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      Impressum

      © 1976/2018 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-95439-888-1

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: mailto:[email protected]

       Fred McMason

       Des Teufels Knechte

       Sie waren erbarmungslos – und wurden von der Goldgier getrieben

       Wenn Diego Machado, Kapitän der „Trinidad“, gedacht hatte, mit seinem Schiff und der bereits übernommenen Schatzladung aus der Bucht westlich von Batabanó verschwinden zu können, so war das eine Illusion gewesen. Don Gaspar de Mello, Kommandant der Kriegsgaleone „San Sebastian“, gab das Feuer frei, und so wurde die „Trinidad“ im Breitseitenbeschuß abgetakelt. Für Machado war das Grund genug, von seinem eigenen Schiff mit sechzehn Kerlen zu desertieren und sich auf die Seite der anderen Deserteure zu schlagen, von denen die Schatzhöhlen besetzt worden waren. Der eigentliche Urheber des ganz großen Beutecoups, Don Alonzo de Escobedo, drehte jedoch schier durch, denn er sah seine Felle davonschwimmen. De Mello zögerte keinen Augenblick, ihn einfach festzunehmen …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Rodrigez Vanetto – der Zweite Offizier der „San Sebastian“ hat eine Idee mit beachtlichen Folgen.

      Diego Machado – dem Kapitän der „Trinidad“ kommt es auf ein paar Morde mehr oder weniger nicht an.

      Batuti – der Gambia-Riese verfolgt des Teufels Knechte bis nach Batabanó.

      Felipe Gutierrez – der Zweite Offizier der „Trinidad“ muß erkennen, daß er den Bogen überspannt hat.

      Manzo – der Kreole rächt seinen ermordeten Decksältesten.

       Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       1.

      Batabanó – 25. Mai 1595.

      Der unselige Schatz des Ex-Gouverneurs von Kuba, Don Antonio de Quintanilla, holte sich ein Opfer nach dem anderen.

      Vor einigen Augenblicken hatte eine Eisenkugel die gewaltige Schatzhöhle getroffen. Der Schuß war von der spanischen Kriegsgaleone „San Sebastian“ abgefeuert worden. Ein Zufallstreffer, aber einer mit verheerender Wirkung.

      Einem der Kerle, die sich in der Höhle verschanzt hatten – er hatte am Eingang hinter dem Wasserfall gestanden –, war von der Eisenkugel der Kopf abgerissen worden.

      Kopflos war er durch den Wasserfall geflogen und unten vom Fluß mitgerissen worden. Daraufhin hatte bei den Kerlen ein jämmerliches Gebrüll eingesetzt.

      Damit nicht genug. Der Capitán der „San Sebastian“ hatte den Halunken auch noch die letzte Möglichkeit genommen, das Schiff bei Nacht mit den zwei Beibooten zu entern, die am Strand unterhalb des Wasserfalls lagen. Drehbassenfeuer hatte die Jollen zerhackt, zerfetzt und zersplittert.

      Erneutes Wutgeheul war die Antwort. An die Kriegsgaleone kamen die Kerle nun nicht mehr heran. Ihr Plan, sie zu entern und mit den Schätzen zu beladen, mußte aufgegeben werden, seit die Jollen zerschmettert waren.

      Dementsprechend war auch die Stimmung in der Höhle bei den Deserteuren.

      Es waren etwa vierzig Mann, die angesichts der gewaltigen Schätze von der „Trinidad“ desertiert waren. In diesem wilden Haufen gab der Zweite Offizier der Handelsgaleone, Felipe Gutierrez, den Ton an. Er hatte sich mit brutaler Gewalt durchgesetzt. Zu ihm und den anderen Deserteuren war inzwischen auch der Capitán der „Trinidad“ mit weiteren sechzehn Mann gestoßen. Gleich darauf hatte es die ersten Reibereien und Auseinandersetzungen gegeben.

      Gutierrez hatte Capitán Diego Machado eiskalt und knüppelhart verklart, daß er seine Rolle als Capitán ausgespielt habe. Jetzt sei er nur noch Gleicher unter Gleichen, und er möge auch ja nicht mehr das Maul aufreißen, sonst würde es ihm sehr schnell gestopft.

      Machado hatte begriffen. Die „Trinidad“ war zerschossen und von einem Kommando der „San Sebastian“ besetzt worden. Jetzt hatte er kein Schiff mehr, und so heulte er mit den Wölfen, scharf und gierig darauf, sich ebenfalls an den Schätzen zu bereichern, die allen Kerlen schon längst den Kopf verdreht hatten.

      Ein paar Kerle starrten jetzt angeekelt oder auch gleichgültig auf den Kopf, der immer noch am Eingang lag. Der Ex-Capitán sah widerwillig auf den blutigen Schädel.

      „Wirf ihn in den Fluß, Cabral“, befahl er, „das ist ja nicht länger zum Aushalten.“

      Cabral war Decksältester auf der „Trinidad“ gewesen, ein Klotz von einem Kerl mit brutalen und harten Zügen. Er war der erste gewesen, der zusammen mit vier weiteren Kerlen von Bord getürmt war, um sich von dem Reichtum seinen Teil zu holen.

      Jetzt sah er den ehemaligen Capitán schief an und grinste abfällig. Von Respekt oder Achtung war auch keine Rede mehr.

      „Wirf ihn doch selbst weg, du Oberarsch“, sagte er grinsend. „Mich stört er nicht.“

      „Ich befehle dir …“

      Der Zweite, Felipe Gutierrez, mischte sich ein. Er war ein Mann mit breitausladenden Schultern, kalten Augen, einem zynischen Mund und spitzen Kinn. Auch ihm hatte das viele Gold, Silber, die Perlen und Edelsteine den Kopf verdreht. Er war schon früher über Leichen gegangen, aber jetzt war er unberechenbar, und er schreckte auch vor keinem Mord zurück.

      „Ich habe dir schon einmal gesagt, Capitánchen, daß du hier nichts mehr zu befehlen hast, und ich sagte dir auch, du sollst dein großes Maul halten, sonst kriegst du es gestopft. Laß Cabral also in Ruhe – und die anderen auch. Aber damit du endlich klar erkennst, wer hier was zu sagen hat, wirst du den Schädel in den Fluß werfen. Wird’s bald? Oder soll ich dir ein bißchen helfen?“

      Der Zweite hatte schon die Hand zur Faust geballt und sah Machado hart an.

      Zuerst wollte der es darauf ankommen lassen, aber er kannte seinen Zweiten als rücksichtslosen und brutalen Schläger. Der würde auch keinen Augenblick zögern, zum Messer oder zur Pistole zu greifen.

      Noch einmal kreuzten sich ihre Blicke, da gab Machado nach.

      „Na schön“, sagte er heiser und mit unterdrückter Wut. „Damit es keinen weiteren Ärger gibt. Wir haben schon genug am Hals.“

      Er stand auf und ging geduckt zum Höhleneingang, wo der mächtige Wasserfall toste. Er hatte Angst, ebenfalls von einer Kugel getroffen zu werden, denn die Kerle von der Kriegsgaleone verstanden es, genau zu treffen. Außerdem schossen sie in so unregelmäßigen Abständen, daß man nicht berechnen konnte, wann wieder ein heißer Gruß erfolgte.

      Mit dem Stiefel schob er den Kopf ein Stück vor, bis er ebenfalls im

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