Скачать книгу

Romantik. Die engen Gassen säumen eine Fülle an geschichtsträchtigen Bauten und dicht gedrängten Fachwerkfassaden mit schmu­cken Hausgiebeln, ver­spielten Er­kertürmchen, heimelig anmutenden Dachhäuschen und einladenden Tür­portalen. Aber auch Auserlesenes be­kommt man hier zu Gesicht. Etwa den Hei­ligblutaltar in der St.-Jakobs-Kirche, der 1501 bei „Meister Dill“, Tilmann Riemen­schneider, in Auftrag gegeben wurde. Im rechten Winkel zur St.-Ja­kobs-Kirche steht das Rothenburger Rathaus aus dem 13. Jh. Das ganze Marktplatzensemble be­sticht durch sei­ne baugeschichtliche Vielfalt. Süd­deut­sche Renaissance-Archi­tek­tur zeigt sich hier in vollkommener Eleganz. Das Spi­taltor mit seinen bei­den Basteien ist ei­ner von 43 (!) noch erhaltenen Tor- und Mauertürmen von Rothen­burg, da­run­ter der Siebersturm und das Plön­lein sowie der Markusturm mit Röder­brun­nen. Rothenburg mit seinen rund 11.000 Einwohnern lebt fast aus­schließ­lich vom Tourismus. Vor allem Amerikaner und Japaner zieht es in die Gässchen und Winkel der „deutschen Gemüt­lich­keit“. Zu den Sehens­würdig­kei­ten zäh­len auch das Reichs­stadt­museum im Klosterhof, das mittel­al­ter­liche Krimi­nal­mu­seum in der Burg­gasse und Kä­the Wohlfahrts (ganz­jäh­riges) Weih­nachtsdorf in der Herrn­gasse.

      ♦ Rothenburg Tourismus Service, Markt­platz 2, 91541 Rothenburg o. d. Tauber, Tel. 09861-404800, www.rothenburg-tourismus.de.

      Der Ort war eine der vier freien Reichs­städte im heutigen Mittel­franken. Das Kurheilbad verfügt mit dem Frän­ki­schen Freilandmuseum über eine kul­tu­relle Attraktion ersten Ranges. Der Bezirk Mittelfranken ließ hier in den 1970ern einen Traum Wirklichkeit wer­den: Im Süden der Stadt befinden sich auf einem weitläu­fi­gen Gelände zahl­reiche Häuser und Bauernhöfe aus den mittelfränkischen Land­schaf­ten der Fran­kenhöhe, der Frankenalb und des Altmühltals. Unter sachkun­diger Lei­tung wurden die vom Verfall bedrohten Gebäude vor Ort abgetra­gen und auf dem Museumsgelände Stein für Stein wieder aufgebaut.

      ♦ Tourist-Information, Marktplatz 1, 91438 Bad Windsheim, Tel. 09841-6689700, www.bad-windsheim.de. Fränkisches Freiland­mu­se­um, Mitte März bis Mitte Dez. Di-So 9-18 Uhr. Eisweiherweg 1, Tel. 09841-66800, www.freilandmuseum.de.

      Der Ort mit den Ortsteilen Hornau, Preuntsfelden, Linden, Nor­den­berg, Cadolzhofen und Burghausen wird schon zu Zeiten Karls des Großen als „dürfflin Windelsbach“ erwähnt - Windelsbach ist einer der frühen fränki­schen Siedlungsorte, worauf auch der Name des Gotteshauses schließen lässt.

      Die St.-Martins-Kirche wurde 1241 ge­baut. Das Patronat übten zunächst die Reichs­küchenmeister von Nordenberg aus, später war es die nahe Reichsstadt Rothen­burg. Das Kircheninnere be­sticht durch seine schlichte Schönheit, ganz im Stil einer südfränkischen Dorf­kirche, und birgt Kostbarkeiten wie den spätgoti­schen Flügelaltar von Michael Wohlgemut, wertvolle Schrein­figuren, Sakraments­ni­sche von 1504 und das Chorgestühl aus dem 17. Jh. Die Farb­gebung des Altars verleiht dem Chor­raum eine würdevolle Eleganz. Sehens­wert sind die Wandfresken aus dem frühen 16. Jh.

      Schloss: Das Anwesen am östlichen Ortsrand war vermutlich ein Ansitz der Reichs­küchenmeister von Nordenberg, die es dann an die Reichsstadt Rothen­burg ver­kauften. 1536 kam es in den Besitz der Ansbacher Markgrafen, die es vollständig umbauten bzw. er­wei­ter­ten (heute Privatbesitz). Im Ortsteil Nordenberg hatten die Küchenmeister von Nordenberg, ein bedeutendes Mi­nis­terialengeschlecht im Mit­tel­alter, ihren Stammsitz. Die Burg wurde an die Stadt Rothenburg o. T. ver­kauft und 1408 geschleift. Heute sind nur noch Wall- und Grabenanlagen zu sehen. Spä­ter bauten die Ansbacher Mark­gra­fen ein Jagdschloss in Windelsbach, das als Dra­go­nerkaserne und Forst­dienst­stelle genutzt wurde (heute Pri­vatbesitz).

