Скачать книгу

einmal auf die Art erlebt zu haben. Wenn man geschlafen hat, ist es nicht dasselbe . . .«

      Sie rief Doris und deren Freundinnen herbei und ging mit ihnen ins Haus, um das Frühstück zu bereiten. Schon nach einer Viertelstunde war der Tisch gedeckt. Heißer, starker Kaffee wurde aufgetragen, Brot und Kuchen, Butter und Honig, Eier und Schinken. Mit Heißhunger stürzten wir uns darauf, denn der verlorene Schlaf wollte durch Speis und Trank ersetzt werden. Der Lacher, der trotz seiner fortgeschrittenen Jahre mit uns standgehalten hatte, war auch ein Lober. Einer Hausfrau wie Livia sei er noch niemals begegnet, erklärte er.

      »Denkt euch«, sagte Livia, damit das Lob gerecht verteilt sei, »Teta war schon auf und hat bereits alles vorbereitet gehabt . . .« Unsere Kaffeetassen waren noch nicht leer, als Philipp die unvermutete Absicht äußerte, sofort aufzubrechen und mit seinen Freunden den Schröckenspitz zu ersteigen. So hieß der nächstgelegene zum Herrschaftsgebiet des Toten Gebirges gehörige Berggipfel von etwa zweitausenddreihundert Meter Höhe, eine sogenannte »schwierige Partie«, da sie einige ungesicherte Kletterstellen aufwies. Livia sah ihren Sohn flüchtig an:

      »Ich hab immer gemeint, du verabscheust jeden Dilettantismus«, sagte sie.

      »Was bedeutet das, gnädigste Frau Mama«, sagte er.

      »Vielleicht kanns dir der Theo erklären . . .«

      Ich wußte, daß Livia nur sehr ungern ein Verbot aussprach, von Leopold ganz zu schweigen. Daher übernahm ichs, ihren Dolmetsch zu machen.

      »Deine Mutter meint, daß nur ein Dilettant sich unausgeschlafen und übernächtig an solch einen Aufstieg heranwagt. Die echten Bergsteiger gehn um acht Uhr zu Bett, schonen ihre Glieder und enthalten sich des Alkohols vorher, bekanntlich. Ihr würdet sicher schon beim Bernegger Bauern umkehren müssen und mit einer unnötigen aber ziemlich verdienten Niederlage nach Hause kommen, wenn ihr uns nicht mit irgendwelchem Berglatein anschmieren wollt . . .«

      »Aber Himmelherrgott«, trotzte Philipp, »ich halts nicht aus . . .« Und er wandte sich den jungen Leuten zu:

      »Mich reißt es in den Beinen . . . Man muß doch einen Auslauf haben nach unserm Fest-Kabarett, nach solchen Triumphen, nicht wahr, meine Herren?«

      »Auslauf soviel ihr wollt«, mischte sich Leopold ein. »Von hier auf den Kroatenkogel zum Beispiel gehts auch hübsch zwei Stunden hinauf, verwegener Sohn, und oben im Gasthaus bekommt ihr sogar ein ganz gutes Mittagessen . . . Die protzige Vitalität dieser neuen Generation ist ekelerregend . . .«

      Philipp legte die Hand aufs Herz und verbeugte sich im Stile des Artisten Bichler:

      »Voilà«, machte er, »ein bescheidener aber weiser Rat. Man sieht, die Kunst der Diplomatie besteht im Kompromiß . . . Der Kroatenkogel ist ein träumerischer Abendspaziergang für Fräul’n Teta mit Herrn Gemahl . . . Ich bitte zu beachten, daß ich wieder einmal meine hochfliegenden und radikalen Pläne dem romantischen Kleinmut unserer älteren Generation opfere . . .«

      Philipp hatte recht. Auf den Kroatenkogel, einen Waldberg der Umgebung, führte eine breite Promenade, die an jeder Wegkehre mit Ruhebänken für schlendernde Spaziergänger und Naturfreunde geschmückt war. Ich selbst ging zwei- oder dreimal des Jahres die Serpentine bis zu dem beliebten Gasthaus hinauf. Es war wirklich ein Spaziergang für ältere Leute oder gesetzte Seelen, die jedes alpinistischen Ehrgeizes entbehrten. Sogar Herzkranke durften diesen sanften und gepflegten Anstieg wagen.

      Nachdem sie noch einige Male auf das Entehrende dieses allzu leichten und niedrigen Zieles hingewiesen hatten, versprachen die jungen Leute die Ersteigung des Schröckenspitz oder besser noch des Großen Priel für einige Tage zu verschieben, denn Dilettanten wollten sie sich nicht schimpfen lassen. Dilettant heißt zu deutsch Liebhaber. Der moderne Mensch aber ist kein Liebhaber, sondern ein Zielhaber. Für den Auslauf also mochte der Kroatenkogel genügen. Am frühen Nachmittag wollte man wieder daheim sein.

