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zu begeben.

      „Drecksgesindel“, zischte Erich von Saxingen außer sich vor Wut. „Galgenstricke, Blutsäufer, Hurenbande! Vielleicht haben sie Hugo bereits umgebracht und in die See geworfen. Oh, das sollen sie mir büßen!“

      Genau das war der Moment, in dem der Zorn, der Haß und die Rachegelüste wie eine lodernde Flamme in ihm hochstiegen. Er konnte sich nicht mehr beherrschen und war außerstande, sich auch nur etwas zu bezwingen. Sein Blick war auf Gisela von Lankwitz gerichtet, seine Augen weiteten sich. Wie in Trance griff er nach seiner Muskete, zog sie zu sich heran, schob den Lauf auf den Bootsrumpf und spannte den Hahn des Schlosses, während er auf die junge Frau anlegte.

      „Du verdammte pommersche Kuh“, sagte er mit bebender Stimme. „Mit dir hat alles angefangen. Wenn du nicht gewesen wärest, hätte es keinen Kampf auf unserem Gut gegeben, und Hugo und ich hätten nicht nach Reval zu reiten brauchen. Du Miststück, warte, das zahle ich dir heim.“

      „Erich“, raunte von Kreye. „Nun warte doch mal. So einfach geht das nicht. Wir sind zu zweit gegen diese Übermacht von Hundesöhnen. Wir müssen uns in acht nehmen. Außerdem wissen wir nicht, ob sie Hugo wirklich …“

      „Sei still!“ zischte von Saxingen und schob den Waffenlauf noch etwas weiter vor.

      Gisela von Lankwitz und Arne von Manteuffel hatten inzwischen das Ende der Stelling und die Pier fast erreicht. Unbeherrscht und hemmungslos, wie von Saxingen war, zielte er, ohne lange zu überlegen. Er war überzeugt, daß sich ihm keine größere Chance bieten würde, Rache zu nehmen.

      Und deshalb drückte er ab.

      Der Hahn schlug auf die Pfanne des Steinschlosses, Funken sprühten, die Pulverladung detonierte mit einem scharfen Knall. Der Rückstoß rammte den Kolben der Muskete gegen seine rechte Schulter, er lachte auf. Der Mündungsblitz raste aus dem Lauf, für einen Lidschlag stand ein grellgelber Blitz in der Dunkelheit.

      Eine Frau, die unweit der Hafenmeisterei stand, schrie im Krachen des Schusses entsetzt auf. Gisela von Lankwitz aber, die eben ihren Fuß auf die Pier gesetzt hatte, fuhr nicht einmal erschrocken zusammen. Sie schaute nur überrascht auf und drehte sich zu Arne um.

      Arne versuchte noch, sich über sie zu werfen, um sie gegen die Kugel abzuschirmen, doch seine Reaktion erfolgte zu spät. Der Schuß erreichte die junge Frau, sie taumelte, prallte gegen ihren Verlobten, gab nur einen schwachen Laut des Schmerzes und der grenzenlosen Verwunderung von sich und brach vor der Stelling zusammen. Die Kugel hatte ihren Rücken getroffen.

      „Alarm!“ schrie Carberry an Bord der „Isabella“. „Ein Überfall! Alle Mann an die Waffen!“

      Doch es fiel kein weiterer Schuß, es fand kein Kampf statt. Wo der Mündungsblitz aufgezuckt war, hatten fast alle gesehen, doch noch hatte niemand die Gestalten der beiden Junker entdeckt, die in diesem Moment bereits zu ihren Pferden flüchteten.

      Sie erreichten die Hafenmeisterei, schwangen sich in die Sättel ihrer Pferde und jagten davon, ehe sie jemand daran zu hindern vermochte.

      Schockiert blickten die Bürger von Rügenwalde ihnen nach. Alle hatten die junge Frau zusammenbrechen sehen – Gisela von Lankwitz, die hier alle kannten. Doch keiner hatte die Geistesgegenwart, sofort zu handeln und die Verfolgung der Attentäter aufzunehmen.

      Wie gelähmt sahen die Menschen zu Gisela von Lankwitz. Sie lag in Arnes Armen, langsam ließ er sie auf die Pier sinken.

      „Gisela!“ stieß er immer wieder hervor. „Gisela, mein Gott – so sag doch etwas!“

      Doch sie antwortete ihm nicht.

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