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      Der Ort ging aus einem Benediktiner­kloster hervor, das im Jahr 817 erst­mals erwähnt wird. Bis heute bildet das Kloster den Mittelpunkt des kulturellen Le­bens, wenn hier alljährlich in den Sommermonaten die berühmten Kreuz­gangspiele stattfinden. Wo man sich sonst in die Stille der romanischen Zeit zurückversetzt fühlt, pulsiert in der Festspielzeit das Leben, finden sich nam­hafte Theaterregis­seure ein, die vom „Urfaust“ bis zum „Hamlet“ Klas­siker der Weltliteratur auf die Bühne bringen. Der Marktplatz der mittel­al­ter­lichen Kleinstadt gilt wegen seiner Ge­schlossenheit als Festsaal Frankens. Feuchtwangen ist aber auch wegen sei­nes Spielcasinos und seines großzügig ausgestatteten Heimat­museums be­liebt.

      ♦ Touristinformation, Marktplatz 1, 91555 Feucht­wangen, Tel. 09852-90455, www.feuchtwangen.de.

      Stadtbrunnen und Stadttor

      Leutershausen ist die erste fränkische Kleinstadt am Oberlauf der Alt­mühl, Geburtsort des ersten Motorfliegers der Welt und Sitz einer über die Landesgrenzen hinaus bekannten Töpferei.

      Oberes Tor: Das mächtigere der beiden Stadttore von Leutershausen, die durch ei­nen noch weitgehend erhaltenen Mau­erring miteinander verbunden sind, wurde im 13. Jh. gebaut und dien­te als Wachtturm und Stadtgefängnis. Am Turm erinnert das Hans-Schreyer-Denk­mal an den Stadt­vogt (1588-1605): „Ein Kriegs­mann und christ­li­cher Gott, dem Herren, allzeit wohl­ge­fällt, als dieser Schrey­er ist gewesen, Herr, laß ihn das Himmel­reich ge­ne­sen.“ Im Unteren Turm be­findet sich heu­te eine bäuerliche Wohnung aus dem 19. Jh. mit land­wirtschaftli­chen Ge­räten und Trachten.

      St. Peter: Die Stadtkirche wurde in der Zeit des Übergangs von der Gotik zur Renais­sance 1432 erbaut. Das Fehlen eines wuchtigen Altaraufbaus verleiht dem Chorraum eine angenehme Leich­tig­keit. Der Engelsaltar ist eine mo­der­ne Schöp­fung des Künstlers J. Traxler aus Kapsdorf. Sehenswert sind auch das alte Kruzifix aus dem 15. Jh. sowie die freigelegten Fresken an den Pfeilern des Langhauses.

      Getreidekasten (ehem. Landgericht): Von St. Peter aus gelangt man über den Markt­platz und die Obere Marktgasse zum Plan, dem Platz vor dem Ge­trei­de­kas­ten, jenem wuchtigen Gebäude, das die offizielle Denkmalliste nüchtern als „vierge­schossiger, massiver Sattel­dach­bau mit dreigeschossigem Giebel und Treppen­turm“ beschreibt, dessen Vergangen­heit aber umso bunter schil­lert. Die schwarz-weiße Farbe der Fens­terläden deutet auf das Haus Zollern als ehe­maligen Be­sitzer hin. Das einst mark­gräfliche Schloss wurde 1624 auf dem Platz der Alten Veste er­richtet, für die man keine Verwendung mehr hatte. Der Neubau diente den Markgra­fen von Ansbach auch zur Lagerung ihres Ge­treide­zehn­ten, einer Steuer, die die Bevölkerung in Form von Naturalien zah­len musste. Dem Korn folgten die Vog­teiregistratur und später das Kö­nig­lich-Bayerische Amtsgericht. Heute be­fin­den sich in dem traditions­reichen Ge­bäude das Hei­matmuseum, das Hand­werker­mu­seum und das Deut­sche Flug­pionier­mueum (→ Museen).

      Gustav-Weißkopf-Denkmal in Leutershausen

      Praktische Infos

      Information Stadtverwaltung Leuters­hau­sen, Am Markt 1-3, 91578 Leutershausen, Tel. 09823-9510, www.leutershausen.de. Stadt­füh­rungen auf Anfrage.

      Aktivitäten Das Altmühlflussbad in Leu­ters­hausen ist eines der letzten Fluss­bäder. Im Westen der Stadt (linker Hand der Schil­lings­fürster Straße). Liege­wiese, Grillplatz, Kiosk, sa­ni­täre Einrichtun­gen, Zeltmöglichkeiten für Radler. Aus­kunft über die Stadtverwaltung, Tel. 09823-9510.

