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      Impressum

      © 1976/2018 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-876-8

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Roy Palmer

       Die Jäger

       Sie bestanden jedes Gefecht – bis das Pulver fehlte

       Ben Brighton hatte die erbeutete Kriegskaravelle „Chubasco“ übernommen, ein schnelles Schiffchen, mit dem er zur Cherokee-Bucht zurücksegeln sollte, um den neuen Stützpunkt des Bundes der Korsaren zu verstärken. Nur stieß er vor der Großen Bahama-Bank auf einen spanischen Geleitzug, der über die ganze Kimm zu reichen schien. Da konnten er und seine Männer nur in Ehrfurcht versinken – bis auf die Tatsache, daß ein paar Frachtgaleonen auf die Bänke geraten waren. Und von einer dieser Galeonen wurden Frauen abgeborgen – junge Indianerinnen, deren Los es zu sein schien, nach Spanien verbracht zu werden. Zu welchem Zweck wohl? Und darum entschied Ben Brighton, nicht zur Cherokee-Bucht zu segeln, sondern zu versuchen, den Kurs des Seewolfs zu kreuzen …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Philip Hasard Killigrew – der Seewolf hat bei der Verfolgung des Geleitzugs zwei erhebliche Probleme.

      Al Conroy – der Stückmeister der „Isabella“ erstattet eine wenig erfreuliche Meldung.

      Thorfin Njal – der Wikinger benutzt leider die Brechstange, um ein Problem zu lösen.

      Der Stör – soll den Helm des Wikingers ausbeulen und wird renitent.

      Missiöh Buveur – der große Trinker auf „Eiliger Drache“ bläst Trübsal und braucht mehrere Stärkungen.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       1.

      Wollte man die Lage nach Mac Pellews Gesichtsausdruck beurteilen, so stand der Weltuntergang unmittelbar bevor. Mac blickte dermaßen griesgrämig und sauertöpfisch drein, daß einem angst und bange werden konnte.

      Mißmutig trat er mit dem Handwerkszeug seiner Feldscherzunft, einem hölzernen Kasten voller Gerätschaften, Flaschen, Fläschchen und Verbandszeug, aus der Kombüse der „Isabella IX.“ auf die Kuhl. Dann schlurfte er mit hängendem Kopf zum Achterkastell.

      „He“, sagte Higgy, der Neue, der gerade neben Batuti und Smoky auf der Back stand. „Was ist denn mit dem los? Ist was nicht in Ordnung?“

      Batuti grinste von einem Ohr zum anderen. „Mac sieht immer so aus, als gehe er hinter seinem eigenen Sarg her.“

      „Das ist so seine Art“, fügte Smoky ergänzend hinzu. „Aber sonst ist er ein feiner Kerl.“

      „Das glaub’ ich wohl“, sagte Higgy, der mit richtigem Namen Mac O’Higgins hieß und in gewisser Weise so etwas wie Sympathie und Solidarität für Mac Pellew empfand, da dieser den gleichen Vornamen hatte. „Aber er braucht doch nicht traurig zu sein. Wir haben schließlich gesiegt.“

      „Das ist so“, versuchte Smoky zu erklären. „Mac ist von Natur aus grämlich veranlagt. Ihm scheint immer die Petersilie verhagelt zu sein. Oder er schaut aus, als habe er einen Kübel Essig getrunken. Aber das hat gar nichts zu bedeuten.“

      „Heute ist er dennoch mächtig sauer“, sagte der Gambiamann grinsend. „Weil er Hasard verbinden muß und der Kutscher nicht an Bord ist.“

      „Der Kutscher?“ fragte Higgy. „Wer ist das denn?“

      „Unser erster Koch und Feldscher“, erwiderte Smoky. „Zur Zeit befindet er sich bei Old O’Flynn. Old Donegal ist der Kapitän der ‚Empress of Sea II.‘, das hast du vielleicht schon gehört.“

      „Ja, habe ich“, sagte Higgy. „Und er ist mit seiner Crew irgendwo in der Gegend von Andros unterwegs, wenn mich nicht alles täuscht.“

      „Carberry und die Zwillinge sind auch mit dabei“, sagte Blacky, der soeben hinzugetreten war. „Und Sven Nyberg und Nils Larsen. Na, du wirst unsere Leute schon alle noch kennenlernen, Higgy.“

      „Ja“, sagte Smoky und kratzte sich am Hinterkopf. „Das mit unseren Leuten – wie sie alle heißen und wo sie stecken – ist ein bißchen kompliziert für dich als Neuen. Aber du gewöhnst dich bestimmt daran. Jedenfalls, was den Kutscher betrifft: Der ist ein heller Kopf. Er war bei Doc Freemont in Plymouth als Kutscher beschäftigt, deshalb nennen ihn alle nur Kutscher. Keiner weiß, wie er richtig heißt. Ist auch egal. Der Kutscher hat schwer was auf dem Kasten, sowohl als Feldscher wie als Koch. Ein Kombüsenhengst und Knochenflicker, wie er im Buche steht. Na ja, und Mac Pellew hat schon eine Menge von ihm gelernt.“

      „Er kann aber auch noch ’ne Menge hinzulernen“, sagte Blacky und grinste genauso breit wie Batuti.

      „Macht den armen Mac nicht schlecht“, sagte Smoky. „Das hat er nicht verdient.“

      „Meinetwegen“, brummte Batuti. „Aber seine Suppen sind nicht immer die besten.“

      „Jetzt verstehe ich“, sagte Higgy, und seine Miene hellte sich auf. „Mac soll den Seewolf verbinden, und deswegen ist ihm ein bißchen mulmig zumute.“

      „Ein bißchen ist gut“, sagte Blacky leise lachend. „Sieh dir an, wie er dahinschleicht. Als ob er jeden Augenblick tot umfallen müsse.“

      „Wenn der Kutscher jetzt an Bord wäre, hätte er’s ihm natürlich abgenommen“, sagte Smoky. „Aber Mac wird das schon hinkriegen. Schließlich ist es nur ein Kratzer.“

      „Wenn Ed hier wäre, würde er Mac ganz schön Dampf machen“, meinte der Gambiamann, und seine Mundwinkel berührten die Ohrläppchen.

      „Ed?“ fragte Higgy.

      „Ed Carberry, unser Profos“, entgegnete Smoky. „Er ist der Profos mit den stärksten Flüchen der Welt, und sein Papagei heißt Sir John.“

      Mac Pellew blieb vor dem Achterdecksschott stehen und drehte sich langsam um. Er blickte zu Smoky, Blacky, Batuti, Higgy und den anderen Kameraden, als wolle er sie fragen: Hat einer was über mich zu meckern?

      Aber dann fragte er doch nichts, sondern stieß nur einen tiefen Seufzer aus. Er wandte sich wieder ab und betrat das Achterkastell.

      Hasard saß in der Kapitänskammer. Er hatte sich während des Gefechts gegen das Flaggschiff des spanischen Geleitzuges eine Blessur zugezogen – eine heftig blutende Schramme am linken Oberarm. Ein Holzsplitter hatte ihm diese Verletzung zugefügt. Mac Pellew hatte einen ersten Notverband angelegt, der die Blutung stoppen sollte. Außerdem hatte er „Kojenruhe“ verordnet, was der Seewolf nur unwillig akzeptiert hatte. Inzwischen blutete die Wunde immer noch. Der Verband mußte dringend ausgewechselt

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