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ich ihn gefaßt habe, werde ich ihn aufspießen und vierteilen lassen.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ das Gemach.

      An den Räumen, in denen die anderen Frauen den Tod der schönen Lamia beklagten, ging der Sultan nur vorbei. Er begab sich in Lamias Gemach.

      Sie lag in der Mitte des Hauptraumes aufgebahrt. Quabus bin Said gab Mustafa einen Wink. Mustafa verschwand wie ein Geist. Quabus bin Said wollte mit der Toten allein sein.

      Fast eine halbe Stunde lang hielt der Sultan mit der Toten ein stummes Zwiegespräch. Dann küßte er sie ein letztes Mal. Er verließ den Harem und kehrte in das Hauptgebäude des Palastes zurück. Mustafa durfte ihm nun wieder Gesellschaft leisten. Sie setzten sich und blickten sich schweigend an.

      „Ich habe sie wirklich geliebt“, sagte der Sultan schließlich.

      „Das weiß ich, o Herr“, erwiderte Mustafa.

      „An dem, der sie umgebracht hat, werde ich mich furchtbar rächen.“

      „Ich möchte nicht in seiner Haut stecken.“

      Quabus bin Said sah seinen engsten Vertrauten voll an. „Hast du keinen Verdacht, wer es gewesen sein könnte?“

      „Nein, noch nicht.“

      „Eine der Frauen“, sagte der Sultan. „Sie war eifersüchtig auf Lamia.“

      „Die Frauen haben zusammengesessen, als es geschah“, erklärte Mustafa. „Und keine von ihnen hat einen Dolch. Wir wissen aber, daß Lamia mit einem Dolch getötet wurde. Der Wundarzt hat sie genau untersucht.“

      „Ich traue ihm. Und wenn Zaira es getan hat?“

      „Sie hat ebenfalls keinen Dolch und konnte auch aus der Waffenkammer keinen Dolch entwenden“, entgegnete Mustafa. „Wir haben die Waffenkammer kontrolliert. Es fehlt kein einziges Messer.“

      „Was ist mit den Eunuchen?“

      „Sie schwören, unschuldig zu sein.“

      „Wenn ich den Mörder nicht finde, werde ich die Kerle dem peinlichen Verhör unterziehen“, sagte Quabus bin Said. „Und auch das Gesinde.“

      „Die Möglichkeit, daß der Täter von außen eingedrungen ist, müssen wir aber auch prüfen, Herr“, sagte Mustafa. „Es ist immerhin denkbar, daß er sich eingeschlichen hat. Vielleicht hat er einen der Wächter bestochen.“

      Der Sultan rieb sich nachdenklich das Kinn. „Wir werden es in Erfahrung bringen. In diesem Palast hat es noch nie einen Mord gegeben. Ein Fluch lastet über dem Haus. In Wirklichkeit hat man es auf mich abgesehen. Man will mich vom Thron stürzen, indem man mich verunsichert und mir Angst einzujagen versucht.“

      Mustafa sah seinen Herrn entgeistert an. „Aber – das kann ich nicht glauben. Das bildest du dir nur ein, Herr!“

      Quabus bin Said schüttelte den Kopf. „Ich ahne, daß sich etwas zusammenbraut. Ein Komplott. Eine Palastrevolution. Aber ich werde meine Gegner vernichten! Ich werde sie eigenhändig in der Luft zerreißen!“ Er sprang auf und schüttelte zornig die Fäuste.

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