      Philipp winkte uns flüchtig zum Abschied. Dann sprang er in seiner ganzen Länge den anderen voran. Wir blickten ihnen nach, wie sie, das Parktor zur Seite lassend, sich über den Zaun schwangen.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAlDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwB1FGKK +LPvgooooYBRRmjFIApc0mKMUALRRRQAClpBS0CCiiigBDSYp1FACUUUtABRRRQAUUUUAFFFGKQC ig0Cg0AJRRSjigBMU6jNJQAlFFGKAFooooAKKKKACiiigAopcUmKACiiigQUUYoxQAUtGKKACiii gAooooEFAoooAM80GkxS0AFFFFA0FFFFABRRRQIKKKKAQUUUYpDCijFGKBMKKKKACiiimMKKKKQM KKKMUCFooooASijFFABRRRQAUUUUDQUCigUwCiiigAooopAwoooxQIUUUUUAJRRijFABS0mKWgAp D1paTFABRS0mKACndqSigAooooAKWkpc0ABpKKMUAFFGKKACiiigAooxRigAooooAKKKMUgCijFG KACijFGKACloooAO9KKTFLQAUhpaKAG4paXNJQIKKMUYoAKKKKACg0UUAJRRS4oGLTTS0hFAAKWg UUAJRRRTAKKKKACiiigBRRSUuaQCUUUYoABS0gFLQAUUUUAFFFFABSU6igQlKKTFLQAUlLSUAhR1 paQUuaQMKKKKBCUUYoxQAUuaTFLQAZooooAKcKbS0AFFFFABRRRQAUUUUAFLmkIpMUALRRRQIKWk xS0DQUlLSYoExRRRRSEFFFKKAClFJilpAFFFFABRRRQAUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAL2pvelooAKK KKACiiigAooooAKKKKACg0UUAJRS4pPamADrS0UUAIaKWkoASijFFABRRRQAUUYoxQAUUUUDCiii gAooooAKKKKACiiigQUUUUAFBooNMBKKKKBgKWkpc0DEooooJCiiigoKKKKAA9KbinUUAIOlLRRQ AUUZozQAUlLmkoAKSlpMUwCilpMUALRRRSAO9FJnmloAKSlpOlMAoPSiigYUUUUAFIaWigBKKMUY oAKKMUUDEooopgLSGlzSUAFFFFABRRRQAlFFFABRRRTGFFFFAMKKKKBBmjNFFABSGlooAbilpaSg AoooxQNBRRRQO4UUUUAFFFFABRRRQAGkpaTFABQKMUtABRRRQAUlLmk60AFFGKMUAFFFFABRRRQA UUUUAFFFFABRRRTAKKKKQBRRRigAooxRQAUUUUwCijNGaQBRRmigAooooAKKKKACg0UUwEpaTFLQ AUUUUAFFFFABRRRQAUUUUAFLmkpMUAKaSjFGKACijFFA7gaBQaKACiijNABRRmjNACUUUUAFHaii gAFLSCjNACmkozRQAUUUUwCiiigAzRmkooAWjNFGKGAtFJRSAWikFLQAUUUUAApaSloEFFFFABRR RQAUUUUAFFFFABRRRSABS0lFAC0UlFAC0UmaUUAFFFFABRRRQAUUUUDCiiigAopKdQIXtSUUUCbE NFLRSC4UGiimFwBooooC4UUUUBcKKKKBBRRRQAUUUUAFFFFABRRRQO4UUUuOKQhKKKKAClpKWgdw oopKBBRRRQAUUooxQO4lFLSGgQClpBS0AFFFFABQaKQ0AFLTadQAUlLRQAlFFFA7hRSUUBcWigUU CClpKWgAooooAKKKKACiiigAooFFABRRRQAUUUUAFFLRQAlFLRQAlKKKKACiiigBKUUuKSgAoooo ADSUtFABRRRSAKKWkNABRSUUALRS0UCAUUlLQFwoNJzS0BcSlpO9LQG4UUUUDsIaKWigQlFLRQAn eiiigYUUUUAFFFFABRRRQAlFLRTASilooASilopCCigUd6ACilpKBhRRRQAUUUUALRmgdKSgQooN FLQK4lGKWigaExRS0UhMKKKKACiiigAoopRQAlFL3ooABRRRQAGlFJRQAGiiigAoFFFACmkoooFc KBRRQAtFFHegAopaKAACjFHSlFIQUgHNLRQAUUUUgCiiigAooooAKKKKACilooASilooASilooAS ilooASiiigAoopaAEopaSgBRTTS0UAFFFFABmk70d6XFMAoopKAFpppwpG9qACiigUAGKKWkoAKK KKAA0lLRQMSiiigAopaSgAooooEFFFFABRRRQAUGig0wEooFFAwooooGFFFFArBRRRQMKKKO9ABR RRQAUUUUAJRS0UAJRS0UAJRS0lABRRRTAKKKQ0gDvS02nDpQAUh60tJTAKKKKACkzzilxSYANAC0 UUUDCkzS0lAADQaKKBiUUtFMBKKKKACiiigAooooASiiigAooopjCiiigAooooFYKKKKACig0CgA pKWigBKWiigBDRQaKB2CiiigYUUUUAFFFFABRRRQAUUlGaAFpKBS0AJQKWkoAWikooAKKWigBKKK KACiiigAooooAKKWigBKKKKACloooAKQ0tFACUUuKKAExRilooATFFLQaAEopaKAEooooAKKDRQA UUUUAFJmilwKAAUUUUwCiiigAooooAKK

Скачать книгу