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versinken meine Füße im weichen Watt, die Luft schmeckt salzig, eine Windböe zerrt an meinem Anorak. Irgendetwas pikst an meinem rechten großen Zeh. Vielleicht hätte ich mich doch für Wattwandersocken entscheiden sollen, die es am Wattführerhäuschen zu kaufen gibt? Zu spät – Matthias Schulz, Nationalparkführer und damit Chef der Gruppe winkt fröhlich mit zwei Keschern. »Los geht’s! Wir gehen zu der Strandbuhne dort drüben.« Der bunt zusammengewürfelte Tross aus Eltern, Großeltern und Kindern stapft hinterher.

      Wenn sich die Nordsee bei Ebbe zurückzieht, ist das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer begehbar. Dann zeigen sich am Boden plötzlich Lebewesen, die sich sonst unter Wasser aufhalten. Garnelen zum Beispiel, Wattwürmer und Muscheln. »Guck‹ mal, ein Krebs!« Ein kleiner Pöks mit hellblonden Haaren stolpert vor Aufregung fast über seine rote Schaufel. Matthias Schulz freut sich über das Stichwort und erklärt, dass es sich um eine Strandkrabbe handelt, die auf Nahrungssuche ist. Weiter geht’s, zunächst parallel zum Deich. Auch die Krabbe flitzt los, hin zu einem der kleinen Priele, durch die noch ein bisschen Wasser fließt.

      Wattwanderungen kann man nicht nur vor Eckwarderhörne, sondern auch in Fedderwardersiel und Tossens unternehmen. Aber hier, am südlichsten Zipfel Butjadingens, sind sie bemerkenswert schön. Das liegt an der Lage, aber auch an Matthias Schulz, der mit so viel Begeisterung über Nordsee, Gezeiten und Wurmhäufchen erzählt, als habe er die bizarre Schönheit des Wattenmeers selbst gerade erst entdeckt. »Mein Job ist es, im Matsch herumzulaufen«, kommentiert er norddeutsch-trocken, als die Gruppe sich mit Eimern, Schaufeln und Keschern wieder auf den Rückweg macht. Dabei guckt er so zufrieden, als könne er sich bei bestem Willen nichts Schöneres vorstellen.

      Neben Touren für Familien startet am Treffpunkt unter anderem auch eine Sonnenuntergangswattwanderung. Besonders entspannend ist die Führung Sound of Silence, bei der – Pssst! – kein Wort gesprochen wird.

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      Wattführung vor Eckwarderhörne

      Treffpunkt:

      Wattführerhäuschen

      Zum Leuchtfeuer 118a

      26969 Butjadingen-Eckwarderhörne

      0171 3151155

       www.wattwanderung.de

2 Die Nordsee von oben bestaunen

      Butjadingen: Aussichtsleuchtturm Oberfeuer Preußeneck in Eckwarderhörne

      Schon von Weitem ist das Leuchtfeuer zu sehen: Signalrot hebt sich der mehr als 40 Meter hohe Stahlriese vom satten Grün der Wiese und dem tiefen Blau des Himmels ab. Wie ein typischer Leuchtturm sieht das Bauwerk allerdings nicht aus – eher wie ein Trichter, der von vier langen Pfeilern gestützt wird. Seine ungewöhnliche Erscheinung ist auch der Grund dafür, dass er noch nicht abgebaut wurde, obwohl er in seiner ursprünglichen Funktion nicht mehr gebraucht wird. Der Bau wurde sogar um eine Aussichtsplattform erweitert. Dafür gesorgt hat ein Bürgerverein – mit viel Engagement und der nötigen Portion Beharrlichkeit.

      Ein kurzer Blick zurück: Mehr als 50 Jahre lang hatte der Leuchtturm, der seit 1962 in Eckwarderhörne steht, als Oberfeuer Seefahrern den Weg nach Wilhelmshaven gewiesen. Nach seiner Ausmusterung schien sein Schicksal besiegelt, denn eigentlich müssen Seezeichen nach ihrer Abschaltung demontiert werden. Da das Bauwerk allerdings bei den Einheimischen beliebt ist, wollten sie es nicht ohne Weiteres aufgeben. Sie gründeten einen Verein, warben für ihre Idee und sammelten Geld. Mit Erfolg! Ein Planfeststellungsbeschluss wurde außer Kraft gesetzt, der Leuchtturm erhielt eine Aussichtsplattform und ein kleines Informationszentrum im Maschinenhaus. Die ungewöhnliche Trichterform punktete bei den Behörden: Das Leuchtfeuer wurde wegen seiner Bauform als schützenswert eingestuft.

