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Ort der Freude, in dem Adam und Eva gelebt hatten, war Jesu innere Realität.

      Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen (Joh 1,51).

      So, wie Adam einen Garten pflegte, in dem das Himmelreich die volle Herrschaft hatte, musste auch Jesus dem Reich Gottes die volle Herrschaft in sich selbst ermöglichen. Da Jesus der König des Himmelreichs ist, musste er den Garten gut pflegen, damit er Adams Auftrag vollenden konnte, indem er das Reich schließlich über den Garten bzw. sich selbst hinaus ausdehnte, um die Erde zu füllen und sie Gottes Ordnung zu unterwerfen. Das ist der Grund, warum Jesus der letzte Adam genannt wurde (vgl. 1 Kor 15,45). Jesus war der letzte Adam, weil er den Auftrag erfüllte, bei dem Adam versagt hatte.

      Da wir zu Miterben mit Christus gemacht worden sind (vgl. Röm 8,17), bekommen wir Anteil an dem vollen Erbe, das Jesus vom Vater erhalten hat. Wir leben nicht nur nach den Prinzipien des Himmelreichs, sondern regieren auch als Könige und Königinnen mit Jesus in seinem Reich. Darum ist er der König der Könige. Jedem König und jeder Königin wird ein Territorium gegeben. Jeder König und jede Königin erhält ein Land, das sie regieren sollen. Unsere Aufgabe ist es, die Herrschaft des Himmelreichs in dem Land und dem Territorium zu errichten, das uns vom Vater anvertraut wurde. Wenn wir das mit Jesus tun, zerstören wir die Werke des Feindes, indem wir göttliche Ordnung bringen.

      Bevor uns Gott ein äußeres Land, wie z. B. eine Ortschaft, eine Stadt oder sogar die Nationen zur Verwalterschaft anvertrauen kann, damit wir erleben, wie sich Reich Gottes ausbreitet, müssen wir zuerst zu einer Reife kommen, in der wir unser inneres Land richtig verwalten können. Wie Jesus müssen auch wir zulassen, dass die Herrschaft des Himmels uns verzehrt und die volle Autorität über unser gesamtes Wesens hat.

      Du bist Gottes Garten. Du bist sein Ort der Freude.

      „… und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen (Offb 1,6).

      Kapitel 3: Das innere Land

      Die komplette Reformation

      „… und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende! Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller [Dinge], von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat (Apg 3,20-21).

      Damit wir die Herrschaft des Himmels in unserem Sein empfangen können, müssen wir zuerst unsere Identität als Söhne und Töchter Gottes verstehen. In diesem Vers sehen wir, dass Jesus kam, um alle Dinge wiederherzustellen. Wenn wir unsere volle Identität verstehen wollen, die am Kreuz zurückgewonnen wurde, müssen wir auf den Anfang zurückblicken, als der Mensch erschaffen wurde. Das Erste, das wir uns ansehen werden, ist 1. Mose 1,26. Der gesamte Zweck der Schöpfung war der Wunsch des Vaters, seinen Sohn auf der Erde zu finden, deshalb sagte Gott: „Lasst uns Menschen machen als unser Bild.“ Diese eine Aussage geht viel tiefer, als wir denken. Der Mensch war der einzige Teil der Schöpfung, der nach dem Bild Gottes geschaffen wurde – nicht die Tiere oder die Pflanzen, sondern der Mensch. Der Mensch war der einzige Teil der Schöpfung, der der gleichen Kategorie wie Gott angehörte.

      Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst? Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel (Ps 8,5-6).

      Das hebräische Wort für „Engel“ in diesem Vers ist Elohim, was „Gott“ bedeutet. Derselbe Gott, der die Erde ins Dasein sprach, der die Planeten, Sterne und Galaxien schuf, schuf uns nach seinem Ebenbild, etwas niedriger sich selbst. Da wir nach dem Bild Gottes geschaffen sind, müssen wir, wenn wir vollständig verstehen wollen, wer wir als Söhne und Töchter sind, zuerst den Vater sehen und kennen, der uns geschaffen hat.

      Als Jesus als Mensch auf der Erde wandelte, verstand er absolut klar, was seine Identität im Vater war:

      Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst tut … (Joh 5,19-20a).

