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angeben, fragen Sie sich vielleicht, ich bin doch für alles offen! Für alles offen – das klingt erst einmal gut, birgt aber Tücken. Manche Jobsuchende verzweifeln, weil sie trotz zahlloser Bewerbungen kein einziges Vorstellungsgespräch bekommen. Die fehlende Resonanz lässt sich häufig genau auf diesen Punkt zurückführen. Statt ein konkretes Berufsziel zu nennen oder wenigstens erkennen zu lassen, streuen die Kandidaten ihre Bewerbungen quer durch verschiedene Bereiche. Wer sich jedoch heute auf eine Position in der IT-Abteilung und morgen für eine Stelle im Personalwesen bewirbt, muss sich nicht wundern, wenn der Empfänger keine genaue Passung erkennt.

      Besonders fatal wirkt sich die fehlende Zielorientierung natürlich bei Zielgruppenbriefen aus. Wie wollen Sie geeignete Arbeitgeber identifizieren, die Sie mit Ihrem Know-how unterstützen können, wenn Sie keine klare Berufsaufgabe vor Augen haben? Ohne Ziel keine Zielgruppe. Botschaften wie „Suche interessante Aufgabe mit Verantwortung“ oder „Mache alles“ sind nicht geeignet, seriöse Arbeitgeber zur Kontaktaufnahme mit Ihnen zu animieren. Vielmehr sollten Sie als Bewerber zeigen, dass Sie sich intensiv Gedanken gemacht haben, welchen Job Sie anstreben und warum es gerade dieser Job sein soll.

      Eine Stelle für “egal” gibt es nicht

      Viele Bewerber meinen, Sie könnten einfach nur so ihre Bewerbungsunterlagen an verschiedene Unternehmen senden. Dort würde man dann schon wissen, für welche Stelle sie sich eignen würden. Mal im Ernst: Glauben Sie wirklich, Einsteller haben so viel überschüssige Zeit und Energie, um sich darüber Gedanken zu machen, welche Stelle wohl zu Ihnen passen könnte? Was sollen sie Ihnen anbieten? Irgendetwas? Wohl die wenigsten Bewerber haben auf ihren Wunsch nach einer „interessanten Herausforderung“ schon so eine Antwort erhalten wie: „Wir hätten da eine Stelle als Marketing-Assistentin, eine andere im Vorstands-Sekretariat und eine dritte im Controlling. Welche davon hätten Sie denn gern?“

      In der Praxis läuft es vielmehr umgekehrt. Häufig werden Bewerber im Vorstellungsgespräch gefragt: „Wenn Sie sich eine Aufgabe aussuchen könnten, welche wäre das dann?“

      Ihr Berufsziel zu klären, ist Ihre Aufgabe als Bewerber

      Als Bewerber sollten Sie schon von sich aus deutlich machen, welche Art von Aufgabe Sie anstreben. Definieren Sie Ihre Aufgabe dabei nicht zu allgemein.

      Sekretärinnen oder Geschäftsführer etwa gibt es viele. Erleichtern Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber die Entscheidung, indem Sie als Sekretärin beispielsweise

      • Ihre Affinität zu Zahlen,

      • Ihre Erfahrung in der Buchhaltung oder

      • Ihre polnischen Sprachkenntnisse

      hervorheben. Und als Geschäftsführer betonen Sie etwa Ihre Erfolge im Turnaround-Management oder dass Sie mit amerikanischen Konzernstrukturen vertraut sind.

      Wenn Sie darüber hinaus sorgfältig herausarbeiten, was Sie für Ihren Wunschjob qualifiziert, vergrößern Sie nicht nur Ihre Chancen, vom richtigen Arbeitgeber ausgewählt zu werden, sondern Sie schlagen dann auch andere Kandidaten, die sich eher nach dem Gießkannenprinzip beworben haben, locker aus dem Feld.

      Zielorientiert und trotzdem offen für Alternativen

      „Aber dann enge ich mich doch viel zu sehr ein!“ Mit diesem Einwand weigern sich viele Bewerber, ihr berufliches Ziel zu konkretisieren. Arbeitgeber sehen das anders.

      Für alles offen heißt, für nichts begeistert zu sein. Genau diese Begeisterung ist es aber, die Einsteller von ihrem zukünftigen Mitarbeiter erwarten. Sie wünschen sich eine stimmige Bewerbung und ein tiefes Interesse an der angestrebten Tätigkeit, das sich wie ein roter Faden durch das Leben des Bewerbers zieht. Sie möchten das Leuchten in seinen Augen sehen, wenn er über die angebotene Aufgabe spricht.

