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ein Held zu sein.

      Ich habe schon viele Lehren über geistliche Kampfführung gehört und dabei bemerkt, dass sie oft die Tendenz haben, sich schwerer und komplizierter anzufühlen, als es sein muss. Obwohl es wahr ist, dass ein Kampf stattfindet, ist das Joch Jesu sanft und seine Last leicht. Mein Anliegen in diesem Buch ist es, dir Wegweisung zu geben und dich mit Werkzeugen auszustatten, damit du weißt, wie du diesen Krieg aus einer Position des Sieges heraus führen kannst. Mein Wunsch ist es, diese scheinbar komplizierte Vorstellung des geistlichen Kampfes zu entmystifizieren und zu vereinfachen.

      Es gibt etwas, das ich über die Jahre gelernt habe, nämlich dass das Evangelium ungeheuer einfach ist. Es ist einfach, weil der Grundwert des Reiches Gottes die Liebe ist. Alles in Gottes Reich dreht sich um diesen Grundwert. Themen wie geistliche Kampfführung werden nur dann kompliziert, wenn wir versuchen, sie in weltliche Logik und extremen Intellektualismus zu verpacken.

      Um dir ein grundlegendes Fundament für unser Thema zu geben, möchte ich mit dir durch den Vers gehen, der meiner Meinung nach den Ursprung der geistlichen Kampfführung offenbart.

      In Genesis 3 kommt Satan in der Gestalt einer Schlange, um Eva zu verführen, vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Das gelingt ihm, und Eva überredet dann Adam, ebenfalls der Versuchung nachzugeben. Als Gott kommt, um die Konsequenzen ihrer Entscheidung, vom verbotenen Baum zu essen, zu verkünden, spricht er in 1. Mose 3,15 zuerst zum Feind. Er sagt: „Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“

      Ich möchte mir nun wirklich Zeit nehmen, diesen Vers mit dir genau anzuschauen, da er viel tiefgründiger ist, als wir auf den ersten Blick denken. Dieser Vers legt für uns das Fundament des geistlichen Kampfes.

      Es ist interessant, dass in diesem Vers, als Gott sagt, dass er Feindschaft zwischen Evas Same und Satans Same setzen wird, Evas „Same“ in der New King James Version der Bibel großgeschrieben wird. Das bedeutet, dass es sich nicht auf eine normale Person bezieht, sondern auf Gott. Viele Bibelgelehrte glauben, dass sich dieser Vers auf Christus bezieht. Tatsächlich prophezeit dieser Vers, dass Gott von einer Frau geboren werden wird. Er wird ihr Nachkomme sein. Sogar schon zur Zeit des Sündenfalls prophezeite dieser Vers, dass Christus aus der Linie von Adam und Eva geboren werden würde. Er prophezeite, dass Gott im Fleisch geboren werden würde. Genau in dem Moment, als die Menschheit in Sünde fiel, verkündete Gott seinen Aktionsplan, um seine Kinder zu erlösen. Dass Jesus auf die Erde kommen würde, ist die allererste Prophetie in der Bibel. Das Außergewöhnliche an dieser Prophetie ist, dass sie nicht von einem menschlichen Propheten oder einer Prophetin ausgesprochen wurde, sondern von Gott selbst.

      Bist du schon neugierig geworden? Es wird noch viel besser. Wir müssen uns auch ansehen, wem Gott das prophezeite. Gott prophezeite dies nicht der Menschheit, sondern dem Feind. Gott verkündete, er würde im Fleisch geboren werden und Feindschaft zwischen sich und Satan setzen. Das mit Feindschaft übersetzte Wort bedeutet im Hebräischen eigentlich „Hass“. Gott sagte nicht, dass einfach zwischen ihm und Satan eine Feindschaft bestehen würde, sondern er (Gott) werde selbst dafür sorgen, dass sie da ist. Bevor Gott dies sagte, hatte der Feind Gott schon herausgefordert, aber in diesem prophetischen Wort erklärte Gott den Krieg. Aufgrund dessen, was wir biblisch sehen können, ist dieser Vers der Ursprung der geistlichen Kampfführung. Gott erklärte nicht nur den Krieg, sondern er erklärte auch, dass er der Sieger sein würde. Der Kopf des Feindes würde unter seinem Fuß sein.

      Es ist wichtig für uns, dass wir uns auf das berufen. Viele sehen die geistliche Kampfführung so, als seien wir in der Defensive, als würde der Feind angreifen und wir müssten lernen, uns auf seine Taktiken einzustellen. Ja, wir sollten uns der Pläne des Feindes unbedingt bewusst sein, der Ursprung der geistlichen Kampfführung zeigt jedoch, dass Gott selbst derjenige war, der den Krieg begann. Mit ihm zusammen sind wir diejenigen, die in der Offensive sind und die Möglichkeit haben, mit ihm zusammenzuarbeiten, um die Werke der Finsternis zu zerstören. Wir haben die große Ehre, Teil der Armee Gottes zu sein, mit Christus zusammenzuarbeiten, um zusammen mit dem Reich der Himmel die Werke des Reiches der Finsternis zu zerstören. Wir haben das Vorrecht mitzuwirken, damit sich dieses prophetische Wort erfüllt:

      Und der HERR lässt vor seiner Heeresmacht her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr groß … (Joel 2,11).

