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Der weite Weg nach Westen. William H. Clark
Читать онлайн.Название Der weite Weg nach Westen
Год выпуска 0
isbn 9783843806428
Автор произведения William H. Clark
Жанр Книги о Путешествиях
Серия Paperback
Издательство Bookwire
27. August [CLARK] G. Drewyer traf ein und teilte mit, dass er weder Shannon noch Pferde finden könne. Wir schickten Shields und J. Fields zurück, um Shannon und den Pferden nachzustellen … Wir ließen die Prärie anzünden, damit die Sioux merken, dass wir am Fluss sind und als ein Signal für sie hierherzukommen. Um zwei Uhr passierten wir die Mündung des Flusses Jacques oder Yankton. Ein Indianer an der Mündung dieses Flusses schwamm zur Piroge, wir gingen an Land und zwei andere kamen dazu. Die Indianer informierten uns, dass ein großes Lager der Sioux am Fluss Jacques in der Nähe der Mündung aufgeschlagen sei. Wir sandten Sergeant Pryor und einen Franzosen mit Mr. Dorion, dem Sioux-Dolmetscher, zu dem Lager mit der Anweisung, die wichtigsten Häuptlinge einzuladen, mit uns an einem Steilufer namens Calumet Rat zu halten.
28. August [CLARK] Captain Lewis und ich selbst sehr indisponiert. Ich denke von dem Maisbrei, den wir anstatt Brot zu uns nehmen.
[CLARK] Eine der Pirogen lief auf einen Baumstumpf auf und war nach Meinung der Truppe fast am Sinken. Wir gingen unterhalb des Calumet-Steilufers vor Anker und errichteten ein Lager in einer wunderschönen Ebene beim sanften Anstieg zum Hochland. Die beschädigte Piroge ließ ich ausladen und die Ladung in die andere Piroge verstauen, die wir zurückschicken wollten.
Nachdem wir sie untersucht und festgestellt hatten, dass sie zum Einsatz untauglich geworden war, beschlossen wir, sie mit der Truppe zurückzuschicken. Ein Teil der Ladung war stark beschädigt … J. Shields und J. Fields, die zurückgeschickt worden waren, um Shannon und die Pferde zu suchen, kamen wieder zurück und teilten uns mit, dass Shannon mit den Pferden eine Nasenlänge voraus war und sie ihn nicht einholen konnten. Da dieser Mann kein erstklassiger Jäger ist, beschlossen wir, ihm einen Mann mit einigen Vorräten hinterherzuschicken.
29. August [CLARK] Ich bin sehr mit Abschreiben beschäftigt. Um vier Uhr nachmittags kamen Sergeant Pryor und Mr. Dorion mit fünf Häuptlingen und etwa 70 Mann etc. auf der gegenüberliegenden Seite an. Wir schickten eine Piroge und Mr. Dorion sowie sein Sohn, die mit den Indianern Handel treiben, kamen mit Sergeant Pryor herüber und informierten uns, dass die Häuptlinge eingetroffen seien. Wir schickten Sergeant Pryor und den jungen Mr. Dorion mit etwas Tabak, Mais und einigen Kochtöpfen zu ihnen zurück und mit der Anweisung, die Häuptlinge zu informieren, dass wir morgen zu ihnen sprechen würden … Sergeant Pryor unterrichtet mich, dass in der Nähe des Indianerlagers Männer mit einer Büffelrobe auf sie gewartet hätten, um sie zu tragen. Mr. Dorion habe ihnen gesagt, [»]sie wären nicht die Eigentümer der Boote und wünschten nicht, getragen zu werden« – die Sioux-Zelte sind hübsch, in Kegelform und mit Büffelhäuten bedeckt, mit verschiedenen Farben bemalt und alle dicht und ansehnlich angeordnet. Sie haben in der Mitte einen offenen Teil, der als Feuerstelle vorgesehen ist. Jeder Wigwam hat einen abgetrennten Platz zum Kochen, in den Wigwams leben zehn bis 15 Personen. – Als Geschenk für die Truppe und als Zeichen ihres großen Respekts überreichten sie uns einen fetten Hund, von dem sie herzhaft mitaßen und ihn für gut und schmackhaft hielten.
[ORDWAY] Wir haben reichliche Vorräte an feinem fettem Wels, dem in dieser Jahreszeit häufigsten Fisch. Gestern Abend haben wir mehrere große Welse gefangen. Der Missouri-Fluss spendet uns Fisch in Hülle und Fülle und das Land eine Fülle aller Art von Wild.
