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Brocken von Quarzgestein, das Spuren von Gold enthielt. Das Gold wurde anschließend entweder mit Hilfe von Wasser vom Quarzsand getrennt, oder man leitete den goldhaltigen Schlamm über Kupferplatten, die mit Quecksilber beschichtet waren.

      Spätestens bei dem Stichwort Quecksilber wird einem klar, was für immense Umweltschäden der Goldrausch nach sich zog. Hatte schon das Placer Mining keinen Stein auf dem anderen gelassen, verseuchten nun Schwermetalle und Quecksilber die Bäche und Flüsse in den Goldgebieten. Eine Katastrophe für die Urbevölkerung – das heißt für die Indianer, die den Vertreibungen und Massakern und dem Tod durch eingeschleppte Krankheiten bisher entgangen waren. Von einem Völkermord im Zuge des Goldrauschs zu sprechen, ist nicht übertrieben, denn die geschätzte Zahl von 150.000 Ureinwohnern, die 1845 in Kalifornien lebten, schrumpfte bis 1870 auf weniger als 30.000.

      Der Goldrausch ließ Kalifornien in jeder Weise verändert zurück. In jenen Jahren wurde eine ganz neue Variante des amerikanischen Traums geboren. Dieser hatte bisher vorgesehen, dass die Amerikaner sich ihren Wohlstand fleißig und gottgefällig erarbeiteten, den Weg vom Tellerwäscher zum Millionär in kleinen, maßvollen Schritten zurücklegten. Der Traum made in California dagegen vermittelte eine andere Botschaft: Versuch dein Glück, geh ein Risiko ein, dann kannst du über Nacht zum Millionär werden!

      Als James Marshall das erste Gold fand, hatte er mehr Glück als Verstand. Für seine weiteren Unternehmungen jedoch fehlte ihm beides, Glück und Verstand. Einige Jahre nach seinem Tod errichtete man ihm ein Denkmal, in Anerkennung der entscheidenden Rolle, die er in der Geschichte Kaliforniens gespielt hatte.

      Dieses Denkmal wollen wir sehen, es steht im Marshall Gold Discovery State Historic Park in Coloma. Der Park liegt ganz idyllisch am South Fork American River, eingebettet in eine grüne Hügellandschaft.

      Maultierhirsche wandern umher und schauen neugierig zu uns hinüber. Ich höre ein vernehmbares Klopfen, und als ich aufblicke, sehe ich einen Eichelspecht, ein hübsches Kerlchen mit leuchtend roter Frisur. Aus einem dicken Eichenstamm hämmert sich der Kleine gerade sein Futter fürs Mittagessen. Leise und gemächlich plätschert der Fluss durch den Park, vorbei an den Nachbauten von Goldgräberhütten und der berühmten Mühle.

      Und wo ist Marshall? Er steht als Bronzestatue auf einem hohen, mit Goldgräberutensilien verzierten Granitsockel und weist mit dem linken Zeigefinger nach unten in Richtung Fluss, dorthin, wo an jenem Morgen im Coloma Valley die ersten Goldklumpen im Wasser geglitzert hatten. „Ich war das“, scheint er mit Stolz in der Stimme zu sagen, „ich habe damals den großen Goldrausch ausgelöst!“

      Chop Suey

      Zutaten für 4 Personen:

      500 g Hähnchenbrustfilet

      10 g Mu-Err-Pilze, getrocknet

      1 große Zwiebel

      150 g Karotten

      150 g Brokkoli

      150 g Paprika

      150 g Champignons

      1 Tl milder Chili

      1 Messerspitze Cayennepfeffer

      3 El Sojasoße

      2 El Öl

      Zubereitung:

      Die Mu-Err-Pilze in einen kleinen Topf geben, mit kochendem Wasser übergießen und 30 Minuten ziehen lassen. 1 El Sojasoße hinzufügen, dann bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen. Danach abtropfen lassen.

      Das Fleisch waschen, trocken tupfen und in fingerdicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden, die Champignons putzen und halbieren. Gemüse putzen und in kleine Stücke schneiden.

      Das Öl in einem Wok oder einer Schmorpfanne heiß werden lassen und das Fleisch darin scharf anbraten. Dann das Gemüse, die Pilze und 2 El Sojasoße zugeben und bei starker Hitze ca. 7 Minuten braten. Dabei immer wieder umrühren. Mit Chili und Cayennepfeffer würzen und direkt servieren. Dazu passt Basmatireis.

      Der Legende nach wurde das Gericht von einem chinesischen Koch in einem Goldgräber-Camp erfunden. Er briet Fleisch- und Gemüsereste in einer Pfanne und würzte alles kräftig. Seine Kreation nannte er „tsap sui“, „Kleingeschnittenes, gebraten“.

