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       KAPITEL 38

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       Über den Autor Greg Sisco

      KAPITEL 1

      21:15 Uhr

      Für Tragic Jack begann der Tag mit Sonnenschein und Titten. Blauem Himmel und Muschis. Eiscreme und Blowjobs. Ein guter Tag. Ein verfickt guter, gottverdammt verteufelt Herrgott noch mal geiler Tag. Die Art von Tag, an dem du als Letztes damit rechnest, von einem Zweiundfünfzig-Kilo-Mädchen ermordet zu werden, das einen Heiligenschein aus Plastik trägt und zum Klang deines blubbernden, gurgelnden Todesröcheln masturbiert. Aber sind wir ehrlich. Wenn Tragic Jacks Leben nur aus Zuckerwatte und Arschbacken bestünde, würde man ihn Magic Jack nennen.

      Heute Nacht hätte er nur einen einfachen Kurierdienst machen sollen. Er hätte zehntausend Dollar auf der Bank haben sollen, Drinks aus der Minibar und gratis HBO. Einfach verdientes Geld. Eine ruhige Nacht, und noch vor Sonnenaufgang: Bon Voyage, Scud City. Aber wie es Tragic Jacks Art war, musste er losziehen, um den Teufel mit dem Heiligenschein zu treffen. Bei Sonnenuntergang saß Jack mit Limber Ginger im Whirlpool und war im Begriff den tragischen Jackpot zu knacken.

      Es war »Afterlife Night« im One-Night Stan's. Ein beeindruckender Anblick für gottlose Augen: Blutjunge Mädchen, die nichts anderes trugen als Heiligenscheine und Glitzer, spitze Schwänzchen und Hörner. Black Sabbath dröhnte aus allen Richtungen. Dios Stimme erzählte der Menge was von Himmel und Hölle und beteuerte den Idioten, dass sie »für den Tänzer bluten« mussten.

      Und Ginger.

      Die kleine Ginger, das eigenartige Ding mit dem Heiligenschein und dem hübschen weißen Tanga. Sie war nur ein kleines bisschen zu glücklich darüber, ihren fantastischen Busen in Tragic Jacks Gesicht zu drücken; ein bisschen zu begeistert davon, ihren Hintern über Tragic Jacks Schoß zu reiben und seinen kleinen Schwanz durch seine schmutzigen Jeans hindurch zu streicheln. Und als Ginger ihre großen, warmen Lippen an Tragic Jacks Ohr hielt und sagte: »Ich hab gleich Pause. Willst du mein Pausenbrot sein?«, war Tragic Jack nur noch ein großer Plastikdildo in den Händen dieses unanständigen Engels.

      Tragic Jack war ein tragisch aussehender Mann und es passierte nicht jeden Tag, dass sich ihm eine jugendliche Verführerin an den Hals warf – besonders nicht eine mit einem Körper, der des Centerfolds im Playboy würdig war (oder doch mindestens im Juggs). Realistisch betrachtet: Wie viele Chancen auf eine Stunde mit einer perfekten Zehn hat ein Hundertfünfzig-Kilo-Kerl mit einem sehr haarigen Rücken und einem Minischwanz? Offen gesagt, jedes Mädchen über einer viereinhalb musste schon ein paar Schrauben locker haben, um einen Abend mit Tragic Jack verbringen zu wollen. Eine Bombe wie Ginger war wahrscheinlich klinisch verrückt, wenn sie ihm auch nur zuzwinkerte, aber er war bereit, das in Kauf zu nehmen.

      »Fass meinen Schwanz an«, sagte Jack, als sie allein im Whirlpool seines Motels waren, was dann auch so ziemlich den Gipfel des Süßholzgeraspels darstellte, zu dem der arme Blödmann fähig war.

      »Geduld, Baby«, sagte Ginger, während sie seinen Nacken küsste. »Ich werde Dinge mit dir anstellen, die du dir nicht mal vorstellen kannst.«

      Das Mädchen war ein tasmanischer Teufel sexueller Spannung. Ihre Hände und Lippen waren überall gleichzeitig auf seinem Körper, außer an der Stelle, wo er sie am meisten spüren wollte. Jedes Mal, wenn er ihre Hand in seinen Schoß zu pressen oder sie wie eine Bowlingkugel im Schritt zu packen versuchte, zog sie sich zurück und sagte ihm, er solle langsam machen und ihr die Kontrolle überlassen.