      Nun müssen wir uns eine Frage stellen: Was war es, das Gott so aufgewühlt hat, dass er Krieg gegen den Feind führen wollte? Gott führte Krieg, weil Satan das Kostbarste angriff, was ihm am Herzen lag: seinen Sohn und seine Tochter, Adam und Eva. Es ist faszinierend, dass alles auf das Vaterherz Gottes zurückgeht. Alles geht immer auf die Intimität mit ihm zurück.

      Wenn wir uns dazu verpflichten, die Werke des Reiches der Finsternis zu zerstören, dann müssen wir es von dem Standpunkt aus tun, von dem aus die geistliche Kampfführung initiiert wurde. Wenn geistliche Kampfführung durch das Vaterherz Gottes entzündet wurde, dann müssen wir in einer Offenbarung der Liebe des Vaters zu uns verwurzelt sein, um eine gesunde Vorstellung der geistlichen Kampfführung zu haben. Haben wir ein verzerrtes Bild von Gott und glauben, dass er den geistlichen Kampf nur deshalb begonnen hat, weil er grundlos zornig war, werden wir im geistlichen Kampf das Ziel verfehlen. Gott hat die geistliche Kampfführung aus Liebe zu seinen Kindern initiiert. Wenn wir das Vaterherz Gottes richtig erkannt haben, werden wir wirklich erleben, dass sein Reich gebaut wird. Diese Offenbarung erhalten wir, wenn wir in einer intimen Freundschaft mit dem Herrn leben. Wenn wir so mit ihm verbunden sind, kann sein Herz in uns geformt und gestaltet werden.

      Im Leib Christi haben wir in vielerlei Hinsicht die innere Arbeit der Charakterbildung vergessen. Wir haben geglaubt, die Menschen würden geistlich reif werden, wenn wir neue Programme einführen und die korrekte äußere Struktur schaffen – also dadurch, dass sie sich in unserem selbst geschaffenen Weinschlauch befänden. Das ist aber nicht die Art und Weise, wie Jesus wahre Söhne und Jünger hervorgebracht hat. Die Jünger Jesu sahen ihn und damit den Vater. Indem sie Jesus sahen und ihn zu ihrem Fokus machten, begann er in ihnen geformt zu werden.

      In 2. Mose 33 wird beschrieben, dass Mose und Josua Zeit im Zelt der Begegnung verbrachten, wo die Herrlichkeit des Herrn weilte. Nach einiger Zeit ging Mose hinaus, um sich seinen Aufgaben im Dienst zu widmen, während Josua im Zelt blieb und weiterhin Zeit mit dem Herr verbrachte. Nachdem Mose gestorben war und Josua berufen wurde, die Israeliten in das Gelobte Land zu führen, hatte Josua eine Begegnung mit dem Herrn, die ihn in seine größere Berufung hineinführte.

      Und es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah: und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, und sein Schwert war gezückt in seiner Hand. Da ging Josua auf ihn zu und sagte zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden? Und er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste des Heeres des HERRN; [gerade] jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm und sagte zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht? Da sprach der Oberste des Heeres des HERRN zu Josua: Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat es (Jos 5,13-15).

      Bevor Josua seiner Berufung als Befehlshaber, Israel in das verheißene Land zu führen, nachkommen konnte, musste er zuerst Gott, den Führer und Befehlshaber, kennenlernen.

      Als Josua begann, ihn kennenzulernen, wurde mit der Zeit Gott, der Befehlshaber, in ihm geformt. Das war entscheidend, damit Josua in seine hohe Berufung eintreten konnte. Wir müssen in intimer Freundschaft direkt mit Gott verbunden sein, wenn wir die Werke des Feindes aus einer Reife heraus zerstören wollen. Eine wirkliche Offenbarung der geistlichen Kampfführung wird immer damit einhergehen, dass wir Gott, den Befehlshaber, persönlich kennen, dass wir seinem Herzen begegnet sind. Dadurch werden wir angemessen ausgerüstet, um mit Christus auf der Erde zusammenzuarbeiten.

      Gott lässt eine große Armee aufstehen, die eine intime Beziehung zu ihm hat. Diese Freundschaft mit ihm ist der Ausgangspunkt dafür, dass das Herz Gottes im inneren Menschen geformt und gestaltet werden kann. Das macht uns fähig, als Repräsentanten des Himmelreichs aus einer Position der Reife und Liebe heraus zu kämpfen.

      Vor einigen Jahren unterrichtete ich einen Kurs mit dem Thema

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