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könnte beispielsweise eine Vereins-Website sein, die neben den eigentlichen Seiten beispielsweise Bilder und Beitrittsformulare für den Verein beinhaltet.

      GitHub bietet also Projekten, die mit der Software Git verwaltet werden, eine Speichermöglichkeit im Internet an, um zusammen mit anderen daran arbeiten zu können. Manche bezeichnen es auch als soziales Netzwerk rund um Softwareprojekte.

      Vielleicht fragst du dich gerade, ob du Git jetzt installieren musst, um GitHub überhaupt nutzen zu können. Die Antwort lautet: Nein, GitHub geht auch ohne Git!8 Wir werden sogar den Großteil dieses Buchs ohne Git auskommen und erst in einem späteren Kapitel Git zu Hilfe nehmen (siehe Kapitel 7).

      GitHub basiert auf vielen Konzepten von Git, wie beispielsweise dem Erstellen von Branches oder dem Durchführen von Merges. Es vereinfacht einige Git-Vorgänge dadurch, dass Aktivitäten durch einfaches Anklicken im Browser durchgeführt werden können, anstatt auf der Konsole Befehle mit mehreren Parametern angeben zu müssen. GitHub stellt aber auch noch einige zusätzliche Funktionen bereit, um das kollaborative Arbeiten zu erleichtern. All das wirst du im Verlauf des Buchs kennenlernen.

       Einsatzgebiete von GitHub

      Wofür kann ich GitHub denn jetzt konkret einsetzen? GitHub ist vor allem dann sinnvoll, wenn du vorhast, mit mehreren Personen gemeinschaftlich an einem Projekt zu arbeiten (Stichwort kollaborativ). Ich habe bisher folgende Anwendungsfälle für GitHub identifiziert:

      1 Gemeinschaftlich mit mehreren Personen an einem Projekt arbeiten.

      2 Ein Projekt bzw. die Ergebnisse eines Projekts veröffentlichen, häufig nach dem Prinzip »fire and forget« (sinngemäß: »einmal veröffentlichen und danach nicht weiter anpassen«) – das ist beispielsweise immer mal wieder auch bei (Programmier-)Büchern anzutreffen.

      3 Ein Projekt veröffentlichen, um anderen interessierten Personen eine Schnittstelle zu bieten, beispielsweise um zu unterstützen oder Fehler zu melden.

      4 Dateien »im Internet« abspeichern, um schnell und einfach von überall auf sie zugreifen zu können.9 Oft ist das mit dem Wunsch verbunden, zeitgleich anderen die Dateien ebenfalls zur Verfügung zu stellen (wie bei 2) sowie Feedback und Unterstützung zu bekommen (wie bei 3).

      Wobei die Übergänge fließend sind. Zu einem gemeinschaftlichen Projekt können plötzlich – manchmal ungefragt – interessierte Personen dazustoßen, oder ein ehemals stark frequentiertes Projekt verwaist und ist nur noch eine historische Veröffentlichung ohne weiteres Leben.

      Eine große Stärke von GitHub ist es, ein Repository relativ einfach mit anderen Diensten verknüpfen zu können, seien es Containerlösungen, die einem das Ausliefern von Software erleichtern (etwa Docker), Übersetzungsunterstützungstools, Projektmanagementanwendungen und vieles mehr.

      Ein wichtiger Punkt ist das Thema Sprache. Wer sich auf GitHub tummelt, sollte englisch lesen und schreiben können, da viele Informationen, Tutorials und Projekte nur auf Englisch verfügbar sind und die meiste Kommunikation auf Englisch stattfindet. Deutschsprachige Projekte gibt es zwar auch, sie sind aber eher selten.

      Grundsätzlich sind die auf GitHub veröffentlichten Dokumente erst einmal für jeden und jede offen einsehbar. Es gibt aber auch die Möglichkeit, private Repositories anzulegen, darauf werde ich in Kapitel 3, Abschnitt »Das erste eigene Repository anlegen« auf Seite 24, noch eingehen.

       Git, GitHub, GitLab – alles das Gleiche?

      Wir haben bereits geklärt, dass GitHub etwas mit der Versionsverwaltungssoftware Git zu tun hat. Die beiden arbeiten eng zusammen, sind aber nicht dasselbe oder würden einander gar ersetzen. Beide sind unabhängig voneinander nutzbar – ich kann ausschließlich mit Git arbeiten oder ausschließlich mit GitHub oder eben beide in Kombination einsetzen. Was ich wann brauche, hängt davon ab, was ich eigentlich genau machen will. Insbesondere bei Softwareentwicklungsprojekten werden beide häufig zusammen verwendet.

       Namensgebung GitHub

      Der Name GitHub kommt von seiner engen Verzahnung mit Git und lässt sich grob mit »Knotenpunkt für Git-Anwendungen« übersetzen. Initiator und Namensgeber von Git ist Linus Torvalds, der vor allem als Entwickler des Betriebssystems Linux bekannt ist.10 Das Wort »Git« (ausgesprochen wie im Deutschen) bedeutet wörtlich übersetzt übrigens »Depp« oder »Blödmann«, und diese ungewöhnliche Namenswahl wird von Torvalds wie folgt begründet:

      »I’m an egoistical bastard, and I name all my projects after myself. First ›Linux‹, now ›Git‹.«

      »Ich bin ein egoistischer Mistkerl, und ich benenne all meine Projekte nach mir. Zuerst ›Linux‹, jetzt eben ›Git‹.«

       – Linus Torvalds

      Mit einem Augenzwinkern könnte man »GitHub« daher auch mit »Deppentreff« übersetzen. ;)

      Neben GitHub gibt es weitere Plattformen, wie beispielsweise GitLab oder Bitbucket, die im Grunde einen ähnlichen Funktionsumfang bieten. Nicht unerwähnt lassen möchte ich, dass GitHub 2018 von Microsoft gekauft wurde und viele Entwickler*innen das bis heute kritisch betrachten. Deswegen gab es diverse Projekte, die von GitHub nach GitLab umgezogen sind, und manche Projekte findet man heute sogar auf beiden Plattformen.

      In Tabelle 1-1 habe ich Git, GitHub und GitLab gegenübergestellt, damit du ein Gefühl für die Unterschiede bekommst. An den Zahlen erkennst du auch, dass GitHub deutlich größer ist als GitLab. Was teilweise auch darin begründet liegt, dass GitLab später gestartet ist.

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Name Git GitLab GitHub
Logo image image image
Aufgabe dezentrales Versionsverwaltungssystem Onlineplattform für (Git-)Projekte Onlineplattform für (Git-)Projekte
Webseite https://git-scm.com/ https://about.gitlab.com/ https://www.github.com
Zahlen, Daten, Fakten