flughafen Scheremetjewo. Der Fahrer lässt Andrej und mich aussteigen, damit wir rechtzeitig zur Ankunft der jungen Frau dort sein können. Ich sage Andrej, dass ich noch einen Strauß roter Nelken für unseren Staatsgast holen wolle. Er sieht gut aus in seiner braunen Ausgehuniform mit der großen Mütze und dem roten Stern. Mit einem militärischen Tippen an seiner Mütze signalisiert er sein Einverständnis.

       Als ich zurückkomme, gehen wir gemeinsam zum Gepäckband und hoffen, die Deutsche dort zu treffen. Sie ist nicht zu übersehen in ihrem hellbeigen Mantel mit Fellbesatz an Kragen und Ärmeln. Dazu trägt sie eine dunkle Wollmütze, Wollhandschuhe, Schal und Stiefel. Sie ist umgeben von Gepäck. Was hat sie denn alles mitgebracht? Sie ist bestimmt zwanzig Jahre jünger als ich, stelle ich erstaunt fest. Ich habe sie mir älter vorgestellt. Sie sieht blass und übermüdet aus. Als ich auf sie zugehe, Andrej und mich vorstelle, lächelt sie ein wenig und scheint froh zu sein, uns getroffen zu haben. Die Flugabfertigungshalle hat sich inzwischen geleert. Andrej macht sich bepackt mit Koffer und Taschen auf den Weg nach unten, um den Fahrer zu treffen, der ihm alles abnehmen und zum Auto bringen soll. Dann ist mit unserem Gast ein Essen geplant. Aber zuerst will die junge Frau, ich schätze sie auf Anfang vierzig, unbedingt noch deutsches Geld gegen Rubel tauschen. Das ist gar nicht so einfach. Die Schalter sind geschlossen. Sicher sind die Angestellten in der Mittagspause. Also gehen wir wieder hinunter zum Informationsschalter. Dort wird uns gesagt, dass sie nur 50 DM tauschen könne, sonst müsse sie ihr Geld verzollen. Die Angestellte erklärt mir, soviel Tauschgeld haben sie gar nicht bereitliegen, aber das übersetzte ich dem Gast lieber nicht.

       Als Andrej auftaucht, begleiten wir unseren Gast zum Flughafenrestaurant.

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