      Hallenbad Di 16-19 Uhr, Mi 16-21 Uhr, Do/Fr 16-20 Uhr (in den Sommerferien geschlos­sen). Alter Postberg 7, Tel. 09823-9269773.

      Kutschfahrten: Reitverein, Tel. 09823-8336.

      Tennis: 4 Sandplätze und ein Hartplatz am Sportzentrum, Am Lindenhain 10, Tel. 09823-8182.

      Angeln Hobbyangler wenden sich an den Fischereiverein, Tel. 0171-8935085. Besatz: Hecht, Karpfen, Schleie, Zander, Barsch, Aal, Weißfische. Tageskarte 15 €, Wochen­karte 60 €. Angelgerät und Zubehör gibt’s im An­gel­laden und Mühlenladen, Tel. 09823-91100, www.angelmarktballheim.de.

      Einkaufen Töpferei Seiler, traditionsrei­ches Haus mit großem Angebot an schö­ner und kunstvoller Keramik. Verkauf im „Brenn­häusle“ aus dem Jahr 1676. Bahn­hof­str. 18, Tel. 09823-296. Montags geschlossen.

      Kinder Spielplätze: Im Zwinger, Tobias-Weiß-Straße, Birkenstraße, Am Stadtwei­her, Am Himmelreich und am Sportsta­dium.

      Motorrad-Museum Frankenhöhe: Private Sammlung eines Motorrad-Freundeskrei­ses („vom Scheunenfund zum restaurierten Schmuck­stück“), Schwerpunkt 1920er-Jahre. Ganzjährig So 10-17 Uhr. Leutershau­sen-Hetzweiler, Weiherstr. 16, Tel. 09868-1748.

      Reiten In Wiedersbach, östlich über die Bahnhofstraße stadtauswärts. Reithalle und Freigelände des Reit- und Fahrvereins. Reit­halle ab 18 Uhr, Reitbahn, Reitplatz mit Hin­der­nissen, Voltigierzirkel, Unterricht, Ge­länderitte, Ponyreiten, Leihpferde und Pfer­depension. In­fos in der Reiterklause (Tel. 09823-8336). Neu­kirchener Str. 8.

      Übernachten/Essen Hotel-Gasthof Neue Post, Familienbetrieb mit viel Gespür für Be­haglichkeit in den Gasträumen! Deut­sche und fränkische Küche, tägl. wech­selnde Gerichte. Gut eingestellt auf Radler, Gruppen- und Bus­reisende. Gemütliche Ter­rasse vor dem Haus. Restaurant geöff­net Mo und Sa 11.30-14 und 17.30-21 Uhr, Mi/Do 17.30-21 Uhr, So 11-14 und 17.15-20 Uhr. DZ mit Dusche/WC ab 70 €. WLAN kos­tenlos. Mühlweg 1, Tel. 09823-8911.

      Gasthaus zur Sonne, traditionsreiches Gast­haus seit dem 17. Jh., heute u. a. mit Bi­ker-Publikum und großem Biergarten für 250 Pers. (14-1 Uhr). Fränkische Vesper in drei Va­ria­tionen („A weng a Brodzeit“, „A drümmer Brod­zeit“ und „wos säuerlichs“), am Samstag Grill­spezialitäten. Di Ruhetag. Am Markt 10, Tel. 09823-926192, www.sonne-leutershausen.de.

      Gasthof/Pension Brauerei Reindler, in Jochs­berg. Fränkische Brotzeit, selbst ge­braute Bierspezialitäten. Zwei Ferien­woh­nun­gen für je 6 Pers., Garten, Lie­ge­wie­se, Spieleinrichtungen, Parkplatz. 2 Pers. ab 3 Tagen 51 €/Tag. Jochs­berg, Brauhausweg 5, Tel. 09823-203, www.brauerei-reindler.de.

      Pionier des Motorflugs

      Dem 1874 in Leutershausen geborenen Flugpionier Gustav Weiß­kopf gelang 1901 der welt­weit erste Motorflug mit einem selbst­konstruierten Drachenflieger. Da­mit legte er eine ca. 2,5 km lange Strecke zurück. Antriebsaggregat war ein luftgekühlter Zwei-Zylinder-Motor Marke Weißkopf. Leider blieb ihm der wirt­schaft­liche Erfolg in den USA versagt, wo er lebte und wirkte. Dafür wür­digte ihn seine Heimatstadt 1980 mit der Eröffnung eines Mu­seums im Getreidekasten. 1991 widmete man dem großen Sohn der Stadt in der Nähe der Stadtmauer ein Denkmal, das Weißkopfs „Flugmaschine Nr. 21“ in Ori­gi­nalgröße zeigt. Um das Erbe des Flugpioniers kümmert sich

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