      Vom Goldgräber zum Staats–bürger – Kalifornien wird ein Bundesstaat

      1700 Meilen südöstlich der kalifornischen Grenze raufte sich ein Mann die Haare. Sein gerade gezogener Seitenscheitel geriet dabei in Unordnung, doch der sonst so korrekt aussehende Mann achtete nicht darauf. Er richtete seine Augen zum Himmel und rief: „Heilige Muttergottes, wie konntest du das zulassen?“

      Manuel de la Peña y Peña, der mexikanische Präsident, war fassungslos. In Kalifornien war Gold gefunden worden – viel Gold! Die ersten Nuggets, so hatte der Bote ihm berichtet, habe ein unbekannter Zimmermann aus dem Fluss geholt, neun Tage vor jenem 2. Februar, dem Tag, der das Schicksal des stolzen Staates Mexiko auf so einschneidende Weise verändern sollte.

      Die Mexikaner hatten den Krieg gegen die Vereinigten Staaten von Amerika verloren. Am 2. Februar 1848 waren sie gezwungen, den Vertrag von Guadalupe Hidalgo zu unterzeichnen, dessen Bedingungen vorsahen, dass Mexiko fast die ganze nördliche Hälfte seines bisherigen Staatsgebiets an die Amerikaner abtreten mussten. Zwar gegen einen Kaufpreis von 15 Millionen Dollar, aber damit konnte das Land allenfalls seine immensen Schulden bezahlen. Zu den riesigen Gebieten, die nun unter neue Herrschaft kamen, gehörten die heutigen Bundesstaaten Arizona, Utah und Nevada sowie Teile von New Mexico, Colorado und Wyoming – und eben Kalifornien!

      Bisher war Manuel de la Peña y Peña überzeugt gewesen, dass all das öde, unwegsame Land ohnehin nicht viel wert sei. Kaum jemand lebte dort, bis auf ein paar Missionare und eine Handvoll Mexikaner, die auf ihren Ranchos Rinder und Schafe züchteten. Abgesehen von Wolle und saftigen Steaks gab es da oben im Norden nichts zu holen. Doch die Kunde von den Goldfunden ließ die politische Lage in einem ganz anderen Licht erscheinen.

      „Warum haben sie das Gold nicht ein Jahr früher gefunden?“, seufzte der Präsident. Dann hätte er Steuern auf jede gefundene Unze Gold erhoben, um die Staatskasse aufzufüllen. Und damit wäre es ein Leichtes gewesen, den Krieg zu gewinnen. Peña y Peña fühlte sich gedemütigt und ausgetrickst. „Die Yankees müssen es gewusst haben“, presste er wütend zwischen den Zähnen hervor.

      Doch der Präsident irrte. Die Yankees waren genauso überrascht wie der Rest der Welt. Bis die Regierung in Washington realisierte, was auf der anderen Seite des Kontinents vor sich ging, waren schon Tausende von Goldsuchern in das neu erworbene Gebiet eingefallen. Keinerlei lästige Besitzrechte, Schürflizenzen oder Steuerabgaben hinderten sie daran, das Gold überall aus dem Boden zu holen, wo es verheißungsvoll glitzerte, und sich daran in vollem Umfang zu bereichern.

      Die Schürfer übernahmen einfach das mexikanische Bergbaurecht: Wer zuerst kam, steckte sich einen „Claim“ ab, beanspruchte also die Schürfrechte für ein bestimmtes Stück Land. Dieser Anspruch galt so lange, wie tatsächlich auf dem Land gearbeitet wurde. Zog der Goldsucher weiter, rückte ein anderer nach und fand vielleicht noch den einen oder anderen bisher übersehenen Goldkrümel.

      Dass es bei diesem System nicht immer friedlich und wohlgeordnet zuging, lag am Ansturm der Massen und an der Abwesenheit staatlicher Gesetzeshüter. Die Massen nahmen das Recht in die eigenen Hände und machten kurzen Prozess. Wer einem anderen die Goldpfanne klaute oder sich anderweitig schlecht benahm, baumelte noch am selben Abend mit einem Strick um den Hals an einer Ponderosa-Kiefer.

      Der Weg zu Recht und Ordnung

      „So kann es nicht weitergehen“, sagten die Kalifornier kopfschüttelnd. Sie fanden, dass diese simple Art von Recht und Ordnung, wo oft genug die Lynchjustiz regierte, einem unter US-Verwaltung stehenden Gebiet nicht angemessen sei. Viele der

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