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Planke innenbords. Als er bis über die Knie im kalten, schwarzen Wasser stand, und schwankte, wurde sein Gesang wesentlich leiser.

      Seine Furcht, alles zu verlieren, auch das Leben, steigerte sich.

      Philip Hasard Killigrew zog tief die frische Luft in seinen breiten Brustkorb. Sie roch nach Meer, nach dem frischen Grün ringsum, nach den feuchten Wäldern und dem trocknenden Sand auf dem kleinen Halbinselchen. Die Fackeln waren inzwischen so nahe gerückt, daß die Wartenden tatsächlich neun Reiter zählen konnten. Sie waren einheitlich gekleidet, trügen aber keine Uniform.

      „Es sind bestimmt Reiter im königlichen Auftrag“, erklärte Rukka und deutete hinunter zu seinem Fischerdörfchen. „Sie tragen viele Waffen.“

      Im Fackellicht erkannten die Wartenden blitzende Halbrüstungen, Hellebarden und Musketen.

      Auf Hasard wirkten die Reiter nicht bedrohlich, trotzdem wandte er sich an Al Conroy und sagte halblaut: „Vielleicht sollten wir zumindest in der Lage sein, uns zu wehren. Sage den Arwenacks, daß sie aufpassen sollen.“

      „Aye, Sir.“

      Bedächtig setzte sich der Stückmeister in Bewegung und stieg von der Düne über den Sandpfad, der in der Dunkelheit gut zu erkennen war, zu den Lichtern rund um den Hafen hinunter. Kurz darauf bewegten sich an Bord der Schebecke die Gestalten der Seewölfe.

      Der erste Reiter, dessen Hellebarde einen Wimpel trug, zügelte unterhalb der Gruppe sein schweißnasses Pferd und rief: „Miliz von Herning! Wir lagern in Skjern. Habt ihr Ärger mit einem verrückten Wikingernachfahren?“

      Der Älteste rief zurück: „Nein! Wir haben aber Gäste. Auch Seefahrer. Kommt ins Dorf, alles ist ruhig.“

      Die Reiter rasselten heran, umrundeten die Düne und kletterten auf dem kleinen Platz zwischen Krug und Kirche aus den Sätteln. Die Pferde ließen die Köpfe hängen. Rukka eilte mit seinen Männern und den Seewölfen herbei, während die Milizreiter erstaunt das schlanke Schiff anstarrten.

      Ansgar Tipperud, der Anführer der Stadtmiliz, musterte mit sichtlichem Erstaunen den Seewolf und dessen Begleiter.

      „Um es euch zu erleichtern“, sagte Nils, der einwandfrei übersetzte, was Hasard erklärte, „wir sind auf der Spur dieses Wikingers. Wir kennen ihn, und er ist nicht wirklich ein Verrückter, nur leicht erregbar. Wahrscheinlich segelt sein schwarzes Schiff inzwischen oben an der norwegischen Küste.“

      „Ihr seid seine Feinde?“ fragte Hauptmann Tipperud verblüfft. „Wollt ihr sein Schiff kapern?“

      „Sagen wir es anders“, entgegnete Nils. „Zwischen ihm und uns ist noch eine Rechnung offen. Eine Rechnung, die wir bezahlen müssen, und wir wollen einen Nachlaß. Deswegen brauchen wir allerdings unsere Geschütze nicht zu laden.“

      „Ich verstehe. Eine alte, offene Rechnung unter Freunden.“

      Die Reiter verhandelten mit den Dörflern und Fischern. Die Pferde wurden abgesattelt und einzeln in verschiedene Ställe geführt.

      „So könnte man es nennen.“

      Die Milizreiter umkreisten das Schiff und blieben mißtrauisch. Aber das überaus freundliche Grinsen der Seewölfe und das Geräusch aus Scherzen und klappernden Bierhumpen, das aus dem offenen Krug drang, waren friedlich. Die Fischer waren aus den Häusern getreten, einige Frauen und Mädchen standen vor den Häusern, und schließlich lehnte der Hauptmann seine lange Waffe gegen die Wand der Kirche.

      „Kapitän Killigrew“, sagte Ansgar nach kurzer Überlegung, „Ihr segelt dem sogenannten Wikinger hinterher?“

      „Genauso verhält es sich“, antwortete der Seewolf, packte Ansgar am Arm und zog ihn auf das helle Viereck der Tür zu. „Sollen wir ihn von Dänemarks Küsten vertreiben?“

      „Es wäre angenehm, wenn wir von ihm nichts mehr hören und sehen würden. Die Leute hier am Meer können sich nicht gegen einen Piraten wehren, wenn der mit Kanonen in ihre Dörfer schießt.“

      „Wenn wir ihn getroffen haben, gibt es keinen Übergriff mehr“, versprach der Seewolf.

      „Würde uns helfen. Bis hinauf nach Skagen ist die Küste dünn besiedelt“, sagte der Hauptmann. „Aber auch einzelne Schiffe wird er wieder angreifen. Wir wissen von der ‚Ragnhylt‘, – habt etwa ihr dem Handelsmann geholfen? Wart ihr das fremde Schiff?“

      „Ja.“

      „Dann können wir also sicher sein. Ihr legt morgen früh ab?“ fragte der Hauptmann.

      „Beim ersten Sonnenlicht, es sei denn, es gibt heute noch Weststurm.“

      Ansgar Tipperud nickte, schlug dem Seewolf auf die Schulter und versicherte: „Wir werden Boten in die einzelnen Orte schicken. Sie sollen den Leuten sagen, daß ihr mit eurem Schiff mit den Dänen befreundet seid und den Wikinger jagt. Man wird euch überall gut empfangen.“

      „Das ist ein vernünftiges Wort“, pflichtete Nils Larsen seinem Landsmann bei. „Darauf trinken wir alle noch einen Humpen, und danach geht die Crew in ihre Kojen. Wir ziehen es vor, nüchtern zu segeln.“

      „Löblich, ihr Seewölfe.“

      Aber es dauerte doch noch eine Stunde, bis alle Arwenacks an Bord waren. Die Laternen wurden bis auf Bug- und Hecklicht gelöscht, die Wache zog auf. Als Hochwürden Marian Ladelund am Morgen vor die Tür seines Häuschens trat und die weißen Wolken im blaßblauen Himmel sah, vermißte er die Masten des Schiffes.

      Unbemerkt, wenigstens für ihn, hatte die Crew die Segel gesetzt und war aus dem Hafen Nymindegabs verschwunden.

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