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und ohnmächtig werden.

      Doch wie durch ein Wunder blieb er bei Bewußtsein und hielt sich mit zusammengepreßten Lippen aufrecht.

      Ein ganzer Hagel von Pfeilen folgte dem Boot, aber sie spickten, nur den Rumpf, den Mast und die Duchten und brachten Narayan und Chakra keine weiteren Wunden bei. Vishnus schützende Hand schien sich noch einmal auf das Boot gesenkt zu haben, und obwohl Narayan verletzt war, schien die göttliche Vorsehung Gnade mit den beiden Flüchtenden zu zeigen.

      Noch zweimal änderte Narayan den Kurs, dann glitt das Boot auf den jetzt höhersteigenden Wellen in die kleine Bucht, die dem Dorf Kadiri vorgelagert war. Narayan steuerte auf den einzigen hölzernen Anleger zu und lavierte zwischen eine Reihe von Booten, die an dieser Seite vertäut auf den Wellen dümpelten.

      Chakra sprang auf, drehte sich zu seinem Vater um und wollte zu ihm, doch der deutete nur auf den Anleger und rief: „Lauf und schlage Alarm! Halte dich nicht mit mir auf!“

      Wieder gehorchte der junge Mann. Er kletterte auf die Plicht, sprang katzengewandt zum Steg hinüber, setzte sicher auf und stürmte los. Seine Schritte tönten dumpf auf den Brettern, und durch diese Laute wurden die vier Männer aufgeschreckt, die in der Nähe der Feuer gehockt hatten, um Wache zu halten.

      Narayan richtete sich mühsam auf und ließ die Ruderpinne los. Er griff mit beiden Händen nach dem Pfeil, der in seiner Schulter steckte, biß die Zähne zusammen und versuchte, ihn durch heftiges Rucken herauszureißen.

      Doch die Spitze des Pfeiles saß wegen ihrer Widerhaken fest im Fleisch. Nur der Schaft bewegte sich hin und her, und unter Narayans energischen Bemühungen brach er schließlich ab.

      Narayan sank auf die Knie. Eine Woge des Schmerzes durchflutete seine Schulter und den Oberkörper. Ihm wurde übel, vor seinen Augen drehten sich feuerrote und schmutziggelbe Räder. Er drohte jetzt doch das Bewußtsein zu verlieren.

      Ein Blitz zertrennte als leuchtendes bizarres Geäst die Nacht, kurze Zeit später rollte ein langgezogener Donner über die See auf die Küste zu.

      Narayan verfolgte wie in einem von Fieber und Schmerz gezeichneten Traum das Einlaufen der Piratenschiffe in die Bucht. Sie wagten sich bis an das äußere Ende des Anlegers heran, wahrscheinlich weil sie keinen sehr großen Tiefgang hatten und ihre Führer die Wassertiefe als ausreichend einschätzten.

      Unter verzweifelten Anstrengungen rappelte Narayan sich wieder auf und wankte durch sein Boot. Er strauchelte beinah über die mittlere Ducht, verlor fast das Gleichgewicht und drohte ins Wasser zu stürzen. Der Schmerz wollte ihn übermannen.

      Er stöhnte und biß sich auf die Unterlippe, rief in seinen Gedanken Vishnu, Shiva, Brahma und alle anderen Götter der Hindus an und torkelte über die Ducht mühsam am Mast vorbei. Es stieg auf die Plicht und versuchte, den Anleger zu erklettern.

      Der Wind und die Strömung drückten das Boot zum Glück gegen den Anleger, so daß der Abstand vom Bug zum Steg nur gering war.

      Schwerfällig und unsicher wie ein vom Haschisch berauschter Mann schwang Narayan sich auf den Anleger – genau in dem Moment, in dem die ersten Piraten das Schiff Raghubirs verließen und über die grob zusammengezimmerten Bretter auf das Dorf zuliefen.

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