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Schreckens ganz besonders prächtig anzusehen war, und sagte: „Es ist richtig, nun sollst du nichts zu lachen haben“, und holte eine doppelte Goldkette und drosch mit ihr auf den Prinzen los, der sich nicht rühren konnte und den jeder Streich wie das höllische Feuer brannte. Von Zeit zu Zeit hörte sie zu schlagen auf, ergriff die Eier des Prinzen und fühlte, ob sie gut voll waren. Dann schlug sie wieder drauf los. Bald war er wund, und das Blut tropfte von seinem Körper. Die Herrin im Pelz ließ aber keinen Tropfen zur Erde fallen, sondern fing alle in einem Becher auf, und schlug so lange bis der Becher zur Hälfte voll war. Dann trank sie ihn aus, warf die Kette in eine Ecke und sprach:

      „Nun sollst du so hängen bis morgen Früh, dann bekommst du wieder die Kette“, und legte sich auf das Ruhebett. Der Prinz empfand heftige Schmerzen, aber noch mehr schmerzte ihn die Gelegenheit, die furchtbar spannte und sich nicht entladen konnte. Darum bat er, sie möchte ihn noch schlagen, denn das war ihm gar nicht so unlieb:

      „Ich sehe schon, dich muß man besser traktieren, du Schwein“, sagte die Frau und ließ die drei roten Mägde kommen. Sie faßte jetzt den Beutel dicht unter der Gelegenheit mit der einen Hand und steckte den Zeigefinger der andern Hand tief in die Öffnung, die nicht weit dahinter ist, und auf einen Wink peitschten alle drei Mägde aus Leibeskräften auf das Opfer los, daß der nicht atmen konnte und zu sterben meinte. Er schrie: „Gnade, Gnade!“ Aber das half nichts, er wurde weiter gemartert, und so oft er den Mund öffnete, spuckte die Herrin hinein.

      Aber da kam auch mitten unter Qualen ein Meisterschuß zu Tage, der spritzte weit im Bogen auf die Steinfliesen und augenblicklich wurde mit dem Martern eingehalten, er wurde vom Haken genommen und losgebunden. Die Herrin wusch sich die Hände in einem goldenen Becken, der verprügelte Prinz beugte das Knie vor ihr und dankte unter Tränen, denn so etwas hatte er noch nie erlebt. Da befahl sie ihm, er sollte sich niederlegen platt auf den Rücken und den Mund öffnen. Als er es getan hatte, stellte sie sich rittlings über ihn und ließ Wasser gerade in seinen Mund hinein, daß es an den Mundwinkeln herausrann. Da kam es dem Prinzen noch einmal, denn er war einmal so ein sonderbarer Kauz, daß ihm das Vergnügen machte.

      „Hat das wohl getan oder weh?“ fragte die Herrin.

      „Unendlich wohl“, sagte der Prinz. Da trat ihn die hohe Frau mit ihrem roten Stiefel noch einmal ins Gesicht und sagte:

      „Dann bin ich erlöst, denn ich war verdammt, so lange in diesem unterirdischen Verließ zu leben, bis einer sagt, daß Prügel und Demütigung wohl tun.“ Der Prinz erhielt zum Andenken die goldene Kette und begab sich auf den Heimweg, denn er glaubte genug gelernt zu haben und wollts seinem Vater zeigen. Der dritte Bruder, der Dümmling, ging gar nicht weit, sondern setzte sich nieder und war traurig. Da bemerkte er auf einmal, daß neben der Feder eine Falltüre lag. Er hob sie in die Höhe, fand eine Treppe und stieg hinab. Da kam er vor eine andere Tür, klopfte an und hörte, wie es inwendig rief:

      Jungfer grün und klein,

      Hutzelbein, Hutzelbeins Hündchen,

      Hutzel hin und her,

      Laß geschwind sehen, wer draußen wär.

      Die Türe tat sich auf und er sah eine große, dicke Kröte sitzen und rund um sie die schönsten Jungfrauen in duftigen Gewändern, blau, grün und rosenrot. Die dicke Kröte fragte, was sein Begehren wäre, und er sagte: Er müßte was rechtes lernen, das er seinem Vater zeigen könnte, denn dem sei es schon zu langweilig zuzusehen, wie ihn seine Frauen immer auf die nämliche Art betrögen. Da sagte die Kröte: „Die hier sind lauter Jungfrauen, von denen kannst du nichts lernen. Sie müssen auch Jungfrauen bleiben.“

      „Das seh ich wohl ein“, sagte der Dümmling und wendete sich zum Gehen. Diese Einfalt rührte die Jungfrauen, sie ließen ihn nicht fort, sondern umringten ihn, zogen ihm die Hosen aus und suchten gleich seine Gelegenheit hervor. Sie schoben die Vorhaut zurück und wieder vor und freuten sich, wie das so glatt ging, eine jede wollts machen und davon entstand ein gewaltiger Aufstand. „Wie herzig“, riefen sie und bemühten sich sehr um ihn, die Sache wieder zur Ruhe zu bringen. Es waren aber zu viele Hände, sie mußten sich verteilen. Eine leckte ihm das linke Ohr, eine das rechte, eine steckte ihm die Zunge tief in den Mund, eine den Finger rückwärts hinein, zwei hielten die Eier und drei machten abwechselnd Dienst bei der Hauptsache. Ihr könnt euch denken, daß die Herrlichkeit bald aus war. Darauf hielten sie die Hände auf und stellten sich im Kreis, er mußte jeder ein bißchen Wasser hinein lassen, das war sehr lustig. Mittlerweile war es Abend geworden, ein köstliches Nachtmahl wurde aufgetragen und als alle davon reichlich gegessen hatten und gut aufgelegt waren, sagten sie zum Dümmling:

