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und wies nach Osten, wo sich der Himmel schwärzlich verfärbt hatte. Der Wind hatte an Stärke zugenommen. Er jaulte durch das Riff der Dschunke und pfiff über die Köpfe der Männer.

      „Und es gibt wieder Sturm“, sagte Fong. „Es braut sich was zusammen.“

      „Wir sind die einzigen Überlebenden“, fuhr Carlos fort. „Unsere Kameraden, alles anständige Männer, ertranken – und mit ihnen der Kapitän.“

      „Mir kommen die Tränen“, sagte Fong mit ätzender Stimme.

      Pedro Molina wollte sich auf Fong stürzen, aber die Chinesen hielten ihn wie mit Eisenklammern fest. Carlos Gerado gab es immer noch nicht auf, auf Fong einzureden.

      „Wir treiben seit vier Tagen in dem Boot“, sagte der Spanier. „Haben die Riemen verloren, haben kein Segel. Nichts zu essen. Unser Trinkwasser ist vorgestern zur Neige gegangen. Wir sind völlig fertig. Ich flehe dich an, Señor, setze uns an der Küste ab. Wir werden nach Macao laufen. Irgendwie schlagen wir uns schon durch.“

      „Niemals“, entgegnete Fong. „Ihr würdet unsere Kinder erschlagen und unsere Frauen vergewaltigen. Ihr seid Bestien!“

      „Was?“ schrie Pedro Molina außer sich vor Wut. „Du bist hier die Bestie! Du Hund!“ Er trat mit dem rechten Fuß nach Fong, aber Fong brauchte nicht einmal auszuweichen. Die Kerle rissen den Seemann zurück. Fong gab ihnen wieder ein Zeichen, und sie prügelten fluchend und zeternd auf den Spanier ein.

      Carlos Gerado trachtete, seinem Freund beizustehen, aber auch er hatte nicht die geringste Chance gegen die Übermacht. Unter Peitschen- und Stockhieben landete er auf den Planken.

      Molina blieb keuchend auf dem Rücken liegen. Fong gab seinen Kerlen den Befehl, wieder von ihm abzulassen. Sie hielten den Spanier nur noch an den Armen und Beinen fest, damit er sich nicht rühren konnte. Fong beugte sich über ihn.

      Pedro Molina sah Fong haßerfüllt an. Ihre Blicke begegneten sich und verfingen sich ineinander. Plötzlich weiteten sich die Augen des Spaniers. Er fühlte sich davongetragen – weit weg, und er glaubte, zu fliegen. Wie aus großer Ferne vernahm er die hämische Stimme des Chinesen.

      „Wer bin ich, du Narr?“

      „Mein Herr“, murmelte Molina.

      „Und du?“

      „Ein fremder weißer Teufel.“

      „Wirst du unser Gesetz achten?“ fragte Fong.

      „Ich höre auf dein Wort, o Herr“, antwortete der Spanier.

      „Endlich bist du vernünftig“, sagte Fong. Er lachte, und auch seine Kerle lachten. „Schafft ihn weg“, ordnete Fong an. „Und versorgt auch den anderen. Ich will sie nicht mehr sehen. Gebt ihnen zu essen und zu trinken.“

      Pedro Molina war hilflos wie ein Kind und ließ alles willenlos mit sich geschehen. Carlos Gerado unterdrückte nur mit Mühe ein Stöhnen, als die Chinesen ihn hochhoben und wegtrugen. Er krümmte sich vor Schmerzen. Es flirrte vor seinen Augen. O mein Gott, dachte er, steh mir bei.

      Aber Gerado fragte sich auch, was mit seinem Freund geschehen war. Was hatte der Chinese mit ihm angestellt? Hatte er ihn verzaubert? War denn hier alles verhext?

      Fongs Spießgesellen warfen die beiden Spanier in einen düsteren Schiffsraum – gleich neben dem, in dem die sieben Portugiesen zusammengepfercht waren. Ein dürrer Chinese eilte kichernd heran und schob den Gefangenen Schalen mit undefinierbarem Inhalt zu. Dann krachte das Schott zu, und Molina und Gerado waren ihrem Schicksal überlassen.

      Carlos Gerado beugte sich über die Schalen. Der Gestank, der ihm entgegenschlug, ließ ihn wieder hochfahren. Elendsfraß, dachte er. Wenigstens das Wasser wollte er trinken. Aber es stank wie faule Eier. Trotz seines Durstes rührte er es nicht an.

      „Dreck“, sagte Gerado. „Wir sind am Ende.“

      Dann hörte er nebenan Stimmen.

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