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      Impressum

      © 1976/2018 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-836-2

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Ratten an Bord

       Die Karavelle wimmelte von Biestern – und die ganze Crew ging auf die Jagd

       Schneller als erwartet konnten die Seewölfe und Jean Ribaults Mannen wieder ein Schiff übernehmen, eine Karavelle mit dem vielversprechenden Namen „Esperanza“, was soviel wie „Hoffnung“ bedeutet. Ohne Hieb und Stich gelangten sie in den Besitz der „Esperanza“. Philip Hasard Killigrew und Jean Ribault hatten dem feisten Hafenkommandanten von Panama, Don Alfonso de Roja, nur ein bißchen „zuzureden“ brauchen, und schon war die Übernahme der Karavelle perfekt gewesen. Allerdings hatte Don Alfonso einsehen müssen, daß es seiner Gesundheit zuträglicher war, sich den Wünschen der beiden ehrenwerten Señores zu beugen. Und auch seine Hamsterschätze in dem geheimen Kellerversteck der verödeten Plantage würden unangetastet bleiben …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Edwin Carberry – der Profos entdeckt etwas in der Proviantlast, was bei ihm einen Wutausbruch auslöst.

      Smoky – der Decksälteste der Seewölfe hat einen unheimlichen Respekt vor Geistern.

      Dan O’Flynn – findet ein Geheimfach, dessen Inhalt die Neugier der Seewölfe erregt.

      Philip Hasard Killigrew – entschließt sich zu einem Abstecher zur Isla de Puná im Golf von Guayaquil, wo ein Geheimnis verborgen zu sein scheint.

      Mac Pellew – tritt in eine Rattenfalle und braucht für den Spott nicht zu sorgen.

      Inhalt

       Kapitel 1.

       Kapitel 2.

       Kapitel 3.

       Kapitel 4.

       Kapitel 5.

       Kapitel 6.

       Kapitel 7.

       Kapitel 8.

       1.

      17. Oktober 1594.

      „Feines Schiffchen“, sagte der Profos Edwin Carberry zum Decksältesten Smoky. „Läuft gute Höhe, ist prachtvoll ausgetrimmt und hat eine Pinnensteuerung, die ein einzelner Mann bedienen kann. Da muß ich wahrhaftig die Dons loben, auch wenn sie Rübenschweine sind. Aber da haben sie sich was Gutes einfallen lassen.“

      Das Schiffchen, auf das der Profos gerade eine Lobrede hielt, war die „Esperanza“, was soviel wie Hoffnung bedeutet. Es war eine Dreimastkaravelle, lateinergetakelt und gut in Schuß. Daß sie Lateinersegel hatte, war ein nicht zu verachtender Vorteil, denn an diesem späten Nachmittag wehte der Wind aus Südsüdwest, und sie mußten immer wieder aufkreuzen.

      Die Karavelle hatten die Arwenacks und die Männer aus Ribaults Crew dem goldgierigen Hafenmeister Don Alfonso de Roja abgeluchst, einem alten Bekannten, dessen Schatzkeller sie zufällig in einer verfallenen Plantage entdeckt hatten. De Roja hatte sich wieder mal an den Schätzen der spanischen Krone vergriffen, und so war es den Seewölfen nicht schwergefallen, ihn zu „überreden“ und ihm die Karavelle abzuschwatzen. Der Dicke hatte sich schließlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von der „Esperanza“ getrennt, obwohl sie ihm nicht gehörte. Aber ihr Kapitän hatte das Zeitliche gesegnet, und seitdem lag sie verwaist herum.

      Jetzt war sie frisch verproviantiert und mit allem ausgerüstet worden und lief auf Südkurs – mit dem Ziel Arica. Von dort aus sollte es über Land nach Potosi weitergehen.

      Smoky nickte zu Eds Worten.

      „Ja, wirklich hervorragend“, lobte auch er. „Ist nur noch ein wenig ungewohnt, aber das haben wir bald im Griff. Ferris und Shane haben ja alles überprüft. Das Tantchen läuft wie geschmiert, das Holz ist in Ordnung und unterm Röckchen hat sie auch keinen Bewuchs angesetzt.“

      „Das sind ja merkwürdige Vergleiche“, brummte Ed. „Na ja, soweit ist alles klar. Nur …“

      Der Profos schwieg, denn auf das Wörtchen „nur“ mußte Smoky ja gleich anspringen, und so fragte er auch prompt: „Nur – was ist?“

      „Ha, du findest also alles in Ordnung, was, wie? Sonst fiel dir wohl nichts an dem geschmierten Tantchen auf?“

      „Allenfalls die Ruderpinne“, meinte Smoky. „Sie läuft nach beiden Seiten über Taljen, die eine Menge Kraft ersparen, so daß wirklich ein Mann allein sie bedienen kann.“

      „Sonst nichts?“ fragte Ed lauernd.

      „Nee, eigentlich nicht. Ich hab’ nichts auszusetzen.“

      „Aber ich“, sagte der Profos. „Und zwar riechen die Räume nicht gut, weil sie schon seit mehr als zwei Wochen nicht bewohnt waren. Da ist alles muffig, da muß gelüftet und gescheuert werden, und damit werden wir auch so schnell wie möglich anfangen. Ich mag nicht auf einem stinkenden Kahn fahren, und euch Affenärschen werde ich schon beibringen, daß ihr auch nicht auf einem stinkenden Kahn fahren mögt. Wir knöpfen uns einen Raum nach dem anderen vor, mit Essigwasser, versteht sich. Das Deck kann auch ruhig noch mal geschrubbt werden. Mit Holystones, versteht sich.“

      „Versteht sich von selbst“, sagte Smoky. „Aber es wird bald dunkel. Das langt doch morgen früh auch noch, oder?“

      Der Profos war damit einverstanden und nickte großzügig.

      „Außerdem brauchst du die Holystones doch heute noch für dich“, sagte Smoky und grinste hinterhältig.

      „Was sollte ich denn damit?“

      „Na, du rasierst dich doch immer mit den Dingern, oder sollte ich mich da getäuscht haben?“

      „Vielleicht täusche ich mich auch“, knurrte Ed, „und du bist gar kein Decksältester, sondern ein Affe. Und deshalb werde ich dir wieder mal die Haut in Streifen von deinem verdammten Affenarsch abziehen. Also geht das morgen klar, was, wie?“

      Der Profos war guter Laune, blickte über die See und nickte zufrieden vor sich hin. War doch mal ganz gut, wieder aus der Karibik zu segeln und sich anderen Wind um die Ohren blasen zu lassen. Die Sache mit Potosi versprach höchst interessant zu werden.

      Etwas später war seine gute Laune allerdings restlos dahin, und die Arwenacks lernten ihren Profos von seiner üblen Seite kennen, denn da war gar nichts mehr in Ordnung.

      Es begann damit, daß Carberry zu Hasard und Philip junior sagte: „Es wird gleich finster, Leute. Ihr könnt Plymmie schon mal ins vordere Logis bringen, damit sie ihr Schläfchen halten kann. Und ihr könnt dann auch bald eure Schnarchnasen in Betrieb nehmen.“

      Hasards Söhne waren von der Aussicht, jetzt schon in die Kojen zu müssen, nicht gerade begeistert, aber das Wort des Profos galt etwas, und so fügten sie sich, schnappten sich die Wolfshündin und brachten

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