      „Nun sollst du etwas ordentliches lernen, damit du daheim bei deinem Vater Ehre einlegst.“

      Die schönste von ihnen wurde vor seinen Augen sorgfältig gewaschen und mit schweren Gerüchen parfümiert, dann legte sie sich auf ein Ruhebett und der Dümmling mußte alles genau besichtigen. Dann zeigten sie ihm, wo er lecken müsse und wie er die richtige Stelle finden müsse und wie es nicht zu fest und nicht zu leise ist. Er war sehr gelehrig und die, an der ers lernte, schrie laut vor Entzücken. Da gönnten ihr die anderen das Vergnügen nicht und er mußte alle neune zu Ende schlecken. Das war eine schwere Arbeit, ihr glaubt es. Zum Schluß wischte er sich mit der Serviette den Mund, dankte und begab sich nach Hause. Als die drei Brüder wieder daheim waren, ließ der König eine Jungfrau ins Schloß bringen, denn alle drei hatten etwas gelernt, wozu Jungfrauen gut waren, und der König setzte sich auf den Thron und wackelte vor Vergnügen mit dem Kopfe. Die Jungfrau wurde nackt ausgezogen, und der älteste Bruder holte seine Peitsche. Damit wollte er jetzt die Jungfrau so lange abkarbatschen, bis die Geschichte in Ordnung gekommen wäre. Er freute sich schon sehr darauf, das bemerkte man am Tröpfeln. Aber der alte König stand vom Throne auf und sagte, das müsse er verbieten, denn das sei eine zu arge Grausamkeit. Da mußte der älteste Bruder abtreten und sich in einer Ecke selber helfen, so gut es ging. Der zweite Bruder zog sich aus und gab der Jungfrau die Kette und sagte ihr, sie solle ihn damit schlagen bis aufs Blut. Er stellte sich gerade vor dem Thron auf und hatte sich einen guten Spaß ausgedacht, er wollte nämlich gerade in des Königs Schoß spritzen, wenn es so weit wäre. Aber die Jungfrau sagte, sie habe ein zu weiches Herz, sie könne um keinen Preis auf das schöne nackte Fleisch schlagen.

      Da trat der Dümmling vor und legte sich zur Jungfrau und begann sie zu lecken nach allen Regeln der Kunst, so schön und fein, daß es dem Mädchen schon recht war. Sie wand sich und warf sich vor Wollust.

      Das gefiel dem alten König sehr. Er kam vom Thron herunter, um die Sache des näheren anzusehen, rieb sich die Augen und auf einmal sagte er:

      „Das könnt ich ja auch probieren!“

      Gesagt, getan. Und wirklich er konnte es und so mußte der arme gute alte König nicht nur zusehen allein, sondern hatte was Neues gelernt. Er war aber darin so fleißig, daß ihm zum Regieren gar keine Zeit mehr übrigblieb, darum vererbte er bei Lebzeiten noch sein Reich – und wem glaubt ihr wohl? Natürlich dem Dümmling. Denn der verdiente es und hat lange in Weisheit geherrscht.

      König Eierbretzel

      Ein König hatte eine Tochter, die war über alle Maßen schön, aber dabei so stolz und übermütig, daß ihr kein Freier gut genug war. Sie wies einen nach dem andern ab und trieb noch dazu Spott mit ihnen. Einmal ließ der König ein großes Fest anstellen und ladete dazu aus der Nähe und Feme die heiratslustigen Männer ein. Sie wurden alle in einer Reihe nach Rang und Stand geordnet; erst kamen die Könige, dann die Herzoge, die Fürsten, Grafen und Freiherren, zuletzt die Edelleute. Die Hosen mußten sie aber in der Garderobe abgeben, damit man ihr Gewehr begutachten könnte. Nun ward die Königstochter durch die Reihen geführt, da präsentierten sie alle wie auf Kommando und standen in Reih und Glied, daß es eine Pracht war. Aber die Prinzessin hatte an jedem etwas auszusetzen. Der eine war ihr zu dick: „Die Leberwurst!“ sprach sie. Der andere zu lang: „Lang und schwank hat keinen Gang.“ Der dritte zu kurz: „Kurz und dick hat kein Geschick.“ Der vierte zu rot: „Der Zinshahn!“ Der fünfte war nicht gerad genug: „Grünes Holz, hinterm Ofen getrocknet!“ Und so hatte sie an einem jeden etwas auszusetzen, besonders aber machte sie sich über einen guten König lustig, der ganz oben stand und dem das

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