      Sie sagte ihm, er solle Geduld haben.

      Sie sagte ihm, es würde eine verrückte Nacht werden.

      Dass sie ein böses Mädchen war.

      Dass das hier unanständig werden würde.

      Es war alles Pflaumen- und Arschsaft, bis die Stimme von Phil Collins aus dem Radio dröhnte und Tragic Jack direkt ins metaphorische Hinterteil fickte. Als Mister Collins' Stimme »die Luft heute Nacht« füllte, sprang Ginger auf und sang mit: »Oh Lord!«

      »Mein Scheiß Lieblingslied!«, sagte sie.

      Tragic Jack lächelte. Wenn sie glücklich war, so nahm er an, dass er umso glücklicher sein sollte. Ginger setzte sich rittlings auf seinen nackten Körper und wiegte ihre Hüften hin und her, die Hände über ihren Kopf gehoben und ihre Brüste in sein Gesicht gepresst. Jack packte sie und drückte sie auf eine der Sitzbänke. Vielleicht war es das, was sie wollte. Vielleicht waren die letzten dreißig Minuten Vorspiel ihre Art gewesen, ihn zum Äußersten zu treiben, ihn dazu zu bringen, sie hinzuwerfen und sie mit Gewalt zu nehmen. Wenn das ihr Wunsch war, dann war er bereit, diesem nachzukommen.

      Aber nein.

      »Warte«, sagte sie. »Warte kurz. Nur einen Moment.«

      Er ließ sie widerwillig los und sie gab ihm einen schnellen, harten Kuss auf die Lippen – ungefähr so, wie ein Raubvogel ein Auge aus einem Kadaver pickt – bevor sie sich hochdrückte und aufstand.

      »Wir brauchen lautere Musik«, sagte sie, kletterte über Jack hinweg aus der Wanne und gab ihm dabei absichtlich einen netten Einblick in die fleischige Spalte, in die er den ganzen Abend hineinzukommen versucht hatte.

      Sie drehte die bereits laute Musik so weit auf, dass Jack fürchtete, andere Gäste oder Angestellte des Motels könnten herausfinden, was sie vorhatten, bevor er irgendwas bei dem Mädchen erreichen konnte. Aber er konnte sie nicht aufhalten. Nicht als er sah, was die Musik mit ihr anstellte. Sie wiegte sich im Rhythmus, schwang ihre Hüften von einer Seite zur anderen und ließ ihre Hände an ihrem nackten, nassen Körper auf und ab gleiten.

      Jack versuchte sich daran, etwas Schmutziges zu sagen.

      »Oh ja, ich werd's dieser Muschi so richtig besorgen.«

      Ginger grinste. Sie ließ eine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten und schob einen Finger in sich hinein, so wie es ihr Vater womöglich getan hatte, als sie noch klein war. Sie schloss ihre Augen, hob ihr Kinn und stöhnte leise.

      Phil Collins sang: I can feel it blah blah in the blah tonight. Tragic Jack konnte nicht mehr allzu viel davon ertragen. Er war kurz davor, es heute Nacht im Wasser kommen zu fühlen. Er wollte sie jetzt. Ihren Mund, ihre Hand. Irgendwas. Er war geduldig gewesen. Er hatte sein ganzes Leben lang auf diesen Moment gewartet.

      Ginger tanzte auf ihn zu und dann zurück zum Gettoblaster. Vorwärts. Zurück. Vorwärts. Zurück. Sie lehnte sich gegen den Tisch, auf dem die Anlage stand, und streckte ihm neckend den Hintern entgegen.

      Und dann, bevor Mister Phil Collins die Worte überhaupt sagen konnte, ließ Ginger Tragic Jack wissen, dass sie ihn nicht retten würde, wenn er unterginge.

      Gleich der Show eines Magiers, der ein Beil aus seinem Hut zieht, packte Ginger den Gettoblaster und schleuderte ihn in den Whirlpool.

      Es gab einen Lichtblitz und einen lauten Schlag. Die Luft schoss aus Tragic Jacks Lunge. Sein Körper verkrampfte sich und seine Sicht zog sich auf Stecknadelkopfgröße

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