      Zwischen Jesus und dem Vater herrschte perfekte Transparenz und perfektes Vertrauen. Denn der Vater liebte seinen Sohn und zeigte ihm alles, was er tat. Er verbarg nichts von sich vor seinem Sohn. Jesus, der Sohn, verbarg seinerseits nichts vor seinem Vater. Er entschied sich nicht, sich mit Feigenblättern zu bedecken, um Teile von sich selbst geheim zu halten. Der Sohn hielt seine Augen auf seinen Vater gerichtet. Er kannte die Tiefen seines Vaters. Da der Sohn im Ebenbild des Vaters geschaffen ist, verstand Jesus, als er die Tiefen seines Vaters verstand, auch die Tiefen seiner selbst. Das ist die fundamentale Offenbarung, die einen vollständigen Sohn prägt, der seine wahre Identität kennt. Er findet sich selbst im Vater.

      In der aktuellen Bewegung Gottes geht es um Söhne und Töchter, die ihren Vater-Gott in einer innigen Beziehung kennen und ständig aus dieser Liebe und Annahme heraus leben. Je mehr wir auf den Herrn ausgerichtet sind, desto mehr wird Jesus, der Sohn, in uns offenbart und geformt.

      Sieh dir an, was der Apostel Paulus in Galater 4,19 sagt: „Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat.“ Paulus’ ursprünglicher Auftrag als Apostel war es, jeden Gläubigen vollständig in Christus darzustellen, damit Jesus in seiner Fülle in jedem Einzelnen geformt wird. Wenn Jesus in uns geformt wird, beginnen die Eigenschaften des Himmels sich in unserem Leben zu manifestieren und Gestalt anzunehmen.

      In weiten Teilen der Christenheit haben wir in vielerlei Hinsicht das Werk der inneren Umgestaltung vergessen. Wir haben geglaubt, wenn wir nur neue Programme hätten und die richtige äußere Struktur schafften, würden die Menschen geistlich reif werden, dadurch dass sie sich in unserem menschengemachten Weinschlauch befänden. Das ist aber nicht die Art und Weise, wie Jesus wahre Jünger hervorgebracht hat. Jesus ging es um die innere Wiederherstellung der Menschen. Die Jünger Jesu sahen ihn und sahen dadurch wiederum den Vater. Als sie Christus sahen und ihn zu ihrem Fokus machten, wurde Jesus mit der Zeit in ihnen geformt. Wir können nicht mit einer äußeren Erweckung beginnen, da die äußere das Nebenprodukt einer ersten inneren Erweckung ist. Denken wir daran, was Gott zu Hesekiel sagte:

      Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf, und höre [sie] mit deinen Ohren! Und [mache dich] auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Söhnen deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen: „So spricht der Herr, HERR!“ Sie mögen hören oder es lassen (Hes 3,10-11).

      Bevor Hesekiel das Wort des Herrn zu den Israeliten sprechen konnte, wurde ihm also befohlen, das Wort zuerst in seinem eigenen Herzen zu empfangen. Erst als er eine persönliche Offenbarung von Gottes Wort für die Israeliten hatte, konnte er es mit Autorität weitergeben. Jesus sagte, dass wir das, was wir umsonst empfangen haben, auch umsonst weitergeben sollen (vgl. Mt 10,8). Das bedeutet, dass wir nicht weitergeben können, was wir nicht schon selbst empfangen haben. Als Könige und Königinnen in Gottes Reich können wir erst dann zu einer Reife kommen, um Jesus den Nationen richtig zu präsentieren, wenn Jesus, der Sohn, in uns geformt ist.

      In 2. Mose 33 wird berichtet, dass Mose und Josua Zeit im Zelt der Begegnung verbrachten, wo die Herrlichkeit des Herrn wohnte. Nach einer gewissen Zeit ging Mose hinaus, um seinen dienstlichen Pflichten nachzukommen, während Josua im Zelt blieb, um Zeit mit dem Herrn zu verbringen. Nachdem Mose gestorben war und Josua berufen wurde, die Israeliten in das Gelobte Land zu führen, hatte Josua eine Begegnung mit dem Herrn, die dazu führte, dass er seine größere Berufung antreten konnte.

      Und es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah: und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, und sein Schwert war gezückt in seiner Hand. Da ging Josua auf ihn zu und sagte zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden? Und er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste des Heeres des HERRN; [gerade] jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm und sagte zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht? Da sprach der Oberste des Heeres

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