      Praktische Infos

      Information Gemeinde Windelsbach, Ro­then­burger Str. 5, 91635 Windelsbach, Tel. 09867-443, www.windelsbach.de.

      Aktivitäten Naturbadeweiher mit Was­ser­spielplatz und Bewirtung im Ortsteil Nor­denberg (ca. 3 km nordwestl.).

      Am Parkplatz beginnt der 2016 erneuerte 1,8 km lange Barfußpfad „Gehen mit allen Sinnen“ (Fühlkästen, Baumtelefon, Blind­gang u. v. m.). Ein Spaß für die ganze Fami­lie! WC vor Ort.

      Einkaufen In Windelsbach ist ein Besuch bei Martin Kost, dem „letzten Holzkamm­macher Deutschlands“, empfehlenswert. Werk­statt­be­sich­tigung möglich. Rothen­bur­ger Str. 7, Tel. 09867-94939.

      Mein Tipp Übernachten/Essen *** Res­tau­rant & Hotel Land­haus Le­bert, Land­hotel und ge­pfleg­tes Speise­lokal mit regionaler Kü­che. Gediegenes Ambiente ohne Schnick­schnack, junge, naturnahe deutsche Küche. „Meine Küche ist sehr erlesen, aber mit Bo­denhaftung“, lässt Manfred Lebert wissen. Fisch-Spe­zialitäten (Tipp: Fischvariation mit Saison­gemüse und Risotto). Große Wein­karte (fränkische, württembergische, fran­zö­si­sche, ita­lienische Weine u. a.), selbst ge­brann­te Schnäpse. Einen alten Schäfer­wa­gen hat die Familie Lebert zu ei­nem Verkaufsstand um­gebaut, z. B. für selbst gemach­te Marmeladen oder eigene Gewürz­mischungen, die natürlich auch in der Küche eingesetzt werden. Dabei be­nutzt Manfred Lebert eine eigens für seine Mix­tu­ren hergestellte Gewürzmühle. Ange­tan ist er von den Ideen der Slow-Food-Bewegung und unterstützt die Erhaltung der „Arche-Produkte“ (z. B. der Kartoffel­sorte „Bamberger Hörnchen“ oder der Spätz­le aus Dinkelmehl). Veranstaltungen: Hof- und Brunnenfest mit Hand­werkermarkt im Som­mer und Ita­lie­ni­sche Tage im Juni. Restau­rant Mi-So 11.30-14 Uhr, Di-So 17.30-21.30 Uhr, Mo Ruhetag. DZ mit Du/WC ab 86 €. Schloßstr. 8, Tel. 09867-9570, www.landhaus-lebert.de.

      Altmühlquelle, direkt am Beginn des „Alt­mühlradwegs“. Platz für 90 Pers., gemütli­cher Biergarten, reichhaltige Speisekarte mit frän­kischer Küche; wechselnd warme Gerichte (Schäu­fele, Wildgerichte, Karpfen­spezialitäten von Sept. bis April). Warme Kü­che: Mi-Mo 11.30-14 und 17.30-21 Uhr, Di Ruhetag. 3 DZ mit Du/WC ab 54 €. Hor­nau 37, Tel. 09843-1435, [email protected] www.gasthof-altmuehlquelle.de.

      *** Gasthof Linden, im Ortsteil Linden, ca. 3 km westl. Das „Wild-Kräuterhotel“ legt gro­ßen Wert auf regionale Küche - in der feinen fränkischen Variante, auch ohne Fleisch (Em­merspätzle, gröschte Klöß, Pilz­blootz). 18 neue und individuell mit Kräu­ter- und Blu­men­bildern geschmückte Zim­mer. DZ je nach Kom­fort ab 72 €. Linden 11, Tel. 09861-94330, www.gasthof-linden.de.

      Gasthaus Zur Krone, im Ortsteil Burghau­sen. Gemütliche Bauernwirtschaft. Zum gu­ten Jochsberger Bier empfiehlt sich eine kleine Brotzeit mit hofeigener Wurst vom Biolandhof Korn, außerdem selbst ge­ba­cke­ner Kuchen mit einer Tasse Öko-Kaffee, warmes Essen gibt es auf Bestel­lung. Ver­marktung von selbst er­zeug­ten Bioland-Produkten: Roggen, Weizen, Din­kel, Kartof­feln und Ochsenfleisch. 4 wunder­schöne DZ mit Du/WC ab 70 €. Burg­hausen 9, Tel. 09867-380, www.biolandhof-korn.de.

      Camping Am Naturbadeweiher im Orts­teil Nordenberg (10 Stellplätze): Wald­spiel­platz und Grillplatz. Info und Anmel­dung in der Knei­pe Nepermuk, Tel. 09861-5260.

       Radeltour 1: Von der Altmühlquelle nach Gunzenhausen und über Dinkelsbühl zurück

      Vorbei an ländlichen Idyllen und mittelalterlichen Kleinstadtjuwelen

      Colmberg

Скачать книгу