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      Impressum

      © 1976/2021 Pabel-Moewig Verlag KG,

      Pabel ebook, Rastatt.

      eISBN: 978-3-96688-123-4

      Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

       Fred McMason

       Abschaum der Meere

       Gegen einen Judaslohn verraten sie skrupellos den Stützpunkt der Korsaren

      Auf Great Abaco, dem Stützpunkt der Korsaren, war heute der Teufel los. Man schrieb den 13. Dezember 1599 im Jahre des Herrn, und dieser Dreizehnte schien ein ausgesprochener Pechtag zu sein.

      Vor kurzem war in der Nähe von Great Abaco eine englische Galeone in einem verheerenden Sturm gesunken. Sieben Engländer konnten sich retten, wurden auf dem Stützpunkt aufgenommen und verköstigt.

      Diese sieben Kerle, von denen Thorfin Njal schon jetzt behauptete, sie seien erbärmliche Bastarde, waren verschwunden, und zwar mit der „Empress of Sea II.“, deren Besitzer Old O’Flynn war.

       Im Stützpunkt standen daher alle Anzeichen auf Sturm, denn jetzt war die Lage bekannt, und die Gefahr drohte, daß bald räuberische Elemente hier aufkreuzen würden …

       Die Hauptpersonen des Romans:

      Milton Smithfield – der ehemalige Dritte Offizier der untergegangenen „Glorious“ wird zum Judas Ischariot.

      Jonny Warwick – empfängt einen Pistolenschuß, weil er den Verrat anprangert und die Wahrheit ausspricht.

      Hosea Ashburn – hält sich als ehemaliger Kaufmann für besonders klug und wird trotzdem hereingelegt.

      Don Lucian de Arellano y Aragon – will den Stützpunkt der Korsaren ausräuchern und erlebt eine höllische Überraschung.

      Thorfin Njal – der Wikinger wetzt sein „Messerchen“, denn ein schwerer Kampf steht bevor.

       Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       1.

      Der Wikinger Thorfin Njal stand mit untergeschlagenen Armen am Strand der Cherokee-Bucht und sah ergrimmt zu, wie sein Schwarzer Segler „Eiliger Drache über den Wassern“ von Wein- und Bierfässern gelöscht wurde, alles das Zeugs, das er aus Tortuga mitgebracht hatte.

      Die Fässer verschwanden zum größten Teil in Old Donegals „Rutsche“, der Strandkneipe mit dem Spezialeffekt.

      Thorfin wandte den Blick zum Wrack der „Nuestra Señora de la Compostela“. Das Schiff war völlig ausgebrannt, seit es angeblich vom Blitz getroffen worden war. Den Rest konnten sie bestenfalls noch als Brennholz verwenden.

      Zornig spie der in rauchgraue Felle gekleidete Nordmann in den hellen Sand der Bucht. Seine rechte Sandale hieb in den Sand und ließ ihn aufwirbeln.

      Neben ihm standen der Stör, wegen seines langen Gesichtes Stör genannt, die Rote Korsarin Siri-Tong und der Boston-Mann mit seinem goldenen Ring im Ohr.

      Sehr weit davon entfernt, und ein bißchen in stiller Demut versunken, hielt sich ein anderes Individuum auf, bei dessen Anblick dem Wikinger jedes Mal der Kupferhelm in Flammen aufzugehen drohte.

      Der Kerl, den er nicht leiden konnte, war der ehemalige Gouverneur von Havanna, Don Antonio de Quintanilla. Damals war er ein korrupter, vollgefressener und hinterhältiger Halunke gewesen, ein fetter Frosch mit dem Wanst einer großen Trommel.

      Jetzt hatte er so gut wie keine Speckfalten mehr, war von der Sonne gebräunt und erstarkt. Aber seine heimliche Angst vor dem Wikinger, der ihn damals hatte aufknüpfen wollen, wurde er nicht los, und so stand er verlegen herum und knetete seine Finger. Aus diesem Nordmann und seinen rauhen Gesellen war er noch nie so richtig schlau geworden.

      Zum Glück aber schenkte ihm der finstere Nordmann keine Bedeutung, und so half Don Antonio fleißig mit, als die Fässer in die „Rutsche“ gebracht wurden.

      „Dann habe ich also doch richtig gesehen“, schnaubte der Wikinger, „als ich sagte, die ‚Empress‘ segele zwischen zwei Nebelbänken gerade an uns vorbei.“

      Er drehte sich um und blickte jetzt dem Stör in die Augen. Dessen Adamsapfel wanderte langsam nach oben, denn er kannte diesen Blick, der nichts Gutes verhieß.

      „Aber was sagtest du großspurig, du halbgereffter Heringsarsch? ‚Wirst dich wohl getäuscht haben, Kapitän. Wer soll denn ausgerechnet jetzt mit der ‚Empress’ hier rumgurken!‘ Genau das waren deine Worte, du grinsende Beutelratte.“

      Der Stör schluckte abermals, wobei sein Gesicht noch länger wurde. Thorfin war für seine drastischen Ausdrücke ebenso bekannt wie der Profos Edwin Carberry, und er nahm nie ein Blatt vor den Mund.

      Jetzt konnte der Stör nur kleinlaut und beipflichtend nicken.

      „Laß ihn“, sagte Siri-Tong sanft. „Jeder kann sich mal irren. Aber es steht fest, daß die sieben Kerle die ‚Empress‘ genommen haben und bei Morgengrauen verschwunden sind.“

      „Welche Richtung?“ brüllte der Nordmann, außer sich vor Wut.

      „Unbekannt. Keiner kennt den Kurs. Niemand hat die Halunken gesehen. Sie haben unsere Gutmütigkeit ausgenutzt, das Schiff gestohlen und sind auf Nimmerwiedersehen verschwunden.“

      „Vielleicht sind sie ja nur mal so hinausgesegelt“, wagte der eingeschüchterte Stör zu bemerken.

      „Na klar, um Seegurken zu jagen oder Prielwürmer zu angeln“, höhnte der Wikinger. „Geht das in deine verdammte Dampfglocke“, dabei hieb er dem Stör zweimal kräftig die Faust auf den Schädel, „nicht hinein, oder bist du so dämlich?“

      „Ich dachte ja nur, kann ja sein, äh, oder so“, murmelte der Stör, der an den beiden Kopfnüssen zu kauen hatte. Einen anderen hätten die freundlichen Klapse schlagartig in den Sand gestreckt. Aber der Stör vertrug schon einiges.

      „Diese Bastarde!“ fluchte Thorfin. „Sobald der Schwarze Segler entladen ist, jage ich den Kerlen nach, die unsere Gastfreundschaft ausgenutzt und uns auch noch beklaut haben. Und wenn ich sie erwische, werden sie an den Rahen zappeln, alle sieben.“

      „Jean Ribault ist schon unterwegs und versucht, sie zu finden. Aber in diesem Inselgewirr ist das nicht einfach.“

      „Weiß ich“, sagte Thorfin grollend. „Hier gibt es mehr als tausend

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