      Und was haben die heutigen Besucher davon? Na, den Ausblick! Mit jedem Schritt hinauf in etwa 18 Metern Höhe werden Menschen und Schafe am Boden immer kleiner und die Augen größer. Bei ordentlich Wind eröffnet sich ein herrlicher Rundumblick über die grüne Halbinsel Butjadingen sowie den Jadebusen, den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven und die offene Nordsee.

      Bitte nicht sofort losfahren, sondern zuerst auf die Homepage schauen! Dort findet man die aktuellen Öffnungszeiten für Besichtigungen.

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      Leuchtturm Oberfeuer Preußeneck

      Zum Leuchtfeuer 118 a

      26969 Butjadingen-Eckwarderhörne

      04736 507

       www.leuchtfeuer-preusseneck.de

3 In luftiger Höhe kraxeln

      Butjadingen: Baumklettergarten KiG in Mitteldeich

      »Klack« – der Karabinerhaken meines Gurtsystems, das mich mit einem robusten Stahlseil verbindet, rastet ein. Über mir rascheln die Blätter, vor mir warten schmale Holzbalken darauf, dass ich zum nächsten Baum klettere. Ein kurzer Blick nach unten. Komisch, vom Boden aus sah der Parcours gar nicht so hoch aus! Hinter mir wartet ein etwa zehnjähriger Junge und grinst mich an. Souveränes Lächeln zurück, schnelles Daumen-hoch-Zeichen, dann setze ich den linken Fuß auf einen Balken. Eine ziemlich wackelige Angelegenheit …

      »Da kann überhaupt nichts passieren!«, ruft Stephan Rasper von unten. Er muss es wissen: Gemeinsam mit Freunden hat der gelernte Tischler die Anlage gebaut und sich damit einen Traum erfüllt. Einen Platz zum Klettern für alle Altersgruppen wollte er erschaffen – und das ist ihm wunderbar gelungen. Familien kraxeln im Baumgarten genauso wie Jugendliche und Fahrradausflügler, die froh sind, ihren Drahtesel mal zur Seite stellen zu können. Aus rund 30 Plattformen besteht die Anlage, die Stephan Rasper 2007 eröffnet und seitdem stetig weiterentwickelt hat. Heute warten etwa 40 Kletterelemente auf Höhen zwischen 1,50 und 10 Metern sowie drei Seilbahnen auf Abenteuerlustige.

      Einen letzten Schritt noch, dann erreiche ich die nächste Plattform. Zeit, um den schönen Blick über die Wiesen und Siele zu genießen. Kühe grasen, zwei Kanus ziehen vorbei, es riecht nach frisch gemähtem Gras. Weiter geht’s! Ich hake mich aus und auf der anderen Seite des Baumes wieder ein. Auch das ist gar nicht so leicht – die Bäume sind bis zu 100 Jahre alt, die Stämme also ziemlich massiv. Kurze Zeit später erreiche ich schon das Ende des Parcours, die Seilbahn. Mit Schwung stoße ich mich ab. Auch wenn es schön in den Baumkronen war – nun freue ich mich auch wieder auf den sicheren Boden!

      Der Klettergarten ist von April bis Oktober geöffnet. Sie sind nicht der Kletter-Typ? Dann trinken Sie doch einen Kaffee, während die Sprösslinge kraxeln. Der schöne Biergarten befindet sich in der Mitte der Anlage.

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      KiG – Klettern im Garten

      (April–Oktober)

      Burgweg 40

      20696 Butjadingen-Mitteldeich

      0174 1606454

       www.klettern-im-garten.de

4 Rustikal im Stall übernachten

      Butjadingen: Heuhotel Ruhwarden

      Durchs

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