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      Für uns Töchter wäre einfacher gewesen, wenn wir klarere Anweisungen seitens des Vaters gehabt hätten. Dieses sich für den Vater wehren müssen, Mutmaßungen anstellen, was wohl das Richtige ist und was nicht, ist überaus anspruchsvoll und ungewiss. So haben wir vor allem auf unsere Herzen gehört, um den mutmaßlichen Willen des Vaters umzusetzen. Rückblickend kann ich sagen: Es ist uns gelungen. Doch immer muss man das Schicksal ja nicht herausfordern.

      So viel Freiheit wie möglich, so wenig Begrenzung wie nötig

      Adriens Genesungsprozess dauerte zwei Jahre. Er kann wieder in einer Führungsposition tätig sein. Kleinste gesundheitliche Beeinträchtigungen sind geblieben. Diese kommen aber nur bei Übermüdung zum Vorschein, und nur wir beide erkennen sie als solche. Wie viele andere Paare haben auch wir aufgrund von Adriens Erkrankung eine enorm intensive Phase hinter uns. Während Adrien wieder bei Kräften ist, bin ich noch immer etwas müde. Die Anstrengungen waren groß. Im Rückblick kann ich aber sagen: Es steht außer Frage, ich würde erneut so handeln, wie ich es tat. Für mich selbst habe ich zusätzlich entschieden, meine Wünsche und meinen Willen festzuhalten. Die Erfahrung zeigt, dass vage und vor allem nur mündliche Bekundungen nur wenig nützlich sind. Zu viele schwierige Entscheidungen bleiben den Angehörigen überlassen. Dass man nicht alles ins kleinste Detail regeln kann, ist mir bewusst und aus meiner Sicht auch nicht nötig. Dem Leben soll ja immer genügend Platz eingeräumt werden – und dieses ist bekanntlich nicht immer gradlinig. So viel Freiheit wie möglich, so wenig Begrenzung wie nötig. So stelle ich mir den Inhalt meiner Patientenverfügung vor.

      Ideen, wo ich sterben könnte

      Die Differenziertheit, mit der wir in der ACP-Beratung die drei möglichen Situationen der Urteilsunfähigkeit bei einem Notfall, schwerer Krankheit oder chronischer Krankheitssituation angegangen sind, hat mich beeindruckt. Und auch hier: Kein verwundertes Nachhaken, als ich sagte, dass es meine Haltung ist, dass man auch mit einem versehrten Körper ein ganzer Mensch ist, dass jeder Lebensmoment wertvoll ist und man jeden nutzen kann, um Sinnvolles zu tun. Auch die Frage, wo ich sterben möchte, gefällt mir. Ich habe Ideen, wo das sein könnte: Zum Beispiel zu Hause im Wohnzimmer mit Blick auf die Toggenburger Berge. Der Blick in die Weite ist mir wichtig. Oder in unserem Tipi, irgendwo in den Schweizer Bergen, abseits aller Touristenströme. Sollte das dereinst nicht möglich sein, so will ich meinen Angehörigen und Freunden das Leben nicht schwer machen, sondern es soll einfach alles im Rahmen des Möglichen geschehen: Ein Spital, ein Pflegeheim oder ein Hospiz passen für mein Sterben ebenfalls. Denn ich weiß, dass da engagierte Menschen arbeiten und ihr Bestes geben. Auch ich werde dereinst mein Bestes geben.

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