30. August [CLARK] Nachdem wir einige Geschenke für die Häuptlinge vorbereitet und eine Rede fertiggestellt hatten, die wir ihnen zu halten beabsichtigten, schickten wir Mr. Dorion in einer Piroge zu den Häuptlingen und Kriegern, um sie zu einer Beratung unter einer Eiche in der Nähe eines hohen Mastes einzuladen, an dem unsere Fahne wehte. Um zwölf Uhr trafen wir zusammen, und Captain L. hielt die Rede. Wir zeichneten einen als Oberhäuptling aus, indem wir ihm eine Medaille und einige Kleidungsstücke gaben, und einen zweiten und drei dritte Häuptlinge auf ähnliche Weise. Alle empfingen unsere Zuwendungen mit Vergnügen. Dem Oberhäuptling überreichten wir eine Fahne und eine Urkunde5 und einen Wampum mit einem Hut und Häuptlingsmantel. Wir rauchten die Friedenspfeife, und die Häuptlinge zogen sich in eine von ihren jungen Männern aus Büschen gemachten Laubhütte zurück, um ihre Geschenke zu teilen, zu rauchen, essen und Rat abzuhalten … Die Sioux sind stämmige, kühn blickende Leute (die jungen Männer ansehnlich) und gut gewachsen, die meisten benutzen Bogen und Pfeile, einige haben Steinschlossflinten. Die Krieger sind üppig mit Farbe, Stachelschweinborsten und Federn geschmückt, tragen lange Beinkleider und Mokassins und sind alle mit Büffelgewändern verschiedener Färbung bekleidet. Die Squaws tragen und weiße Büffelüberwürfe. Ihre schwarzen Haare fallen über Hals und Schultern herab.
[ORDWAY] Nach Einbruch der Dunkelheit machten wir ein großes Feuer für die Indianer, um einen Kriegstanz zu erleben, alle jungen Männer bereiteten sich auf den Tanz vor. Einige von ihnen bemalten sich in merkwürdiger Weise, manche das ganze Gesicht weiß, eine Trommel wurde gebracht, und die Musiker fingen an, auf ihren kleinen Instrumenten zu spielen und die Trommel zu schlagen, dazu wurde gesungen. Die jungen Männer begannen, um das Feuer herumzutanzen. Es begann immer mit einem Hüpfen und Gebrüll und endete mit dem Gleichen, und in bestimmten Abständen erhob sich einer der Krieger mit seiner Waffe und sprach davon, was er früher gemacht und welche kriegerischen Handlungen er vollbracht hat etc. Dies ist für sie von Verdienst. Sie bekennen dabei, wie viele sie getötet haben und von welcher Nation sie waren oder wie viele Pferde sie gestohlen haben etc. Sie lagerten längsseits von uns und benahmen sich ehrenhaft.
31. August [CLARK] Ich nahm ein Vokabular der Sioux-Sprache auf und notierte die Antworten auf einige Nachfragen, die sich auf ihre Situation, Handel, Zahl der Kriege etc. bezogen. Die Nation ist in 20 Stämme geteilt, welche separate Interessen hegen. Insgesamt sind sie zahlreich, d. h. etwa zwei- bis dreitausend Personen, ihre Interessen sind so unterschiedlich, dass einige Gruppen im Krieg mit Nationen stehen, mit denen andere Gruppen auf bestem Fuß leben. Diese große Nation, der die Franzosen den Spitznamen Sioux gegeben haben, nennt sich selbst Dar co tar. Sonderbarerweise haben sie bloß bedingt eine eigene Sprache, viele ihrer Wörter sind in jeder Beziehung die gleichen wie bei den Mahar, Poncas, Osage und Kansas. Das beweist eindeutig, dass diese Nationen irgendwann, wahrscheinlich vor weniger als einem oder zwei Jahrhunderten, vereint gewesen sind. Diese Dar co tars oder Sioux wohnen oder wandern über das Land am Red River des Lake Winnipeck, St. Peters und im Westen des Mississippis oberhalb der Prairie Du Chien an den Quellen des Flusses Des Moines und dem Missouri auf der Nordseite. Sie befinden sich nur mit acht Nationen im Frieden und ihrer eigenen Einschätzung nach mit mehr als zwanzig im Krieg. Handel treiben sie mit den Briten, mit Ausnahme dieser Gruppe hier und einer weiteren am Des Moines, die mit den Händlern von St. Louis Geschäfte machen. Sie liefern Biber-, Marder-, Wolf-, Luchs-, Bären- und Hirschhäute; unter ihnen leben 40 Händler. Die Dar co tar oder Sioux wandern umher und folgen den Büffeln, sie pflanzen weder Mais noch Sonstiges, da die Wälder und Prärien ausreichenden Lebensunterhalt bieten. Sie essen Fleisch und nehmen Bodenkartoffeln, die in den Prärien wachsen, als Brotersatz.
3. September [CLARK] Wir entdeckten Spuren der zwei Männer Shannon und Colter. Shannon schien Colter voraus zu sein.
4. September [CLARK] 4 ½ Meilen flussaufwärts passierten wir auf der Backbordseite die Mündung des Flusses Que Courre (Schneller Fluss) und gingen etwas oberhalb an Land. Dieser Fluss ist an der Mündung 152 Yards breit und vier Fuß tief und häuft Sande auf wie der Platte (nur körniger), die in seiner Mündung Sandbänke bilden. Ich ging den Fluss drei Meilen aufwärts und gelangte zu einer wunderschönen Ebene, wo früher eine Pania-Siedlung