      Für Sie heißt das: Nur wenn Sie sich für das bewerben, was Sie am allerliebsten tun, werden Sie potenzielle Einsteller mit Ihrer Begeisterung für den Job überzeugen.

      WIE DEFINIEREN SIE IHR BERUFSZIEL

      Für Ihre Zielgruppenbriefe müssen Sie sich also zunächst über Ihr berufliches Ziel klar werden – unabhängig davon, ob Sie es als eine Berufung fürs Leben betrachten oder ob das Geldverdienen an erster Stelle steht. Nur wenige Arbeitgeber bevorzugen Mitarbeiter, die keinerlei Interesse an ihrer Arbeit mitbringen und denen es egal ist, was sie machen. Auf der anderen Seite fällt es vielen Menschen schwer, ihr berufliches Ziel konkret zu benennen. Sie richten sich eher nach vermeintlichen Sachzwängen und vermutetem Bedarf als nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Sie jedoch wollen mit Ihren Zielgruppenbriefen einen potenziellen Einsteller mit Ihrer Leidenschaft für die Aufgabe beeindrucken – und das funktioniert nur dann, wenn Sie selbst sich Ihrer Wünsche und Ziele bewusst sind.

      Was Sie nicht wollen, hilft nicht bei der Jobsuche

      Auf die Frage nach ihrem beruflichen Ziel antworten viele Bewerber erst mal ganz spontan, was sie alles nicht (mehr) wollen.

      • Keinen autoritären Chef

      • Nicht mehr so viele Überstunden

      • Nicht mehr eine Umstrukturierung nach der anderen ...

      Das hilft aber nicht weiter. Was soll ein Einsteller tun, wenn Sie ihn informieren, dass Sie nicht mehr so viele Überstunden machen wollen? Wahrscheinlich erteilt er Ihnen vorsichtshalber eine Absage.

      Selbst wenn Sie Ihre „Nicht-Wünsche“ für sich behalten und nach außen darüber schweigen, kommen Sie leicht vom Regen in die Traufe: Die Dame, die keinen autoritären Chef mehr haben wollte, stellte fest, dass in ihrem neuen Unternehmen das pure Chaos herrschte. Und wenn etwas nicht klappte, wurde natürlich die Neue dafür verantwortlich gemacht.

      Und der Bereichsleiter, der nur deshalb eine Tätigkeit als Interims-Manager anstrebte, weil er nicht mehr so persönlich mit seinem Unternehmen verschmelzen wollte wie in der Vergangenheit, ist schon mehr als ein Jahr lang arbeitslos.

      Überlegen Sie deshalb lieber, was Sie positiv anstreben und was Ihnen Freude machen würde. Und dann formulieren Sie es ganz konkret. Bezüglich der Arbeitszeit könnte Ihr Wunsch beispielsweise lauten: „Ich möchte gern 30 Stunden pro Woche arbeiten.“ Oder noch präziser: „Ich möchte gern an 4 Tagen pro Woche insgesamt 30 Wochenstunden arbeiten. Bei der Lage des freien Tages richte ich mich gern nach den Wünschen des zukünftigen Arbeitgebers.“

      So klären Sie Ihr Berufsziel in vier Schritten

      Mit Hilfe dieser vier elementaren Schritte wird es auch Ihnen gelingen, Ihr berufliches Ziel zu definieren.

      Schritt 1: Stellen Sie sich Ihre Wunschtätigkeit vor

      Stellen Sie sich vor, es sind ein paar Jahre vergangen, und Sie haben Ihren Wunschjob bereits gefunden. Sie gehen jeden Morgen gern zu Ihrer Arbeitsstelle, und Ihr Beruf macht Ihnen richtig viel Spaß.

      • Wo sind Sie dann?

      • Was tun Sie dann beruflich?

      • Wo arbeiten Sie, in welcher Stadt oder Region, in was für einer Firma?

      • Mit welchem Geschäftsgegenstand oder Fachgebiet beschäftigen Sie sich?

      • Mit wem arbeiten Sie zusammen?

      • Wie ist Ihr Chef, wie sind Ihre Kollegen, Ihre Mitarbeiter, Ihre Geschäftspartner?

      • Wie sind Ihre Beziehungen zu diesen Personen?

      • Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus?

      • Wie ist Ihre Arbeitszeit?

      • Wie geht es Ihnen dann, wie fühlen Sie sich?

      • Wie wirkt sich das auf Ihr privates Umfeld aus?

      Stellen Sie sich das alles sehr genau und im Detail vor,

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