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auffordernd, einen angenehmeren Ort aufzusuchen.

      »Nächstes Mal sind wir nicht mehr hier«, erwiderte Fany. »Oder noch hier, aber schon dort.«

      Der sezierende Blick ihrer türkisfarbenen Augen richtete sich auf Oona, und sie strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. So dunkel ihre Haare waren, so hell waren Oonas.

      »Geht es dir besser?«, fragte Fany.

      »Einerseits ja, weil hier so wenige Leute sind, andererseits ist dieser Platz einfach nur gruslig. Das hebt meine Stimmung nicht gerade. So wenig wie deine. Warum entfachst du deinen Zorn immer wieder neu?«

      »Weil der nächste CEE und die wichtigste Entscheidung unseres Lebens bevorsteht – wie bei jedem einzelnen Bürger des Solsystems.«

      »Du hoffst also, an diesem Ort eine Antwort zu finden?«

      »Momentan jedenfalls vergeblich.«

      Sie schlugen den Rückweg ein und näherten sich dabei der Reisegruppe, die zu einem Transportband unterwegs war. Sie bestand ausschließlich aus Terranern.

      Oona blieb stehen. »Sie lachen!« Oona war fassungslos. »Sie lachen und schwatzen, als wäre das hier gar nichts ...«

      Fany ging sofort los. »Was gibt's denn da zu lachen?«, fuhr sie die Menschen an. Sie deutete mit fuchtelndem Finger auf das schwarze Denkmal. »Sieht das nach einem Witzbild aus?«

      Die Gruppe blieb stehen und starrte die aufgebrachte Frau verblüfft an.

      »Natürlich nicht«, sagte der Guide. »Aber ein wenig Spaß wird doch wohl erlaubt sein.«

      »Ja, wo es angebracht ist! Nicht an diesem Ort! Hier hat man Respekt zu zollen!«

      Der Guide schwieg, bei einigen Touristen jedoch kochte es nun hoch. Oona spürte es zu ihrem Leidwesen, und ihre Kopfschmerzen verstärkten sich wieder.

      »Tu es nicht!«, bat sie ihre Schwester.

      Zu spät.

      »Wohl heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?«, sagte eine Frau.

      »Die Wahrscheinlichkeit, dass unter diesen Namen Urahnen von jedem von euch zu finden sind, ist sehr hoch«, schnaubte Fany. »Ihr solltet ihrer gedenken und dankbar sein für euer heutiges Wohlergehen!«

      Einige zeigten nun betroffene Gesichter, und Oona entspannte sich etwas.

      Zu früh.

      Ein Mann zog einen Schokoladenriegel aus der Tasche und warf ihn Fany zu. »Hier, zur Beruhigung der Nerven!«

      Der Riegel erreichte nie sein Ziel. Er prallte zurück, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gestoßen, und landete mit einem klatschenden Geräusch mitten im Gesicht des Mannes.

      Dem Mann blieb der Mund offen stehen, während der Riegel zu Boden fiel. Die Frau stotterte: »W... was ...«

      Der Guide erwachte aus seiner Erstarrung und gab mit ausgebreitetem Arm zu verstehen, dass die Auseinandersetzung beendet war. »Lasst uns weitergehen, unsere Tour ist im Zeitrahmen knapp bemessen.«

      Eilig setzten sie den Weg fort, der eine oder andere warf noch einmal einen kurzen, verstörten Blick zurück.

      »Das hättest du nicht tun sollen«, murmelte Oona.

      »Ich weiß«, sagte Fany und hakte sich bei ihr unter. »Wir sind eben die unmöglichen Schwestern.«

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