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noch mit ernstem Fleiß.

      Komm Liebe nun zum müden Arbeitsmann!

       In seine Hütte fällt ein lauer Strahl.

       Der Wald strömt durch den Abend herb und fahl

       Und Knospen knistern heiter dann und wann.

      3.

      Wie scheint doch alles Werdende so krank!

       Ein Fieberhauch um einen Weiler kreist;

       Doch aus Gezweigen winkt ein sanfter Geist

       Und öffnet das Gemüte weit und bang.

      Ein blühender Erguß verrinnt sehr sacht

       Und Ungebornes pflegt der eignen Ruh.

       Die Liebenden blühn ihren Sternen zu

       Und süßer fließt ihr Odem durch die Nacht.

      So schmerzlich gut und wahrhaft ist, was lebt;

       Und leise rührt dich an ein alter Stein:

       Wahrlich! Ich werde immer bei euch sein.

       O Mund! der durch die Silberweide bebt.

      DER SPAZIERGANG

      1.

      Musik summt im Gehölz am Nachmittag.

       Im Korn sich ernste Vogelscheuchen drehn.

       Holunderbüsche sacht am Weg verwehn;

       Ein Haus zerflimmert wunderlich und vag.

      In Goldnem schwebt ein Duft von Thymian,

       Auf einem Stein steht eine heitere Zahl.

       Auf einer Wiese spielen Kinder Ball,

       Dann hebt ein Baum vor dir zu kreisen an.

      Du träumst: die Schwester kämmt ihr blondes Haar,

       Auch schreibt ein ferner Freund dir einen Brief.

       Ein Schober flieht durchs Grau vergilbt und schief

       Und manchmal schwebst du leicht und wunderbar.

      2.

      Die Zeit verrinnt. O süßer Helios!

       O Bild im Krötentümpel süß und klar;

       Im Sand versinkt ein Eden wunderbar.

       Goldammern wiegt ein Busch in seinem Schoß.

      Ein Bruder stirbt dir in verwunschnem Land

       Und stählern schaun dich seine Augen an.

       In Goldnem dort ein Duft von Thymian.

       Ein Knabe legt am Weiler einen Brand.

       Die Liebenden in Faltern neu erglühn

       Und schaukeln heiter hin um Stein und Zahl.

       Aufflattern Krähen um ein ekles Mahl

       Und deine Stirne tost durchs sanfte Grün.

      Im Dornenstrauch verendet weich ein Wild.

       Nachgleitet dir ein heller Kindertag,

       Der graue Wind, der flatterhaft und vag

       Verfallne Düfte durch die Dämmerung spült.

      3.

      Ein altes Wiegenlied macht dich sehr bang.

       Am Wegrand fromm ein Weib ihr Kindlein stillt.

       Traumwandelnd hörst du wie ihr Bronnen quillt.

       Aus Apfelzweigen fällt ein Weiheklang.

      Und Brot und Wein sind süß von harten Mühn.

       Nach Früchten tastet silbern deine Hand.

       Die tote Rahel geht durchs Ackerland.

       Mit friedlicher Gebärde winkt das Grün.

      Gesegnet auch blüht armer Mägde Schoß,

       Die träumend dort am alten Brunnen stehn.

       Einsame froh auf stillen Pfaden gehn

       Mit Gottes Kreaturen sündelos.

      SEELE DES LEBENS

      Verfall, der weich das Laub umdüstert,

       Es wohnt im Wald sein weites Schweigen.

       Bald scheint ein Dorf sich geisterhaft zu neigen.

       Der Schwester Mund in schwarzen Zweigen flüstert.

      Der Einsame wird bald entgleiten,

       Vielleicht ein Hirt auf dunklen Pfaden.

       Ein Tier tritt leise aus den Baumarkaden,

       Indes die Lider sich vor Gottheit weiten.

      Der blaue Fluß rinnt schön hinunter,

       Gewölke sich am Abend zeigen;

       Die Seele auch in engelhaftem Schweigen.

       Vergängliche Gebilde gehen unter.

      KLEINES KONZERT

      Ein Rot, das traumhaft dich erschüttert –

       Durch deine Hände scheint die Sonne.

       Du fühlst dein Herz verrückt vor Wonne

       Sich still zu einer Tat bereiten.

      In Mittag strömen gelbe Felder.

       Kaum hörst du noch der Grillen Singen,

       Der Mäher hartes Sensenschwingen.

       Einfältig schweigen goldene Wälder.

      Im grünen Tümpel glüht Verwesung.

       Die Fische stehen still. Gotts Odem

       Weckt sacht ein Saitenspiel im Brodem.

       Aussätzigen winkt die Flut Genesung.

      Geist Dädals schwebt in blauen Schatten,

       Ein Duft von Milch in Haselzweigen.

       Man hört noch lang den Lehrer geigen,

       Im leeren Hof den Schrei der Ratten.

      Im Krug an scheußlichen Tapeten

       Blühn kühlere Violenfarben.

       Im Hader dunkle Stimmen starben,

       Narziß im Endakkord von Flöten.

      ROMANZE ZUR NACHT

      Einsamer unterm Sternenzelt

       Geht durch die stille Mitternacht.

       Der Knab aus Träumen wirr erwacht,

       Sein Antlitz grau im Mond verfällt.

      Die Närrin weint mit offnem Haar

       Am Fenster, das vergittert starrt.

       Im Teich vorbei auf süßer Fahrt

       Ziehn Liebende sehr wunderbar.

      Der Mörder lächelt bleich im Wein,

       Die Kranken Todesgrausen packt.

       Die Nonne betet wund und nackt

       Vor des Heilands Kreuzespein.

      Die Mutter leis im Schlafe singt.

       Sehr friedlich schaut zur Nacht das Kind

       Mit Augen, die ganz wahrhaft sind.

       Im Hurenhaus Gelächter klingt.

      Beim Talglicht drunt' im Kellerloch

       Der Tote malt mit weißer Hand

       Ein grinsend Schweigen an die Wand.

       Der Schläfer flüstert immer noch.

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