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redest du dir auch mit deinem Aussehen ein?

      Du hättest oder hast zum Beispiel Gedankenprobleme wegen deines angeblich zu kleinen Busen.

      Anne, was bist du da dumm! Was macht denn eine Frau aus? Das brauche ich dir doch nicht erklären! Was lässt du dich von meiner Bildung – Annchen, Halbbildung! – so beeindrucken? Verstehe ich nicht! Verstehe ich nicht! Warum wirst du plötzlich eifersüchtig, wenn ich mit anderen spreche, „kluge Reden“ führen kann? Lächele doch über die

      „Gockelei“, die da manchmal bei mir durchbricht!

      Da kannst mit Selbstbewusstsein und aus guten

      Gründen souveräner sein!

      Anne, ich merke doch auch im Kurbetrieb, wie wichtig es ist, mit anderen Menschen sprechen zu können. Ich sehe doch aber auch, wie verklemmt oder gar stur manche Leute sind. Sie kommen nicht aus sich heraus.

      Auch in diesem Zusammenhang noch ein wenig zu mir, Annchen! Eine meiner Schwierigkeiten ist mir hier in Warmbad deutlicher geworden: Ich bin durch die langjährige Überbelastung psychisch völlig verspannt. Ich bin durch die familiären

      Probleme in den zurückliegenden Jahren fast völlig ausgebrannt! Das liegt aber fast alles vor unserer Zeit. Ich kann fast überhaupt nicht mehr „locker“ sein. Ich lachte ja fast überhaupt nicht mehr!

      Und hier habe ich wieder ein wenig den Spaß gefunden. Kann auch wieder mehr Spaß machen! So wie früher – bis in meine vierziger Jahre hinein.

      Diese kleine Veränderung verdanke ich auch den Wismut-Männern. Das sind Kerle!

      Die Kurleute hier schätzen mich als einen freundlichen Menschen. Und ich mache, ihnen zur kleinen Freude, zunehmend meinen Ulk. Dann ziehe ich mich wieder völlig zurück in das Wandern, in die Sauna, in das Schreiben …

      Dieser Wechsel bekommt mir!

      Jetzt gegen Mitternacht im Radio gleich die Nachrichten. Will ich noch hören!

      Dann: schlafen, schlafen!

      Komm, lass dich streicheln!

      Und lächele wieder – mit mir! Vergiss es nicht: Als erstes habe ich mich in dein Lächeln verliebt!

      Gute Nacht!

       Malte

      PS Ich bin dir sehr, sehr dankbar dafür,

      dass du dich trotz aller Belastungen so

      liebevoll um meinen Vater kümmerst!

      --------------------

       Liebesnotizen

      Da leben zwei, die sich gernhaben, gemeinsam in einer Wohnung. Mit Kind und Kegel oder eben zu zweit. Da will das Zusammenleben organisiert sein. Man geht ja meist auf verschiedenen Wegen durch den Alltag. Also muss organisiert werden, wer sich denn worum kümmert, wer denn dieses oder jenes erledigt, einkauft, besorgt usw. Das tippt man sich heutzutage meist schnell über das Smartphone zu. Aber der gute alte Notizzettel hat nach wie vor nicht ausgedient! Er erledigt wie eh und je seine familienwichtigen Informationsaufgaben. Hält fest, was der andere wissen oder tun muss, damit der Alltag möglichst störungsfrei verläuft.

      Außerdem bietet der Notizzettel immer Platz für eine kleine Liebesbotschaft an. Diese Botschaften sind oft die schönsten, weil sie uns im grauen Alltag zum Lächeln bringen. Sie vermelden auch, dass es da im raschen Tageslauf noch etwas anderes gibt als nur Pflichten, dass jemand für dich da ist, auf dich wartet.

      Meine Liebste bewahrte viele von diesen Notizen auf, die ich ihr „so zwischendurch“ schrieb. Die nachfolgenden wurden von mir in den „wilden 90er Jahren“ aufs Papier gebracht. Sie verraten einiges über uns, obwohl es nur kleine Botschaften waren. Und sie lassen auch beim heutigen Nach-Lesen erahnen, dass es wie im großen Leben in den deutschen Landen auch für unser kleines Alltagsleben schwierige Jahre waren. Ich war ´raus aus dem Berufsleben, und meine Anne kämpfte sich tapfer durch das für sie neue Berufsleben.

      Nachfolgend eine kleine Auswahl aus unseren kleinen Liebes-Botschaften im Alltag.

       Pinntafel

      Liebesnotizen

       Nicht vergessen!

       Von jetzt an teilen wir nicht nur das Bett,

       sondern auch die Zahnbürste!!!

      Malte

      19:00 Uhr

       Muss zur Sitzung in den Club!

      Küsschen!

      Und?

      Lächeln!

      Bis dann – wann?

      Malte

      Gegen 17:00 Uhr

      Geliebter Spatz – Hosenmatz!

      Ich bin zu Steffi und Gregor – Kundgebung!

      Geh bitte nicht mehr einkaufen!

      Das Notwendige ist vorhanden!

      Wenn nicht:

      kannst du von meiner Liebe leben.

      Der Vorrat reicht noch lange!

      Bis sogleich?????

      Malti

      16:30 Uhr

       Liebchen, ich bin etwas besorgen.

       Großes Geheimnis!

       Dauert vielleicht länger!

       Bis Ostern?

       Ist ja erst Februar! – ha, ha!

      M .

       Attention!

      1.Ich glaube, der Reis ist nicht durch!

       Also: Vorsicht!

      2.Nicht in mein Arbeitszimmer gucken!

       Ich bin mit dem Aufräumen nicht fertig geworden.

      Will sagen:

      Habe noch nicht angefangen.

      Bin zur Versammlung …19.00 Uhr

      FINE! THE END!

      /BIS/? /DANN/

      DATEINAME: MALTE

      Anne,

      bleib hübsch artig,

      bleib hübsch fromm,

      bis nach Haus´

      ich wiederkomm´!

      Zum Hochzeitstag

      Ich liebe dich anders

      als am ersten Tag!

      Wenn ich an Gott glaubte,

      würde ich dafür beten,

      dass wir noch viele gesunde

      und erfüllte Tage erlebten.

      So aber bleibt nur mein Hoffen

      und mein mangelhaftes Zutun.

      Malte

      PS 1.Blumen heute Abend!

      2.Essen beim Griechen am Sonnabend. Plätze reserviert.

      Ich habe noch schnell etwas zum Mittagessen

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