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nicht, sie hatten ja in der eigenen Familie Gespielen genug.

      Als die vom Bahnhof Kommenden jetzt in die kleine, winklige Gasse einbogen, in der sie wohnten — sie bestand aus alten Fachwerkhäusern —, kam ihnen ein langbeiniges Etwas entgegengerannt. Berni! Nein, auf dem Bild sah er sogar noch vernünftiger aus; wahrscheinlich hatte man ihn damals erst gründlich in Ordnung gebracht, um ihn einigermaßen erträglich abzukonterfeien.

      Er war groß für sein Alter, jeder schätzte ihn auf zehn und nicht auf acht Jahre, und er würde vielleicht auch einmal breit werden. Aber alles an seiner Figur saß irgendwie verkehrt. Die Schultern waren eckig und die Beine wie falsch eingeschraubt, das Haar hing ihm auf der falschen Seite in der Stirn, ach, und seine Nase!

      „Komm mal her, wie siehst du wieder aus“, sagte Angelika ärgerlich, sehr ärgerlich sogar. Sie hatte Friederun ja vorbereitet, aber daß Berni so auftreten würde —

      Das schlimmste an diesem Auftritt war nämlich, daß er heulte. Er heulte wahrhaftig, so groß wie er war, und mitten auf der Straße. Und da er immerfort mit den Händen die Tränen wegwischte, wurde es nicht besser, sondern schlimmer. Das ganze Gesicht war verschmiert, und unter der Nase saß eine feste, wertbeständige Kruste. Die war es, die Angelika vor allem haßte.

      „Wie ein Dreckferkel. Wenn man auf die Straße geht, guckt man erst in den Spiegel“, sagte sie und zog ihn in einen geschützten Winkel, wo man ihn schnell ein wenig mit Taschentuch und Spucke bearbeiten konnte. „Du siehst aus ... eine Schande ist das. Warum warst du nicht zur Zeit an der Bahn?“

      „Ich wollte ja“, schluchzte Berni, „ich hab’ doch den ganzen Tag über nur gewartet, daß ich endlich losgehen könnte. Heidi hat mir nichts gesagt! Erst bin ich zur Bahn gegangen und hab’ nachgesehen, und da stand sechs Uhr vierzehn, und da wollte ich schon eher losgehen und fragte Mutter, und da ...“

      „Sechzehn Uhr vierzehn, du Kamel“, sagte Angelika und entließ ihn halb geheilt. Ganz bekam man die Schmiere ohne Seife und Lappen doch nicht weg. „Weißt du, was sechzehn Uhr ist? Um vier!“

      Das war wieder einmal bezeichnend für ihn. Den ganzen Tag warten und lauern und sich vorfreuen — was Berni so „vorfreuen“ nannte — und dann falsch nachsehen und alles verpassen. „Der wird noch einmal das Glück seines Lebens vertrödeln“, sagte Mutter manchmal, und hier hatte Mutter wahrscheinlich wirklich recht.

      „So, nun gib schon Ruhe, du hast uns ja wenigstens noch halb abgeholt“, sagte Angelika, der das unglückliche Gesicht des Bruders eben doch leid tat, zum Abschluß. „Komm, jetzt wollen wir Kaffee trinken.“

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