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zum Spektiv, um die Suhler besser betrachten zu können. Anschließend stieß er einen begeisterten Pfiff aus.

      „Man könnte glauben“, sagte Hasard bedächtig, „daß am Strand hundert aufregende Ladys versammelt seien, so sehnsüchtig stiert ihr hinüber.“

      „Der Kutscher hat gesagt, was er alles tun würde, wenn wir …“

      „Ich weiß, ich höre verdammt gut, und ich weiß auch, daß ihr jetzt nichts anderes mehr im Sinn habt, als auf Sauhatz zu gehen. Wenn wir dort jedoch ankern und an Land gehen, werden wir bestenfalls noch die Spuren der Wildschweine sehen, weil sie dann nämlich längst verschwunden sind. Es hat keinen Zweck.“

      „Dann müssen wir meutern“, sagte der Profos düster. „Wir haben sowieso schon lange nicht mehr gemeutert. Wir müssen dich dann leider deines Postens entheben und absetzen, Sir.“

      „Ich ahnte es“, sagte Hasard, „das ist ja die Tragik. Jetzt wird schon wegen einer Wildsau gemeutert. Zeiten sind das!“

      „Gut“, sagte Carberry. „Ich bin der Profos, und ich sage, daß wir die Schiffsführung gefangennehmen und absetzen. Hoch lebe die Meuterei!“

      Paddy Rogers musterte den Profos von der Seite ganz entsetzt.

      „Ist das dein Ernst, Mister Profos?“ fragte er verstört. „Oder, oder soll das nur so’n komischer Scherz sein? Wir können doch nicht so einfach meutern.“

      „Klar können wir das!“ Mac Pellew kicherte, zog ein ungewöhnlich langes und spitzes Messer aus dem Hosenbund und blickte sich mit grimmigem Gesicht um. „Hiermit wird gemeutert. Das nennt man auch Bestechung, verstehst du?“

      Paddy Rogers verstand gar nichts mehr. Er war sehr im Zweifel. Aber die anderen verstanden auch Mac Pellew nicht.

      „Was ist denn mit dir los?“ fragte der Profos. „Seit wann hast du denn Humor?“

      „Seit gemeutert wird“, sagte Mac und grinste wild. „Ich will endlich auch zu Ruhm und Reichtum gelangen, und deshalb meutere ich mit.“

      Erst das dröhnende Gelächter schreckte Paddy wieder hoch. Sehr erleichtert sah er sich um, daß nun doch nichts aus der Meuterei wurde.

      Der Seewolf blickte den Kutscher an und lächelte knapp.

      „Und du bringst tatsächlich eine Cumberlandsoße zustande?“ erkundigte er sich.

      „Mein Wort darauf, Sir, auch eine Koriandersoße. Wir haben ja alle Zutaten an Bord, auch die erforderlichen Gewürze. Wir werden die Schweinchen in ein Speckhemd wickeln und sie schön saftig und kroß brutzeln. Ein Humpen Rotwein würde den kulinarischen Genuß noch beträchtlich verschönen. Dazu vielleicht ein paar feine Pilze, die es in den Wäldern sicher zu finden gibt.“

      Hasard stellte sich die Szene ebenfalls bereits vor. Der Kutscher verstand es ausgezeichnet, Appetit zu erregen.

      Warum eigentlich nicht? überlegte er. Weit und breit war keine Ansiedlung und kein Mensch zu sehen. Sie würden niemanden stören und konnten in aller Ruhe …

      „Wir segeln zum Land“, sagte er, „vorausgesetzt, daß keiner dagegen Einwendungen hat. Vielleicht mögen einige ja kein Wildschwein.“

      Augenzwinkernd sah er in die Runde, aber da blaffte der Profos schon den Rudergänger Pete Ballie an.

      „Hast du nicht gehört, was der Kapitän befohlen hat, du Keiler? Ab zum Land, aber sofort!“

      Pete Ballie riß mit seinen großen Flossen fast die Ruderpinne ab, so eilig hatte er es plötzlich.

      Ein eventueller Zuschauer hätte sich jetzt vielleicht gewundert oder wäre zumindest erstaunt gewesen.

      Da lehnten doch tatsächlich an die drei Dutzend Kerle am Schanzkleid und hatten einen Hunger in den Augen, als beabsichtigten sie, das ganze Land zu fressen.

      Etwas Ähnliches mochten auch die Wildschweine spüren. Da rückte eine freßsüchtige Horde an, die es auf sie abgesehen hatte. Der große Keiler hatte den Schädel gesenkt und grunzte einmal laut. Dabei scharrte er wie ein wütender Bulle im Sand.

      Anschließend stob die ganze Saufamilie in die Wälder.

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