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waren bis hierher zu hören, und als sie ihre Pferde wieder in Galopp trieben, hetzten Le Testu und Montbars auf das nächste Waldstück zu, das etwa hundert Schritte vor ihnen lag.

      Die Zunge hing ihnen aus dem Hals, als sie endlich zwischen den ersten Bäumen waren. Die Reiter hatten mächtig aufgeholt und waren nur noch fünfzig Schritte von dem toten Schweißfuchs entfernt.

      Le Testu und Montbars sahen, wie sie ihre Tiere zurückrissen und auf den toten Fuchs starrten. Sie unterhielten sich eine Weile, schauten ein paarmal zum Wald und zogen dann ihre Pferde herum. Wie von Furien gejagt, hetzten sie zurück.

      Le Testu blickte Montbars an.

      „Verstehst du das?“ fragte er den Korsen.

      Montbars schüttelte den Kopf.

      „Keine Ahnung“, sagte er. „Vielleicht hast du ein Pferd erwischt, das für irgend jemanden eine große Bedeutung hat. Vielleicht fürchteten sie, daß man ihnen den Hals abschneidet, weil sie den Schweißfuchs erschossen haben.“

      Le Testu zuckte mit den Schultern. Ihm war es gleichgültig, aus welchem Grund die Soldaten umgekehrt waren. Hauptsache, sie hatten die Flucht geschafft. Er nickte Montbars zu, und sie begannen, nach Norden zur Küste zu marschieren.

      Der Sturm hatte sie gezwungen, in der Bucht von Sillon de Talbert Schutz in einer Felsenhöhle zu suchen. Sie hatten ein kleines Feuer entzündet und ein Kaninchen gebraten, das der Korse mit seinem Messer erlegt hatte.

      Dann waren sie vom Kanonendonner aufgeschreckt worden, der mit dumpfem Gebrüll über die Bucht hallte. Der Sturm hatte ihnen die Geräusche einer harten Schlacht an die Ohren getragen. Zeitweise hatten sie sogar brüllende Stimmen vernommen, deren Klang sie davon überzeugte, daß es englische Schiffe waren, die im Kampf mit irgendwelchen französischen Piraten lagen.

      Dann hatten sie beobachtet, wie Männer an Land schwammen. Wahrscheinlich war ihr Schiff untergegangen. Sie hatten es nicht gewagt, ihre Höhle zu verlassen, aber in Le Testu war ein Plan gereift, den er in der ersten Morgendämmerung, die von feuchten Nebelbänken durchzogen wurde, Montbars mitteilte.

      „Die armen Hunde sind fertig“, sagte er. „Sie werden froh sein, wenn sie irgendwo ihre Klamotten trocknen können. Weißt du was, Montbars? Wir werden sie sammeln, und dann haben wir eine neue Bande, mit der wir unsere Aufgabe fortführen können.“

      „Es sind Kerle, die gegen die Engländer gekämpft haben“, meinte der Korse zweifelnd. „Vielleicht sind es Soldaten Seiner katholischen Majestät.“

      Le Testu wiegte den Kopf.

      „Wir werden sehen“, sagte er. „Komm, wir wollen nicht solange warten, bis sie sich in alle Winde verstreut haben.“

      Der Sturm hatte etwas abgeflaut, als sie die Höhle verließen und in dem riesigen Waldgebiet untertauchten, in dem auch die Schiffbrüchigen verschwunden waren.

      Der Nebel verschluckte fast alle Geräusche.

      Montbars und Le Testu hatten Mühe, einander wiederzufinden, wenn sie sich mal ein wenig voneinander trennten, um in den dichten Schwaden ein größeres Stück des Waldes abzusuchen.

      Es wollte nicht richtig hell werden an diesem Morgen. Immer wieder starrte Le Testu zu den Wipfeln der Kiefern hinauf, in denen der Nebel nistete und herunterdrückte. Wie ein feuchtes Tuch legte er sich auf die Haut der beiden Männer, die verbissen weitersuchten.

      Montbars war es schließlich, der sagte: „Sie werden sich weiter ins Land zurückgezogen haben Vielleicht befürchten sie, daß sie von den Engländern auch hier noch verfolgt werden.“

      Le Testu hob die Schultern. Er glaubte nicht recht daran, aber wenn hier, so nahe unter der Küste, niemand zu finden war, mußte es wohl so sein, wie Montbars sagte.

      Sie hielten schnurstracks nach Osten, und schon nach einer halben Stunde bewahrheitete sich die Vermutung des Korsen. Durch Nebelschleier leuchtete ihnen das Rot eines Feuers entgegen.

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