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wartete er auf die Reaktion des Admirals, doch Francis Drake reagierte zu seinem Leidwesen nicht. Er musterte immer noch den schlanken Dreimaster und war von der Bauweise und der Linienführung stark beeindruckt.

      „Ein Don oder ein Portugiese“, sagte er mehr zu sich selbst. „Wirklich ein ausgezeichnetes, ein prächtiges Schiff.“

      „Wenn wir uns begegnen“, begann Fenner wieder, als handele es sich um eine Nebensächlichkeit, „dann hat dieser Don die Luvposition, Sir.“

      „Das ist richtig.“

      „Möglich, daß er uns unter Feuer nimmt, und es sieht so aus, als habe er gute Geschütze.“

      Fenner stützte die Hände auf die Schmuckbalustrade und starrte angelegentlich ins Wasser.

      „Das ist in der Tat möglich“, gab Drake zu und verbarg sein Lächeln hinter einem betont ausdruckslosen Gesicht.

      Er kannte Fenner, dem es jetzt mächtig in den Fäusten juckte, diesem Don oder Portugiesen eins aufzubrennen. Aber Drake ließ sich vorerst noch Zeit und wartete insgeheim darauf, wie weit Fenner ihn wohl noch animieren würde.

      Das ließ auch nicht lange auf sich warten. Fenner begann, immer ungeduldiger zu werden, und von der Kuhl her starrten bereits die ersten Männer unschlüssig zu ihnen hoch.

      „Laut unserer Order können wir ihn doch ein bißchen kitzeln“, sagte Fenner und versuchte seine Ungeduld zu verbergen. Doch sein lüsternes und erwartungsvolles Grinsen war immer noch nicht aus seinem Gesicht verschwunden.

      Auch Francis Drake verspürte plötzlich Appetit, diesem Gegner eine Breitseite aufzubrennen. Drake war ein Mann, der immer wieder Erfolge vorweisen wollte, und der jetzt die Gelegenheit sah, weiteren Ruhm einzuheimsen. Dieser Brocken, der ihm entgegensegelte, konnte der Auftakt sein, mit dem der spanische Tanz begann, gleich, ob der schlanke Dreimaster jetzt Portugiese oder Spanier war.

      Er war, wie Fenner schon ganz richtig bemerkte, ein leckerer Braten, der Drake das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Nein, den schmackhaften Happen wollte er sich nicht entgehen lassen.

      „Einen Strich Backbord!“ befahl er und sah gleichzeitig, wie Fenner sich die Hände rieb.

      „Gefechtsbereitschaft, Sir?“ fragte Fenner eifrig.

      „Richtig, Mister Fenner! Sie haben doch Appetit auf diesen Braten, er muß nur noch gespickt werden“, sagte Drake etwas überheblich, und es störte ihn auch nicht, daß der Gegner die Luvposition behielt. Drake wollte ihn überraschen, ganz plötzlich, wie es seine Art war, wie ein hungriger reißender Wolf.

      Admiral Francis Drake, von der Königin zum Ritter geschlagen, ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß der leckere Braten ein Teufelsbraten war, vom Satan persönlich zubereitet und daher so zäh, daß sich an ihm bisher noch jeder die Zähne ausgebissen und ein schadhaftes Gebiß davongetragen hatte.

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