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Komponente in Bezug auf die Angst besonders wichtig:

       Risikoreiche und auch extreme Ereignisse werden mit der Zeit schnell vergessen.

       Im Ereignisfalle müssen Entscheidungen auch schnell getroffen werden; durch Angst können Entscheidungen verzögert, nicht getroffen oder erst nach großer bürokratischer „Absicherung“ zu spät getroffen werden.

      Beispielsweise waren vor dem Ausbruch der Covid-19-Krise die möglichen Auswirkungen einer solchen Pandemie bereits bekannt. Als im November 2002 in der chinesischen Provinz Guangdong das schwere akute Atemwegssyndrom (SARS) ausbrach, starben mehr als 800 Menschen weltweit durch diese Vireninfektion. Im Frühjahr 2003 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) SARS als weltweite Bedrohung ein. Die Phänomene, die Notwendigkeit von Maßnahmen und die mögliche Bedrohung durch eine solche Pandemie waren der Welt also bekannt. Nach zahlreichen Tests erklärte die WHO am 19.05.2004 das Ende der Pandemie.

      (2.1)

      mit

T Cov19 Tote durch das SARS-CoV-2 Virus,
t Zeitangabe in Tagen seit Bekanntmachung der ersten Toten,
y 1,13.

      Die Machtlosigkeit des Menschen gegenüber diesem unbekannten Virus zeigt sich auch insofern, dass nach der weltweiten Ausbreitung trotz zahlreicher Maßnahmen ab April 2020 im Mittel täglich über 5000 Menschen starben [11].

      Es zeigte sich, dass in Belgien mit 1,4 · 10−3, in Peru mit 1,1 · 10−3, in Spanien mit 9,5 · 10−4 und in Italien, UK, Argentinien, USA, Mexiko, Brasilien mit über 8 · 10−4 die höchste Anzahl an Todesopfern in Bezug auf die Bevölkerung auftrat.

      Die Frage ist, warum wurden aufgrund der Erfahrungen mit SARS in den 15 Folgejahren nach 2004 nicht Phänomene identifiziert, Szenarien entwickelt, die man hätte beobachten können, und Maßnahmen getroffen? Warum wurden weltweitkeine Schlüsselindikatoren definiert, keine einheitlichen Regeln für Präventivmaßnahmen, Schutzanzüge, Schnelltests und auch Behandlungsmaßnahmen entworfen? All diese Fragen müsste man sich vorher und nicht nachher stellen.

      In der Schweiz wurde 2015 ein auf einer Risikoanalyse aufgebautes strukturiertes Risikenmanagement (veröffentlicht 2015 vom Eidgenössischen Department für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport – VBS; Vorsteher: Ueli Maurer) im Falle einer Pandemie entwickelt. Das Kernstück ist ein Diagramm, das die Gefährlichkeit von Ereignissen nach deren Häufigkeit (P) und deren Schadenspotenzial (I) darstellt (R = P · I). Als höchstes Risiko wurde eine mehrwöchige Strommangellage und danach schon eine Pandemie gesehen, welche mit einer Wiederholperiode von 30 Jahren und einem Schadensausmaß von fast 100 Mrd. Euro geschätzt wurde. Die Schweiz hatte sich bereits 2005 mit den Szenarien einer Epidemie aufgrund der Erfahrungen mit der Lungenkrankheit SARS befasst und diese als Krisentyp der Zukunft eingeschätzt.

      In nahezu allen Staaten wurden Kontaktbeschränkungen zwischen den Menschen – gekoppelt mit Sicherheitsmaßnahmen – angeordnet, um ein Ausbreiten der Epidemie einzudämmen. In dieser Zeit zeigte sich auch die Gefahr eines politisch gesteuerten Krisenmanagements. So wurden lange Zeit die Gefahren des Covid-19-Virus in Brasilien, den USA und einigen anderen Ländern ignoriert sowie die Maßnahmen als Hysterie bezeichnet.

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