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      Impressum

      © 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-975-8

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Die Insel der Dämonen

       Die Insel wirkt verlassen, doch dann tauchen die Dämonen auf

      Das Meer grollte, kochte und schäumte. Salziges Wasser stieg donnernd zum Himmel und brach unter urweltlichem Getöse über der Galeone zusammen.

      Es gab ein entsetzliches Krachen, und dann folgte ein gewaltiger Hieb, der das Schiff erzittern und taumeln ließ.

      Eine brüllende Woge hob die Galeone hoch, ließ sie jäh in finstere Tiefen stürzen und setzte sie dann hart ab. Die „Golden Arrow“ krachte in einem Wellental so hart auf, als wollte sie sich mit aller Gewalt in den Meeresgrund bohren.

      Sie befanden sich irgendwo in der Ägäis, im Gewirr vieler kleiner und tückischer Inseln. Aber wo sie genau waren, das wußte an Bord längst keiner mehr, denn der orkanartige Sturm hatte die Galeone um viele Meilen versetzt.

       Wieder rollte ein gewaltiger Brecher heran und donnerte wie ein urweltliches Ungeheuer schaumumgeben auf das Schiff zu. Kochen und Brodeln, ein gähnender Abgrund tat sich auf. Die Galeone raste in den Schlund der Hölle …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Pankraz Bulla – der englische Schiffszimmermann ist auch ein Erfinder, stößt aber auf keine Bewunderung.

      Hump – der Bucklige entpuppt sich als wahrer Giftzwerg und ist der bestgehaßte Mann an Bord der „Golden Arrow“.

      Jeremias – der Koch an Bord ist gleichzeitig der Schiffsgeistliche und ständig am Salbadern.

      Hasard und Philip junior – die Söhne des Seewolfs verlieren sich im Nebel und entdecken eine merkwürdige Insel.

      Old Donegal O’Flynn – stößt auf Dämonen der Hölle und einen Knochenmann und ergreift die Flucht.

       Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       1.

      Eine liebevoll-besorgte Mutter hatte ihn auf die sinnigen Namen Pankratius Hippolytos Xerxes taufen lassen. Mit Nachnamen hieß er schlicht und einfach Bulla.

      Pankratius oder Pankraz stand für einen römischen Märtyrer, der nach der Legende schon als vierzehnjähriger Knabe enthauptet worden war. Hippolytos war ein römischer Heiliger, der sich als Gegenpapst gegen Calixtus den Ersten aufstellen ließ, weil ihm dessen maßvolle Bußpraxis nicht paßte, und Xerxes schließlich war der Name altpersischer Könige aus dem Geschlecht der Achämeniden.

      Das alles traf auf Pankraz Bulla nicht zu. Bestenfalls paßte noch der Name Xerxes zu ihm, denn dessen Vater, Artaxerxes der Erste, war der Ahasverus der Bibel.

      Das hatte offenbar auf Pankraz ein bißchen abgefärbt, denn auch ihn trieb es ruhelos durch die Welt.

      Er selbst bezeichnete sich gern als „Erfinder“, doch die anderen nannten ihn schlicht und einfach einen alten Spinner, der nur Flausen im Kopf hätte. Nachdem er in England eine Menge unnützes Zeug erfunden hatte – unter anderem hatte er mit einer „Erfindung“ eine Kornmühle in die Luft geblasen –, fuhr er wieder zur See, wo er nicht soviel Schaden anrichten konnte.

      Man schrieb das Jahr 1594, und die Dreimastgaleone „Golden Arrow“ befand sich auf der Rückfahrt von Istanbul. Ihr Ziel war London, doch das sollte sie nie erreichen.

      Vor ein paar Tagen hatten sie ein Wrack in den Klippen vor einer Insel gesichtet und nach Überlebenden Ausschau gehalten. Aber sie hatten keinen einzigen Schiffbrüchigen gefunden, dafür jedoch an Bord Goldbarren in Kisten, zwei Truhen voll Diamanten, ein Fäßchen mit erlesenen Edelsteinen und schließlich noch etliche Silberbarren.

      Das alles ruhte jetzt in den Laderäumen der Galeone.

      Pankraz Bulla war an diesem sonnigen Tag in guter Stimmung, und sein Ideenreichtum war unerschöpflich. Er arbeitete an einem automatischen Wasserheber, der das lästige Heraufholen von Wasser ersetzen sollte. Der Wasserheber bestand aus einem Schaufelrad, das über die Bordwand gehängt wurde. Daß das Ding nicht funktionierte, war außer Pankraz Bulla allen klar. Verbissen nagelte und hämmerte er zum Segen der Mannschaft, bis ein Schatten auf ihn fiel.

      Es war Hump, der Bucklige, ein übler Giftzwerg, der mißtrauisch auf das Gebilde starrte. Der Bucklige mit dem Spitznamen Hump war nicht viel größer als ein zwölfjähriges Kind. Aber in seinem mißgestalteten Körper steckte alle Bosheit der Welt.

      Pankraz konnte den verdammten Zwerg nicht ausstehen, der ihn schiefmäulig ansah.

      „Was soll das denn werden?“ fragte er.

      „Eine Wasserhebemaschine“, entgegnete Pankraz unwillig.

      „Und wie funktioniert die?“ Der Zwerg lachte bösartig.

      „Sie wird an der Bordwand befestigt und dreht sich. Dann läuft soviel Wasser an Deck, wie für das Reinschiff gebraucht wird.“

      Der Bucklige dachte angestrengt über die Konstruktion nach, konnte sich aber nicht vorstellen, daß sie funktionierte.

      „Das wird genauso ein Mist wie deine anderen Erfindungen auch“, sagte er abwertend und gehässig.

      „Verschwinde und laß mich in Ruhe“, knurrte Pankraz.

      Der Bucklige verschwand, aber nicht ohne der hölzernen Konstruktion einen Fußtritt zu geben, wobei er hämisch lachte.

      Dann ging er zum Ersten Offizier und haute Pankraz Bulla in die Pfanne.

      „Sir“, sagte er verschwörerisch. „Mister Bulla will das Schiff beschädigen. Er will Löcher in die Bordwand schlagen.“

      „Wie bitte?“ Der Erste glaubte, sich verhört zu haben.

      „Ja, Sir, er hat es mir selbst gesagt. Der Kerl ist gemeingefährlich. Er baut eine Wassermaschine.“

      Der Erste war von Pankraz Bulla einiges gewohnt und wunderte sich kaum noch. Unter einer Wassermaschine konnte er sich allerdings kaum etwas vorstellen. Er wollte die Meldung an den Kapitän weitergeben, doch der winkte sofort uninteressiert ab, weil er von den Erfindungen längst die Nase voll hatte.

      Die letzte Erfindung reichte ihm noch. Da hatte Pankraz Bulla

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