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Schöpfung ruft dir zu: Für dich das Beste, meine Tochter. Für dich das Beste, mein Sohn.

      Dies zeigt sich in der Schöpfung, im Heiligen Geist, den er uns gab, und vor allem durch Jesus Christus. Gott hat seinen Sohn für uns hingegeben, damit wir leben können, damit wir eine Beziehung zu ihm haben können, damit Vergebung möglich ist. Er hat nicht einfach einen Engel geschickt. Sondern das, was ihm am liebsten war. Seinen einzigen Sohn. Gott enthält uns nichts vor.

      Das Beste geben stärkt deine Liebe, deine Hingabe und dein Vertrauen

      Wenn ein Mann für seine Verlobte in ein Blumengeschäft geht, wird folgender Satz bestimmt nicht über seine Lippen gehen: Ich hätte gern so einen mittelmäßigen Blumenstrauß, soll nicht teuer sein. Ruhig schon älter…

      Das passt nicht. Eher würde er zur Floristin sagen: Ich hätte gerne den besten Blumenstrauß, den sie haben.

      Wenn man jemanden liebt, dann ist nichts zu teuer. Wenn man jemand liebt, ist es selbstverständlich, verschwenderisch zu sein. Man gibt gerne und teilt miteinander. Man verschenkt sich, gönnt dem anderen das Beste, was man selber hat.

      Was ist das Beste? Es kann ganz unterschiedlich aussehen. Je nach dem, was dir zur Verfügung steht. Gaben, Ressourcen, Geld, Zeit, usw. Von dem, was du hast, gibt es aber ein „Bestes“. Die beste Zeit, die besten Teller, …

      Wo ist dabei der Unterschied zum Perfektionismus? Perfektionismus muss immer perfekt sein. 100% genial. Völlig egal, wie es einem geht, was man hat oder wirklich kann, wie viel Zeit oder eigene Kraft man zur Verfügung hat. Und sei es auf Kosten von dir oder mir. Beim Besten geben kann es sein, dass du einfach das gibst, was du hast. Vielleicht ist es nicht perfekt, aber es ist das Beste, was du hast. Mit der Zeit, den Ressourcen, den Begabungen und den Finanzen. Da zeigt sich dein Herz.

      Das Beste geben meint, das Bestmöglichste tun mit dem, was du hast.

      In der Bibel gibt es eine Geschichte von einer Frau, die ihr Bestes gegeben hat. Wir kennen ihren Namen nicht, sondern nur das, was sie tat.

      Jesus war in Betanien bei Simon, dem Aussätzigen, zu Gast. Während des Essens kam eine Frau herein. Sie hatte ein Fläschchen mit reinem, kostbarem Nardenöl. Das öffnete sie und goss Jesus das Öl über den Kopf. Einige der Anwesenden waren empört darüber. »Was soll diese Verschwendung?«, sagten sie zueinander. »Dieses Öl hätte man für mehr als dreihundert Silberstücke verkaufen und das Geld den Armen geben können!« Sie machten der Frau heftige Vorwürfe. Aber Jesus sagte: »Lasst sie in Ruhe! Warum bringt ihr sie in Verlegenheit? Sie hat eine gute Tat an mir getan. Arme wird es immer bei euch geben und ihr könnt ihnen helfen, sooft ihr wollt. Aber mich habt ihr nicht mehr lange bei euch. Sie hat getan, was sie jetzt noch tun konnte: Sie hat meinen Körper im Voraus für das Begräbnis gesalbt. Ich versichere euch: Überall in der Welt, wo in Zukunft die Gute Nachricht verkündet wird, wird auch berichtet werden, was sie getan hat. Ihr Andenken wird immer lebendig bleiben.«

       Markus 14, 3-9

      Alle, die bei Simon eingeladen waren, schüttelten nur mit dem Kopf: Wie kann eine Frau nur eine solche Verschwendung betreiben? Die kann nicht ganz bei Verstand sein. Dreihundert Silberstücke. Dies war damals ein Jahresgehalt. Wenn man dies heute umrechnen würde, wären es ca. 30.000€. Davon kann eine Familie ein Jahr lang leben. Dafür muss man ein Jahr lang hart arbeiten und nichts davon ausgeben (Miete, Essen, Kleidung, etc.).

      „Es gibt so viele Arme bei uns. Überall sind Bettler, an den Stadttoren, am Tempel? Die wären froh und dankbar für nur ein einziges Silberstück. Es gibt so viel Not, Leid und Elend. Und diese Frau kippt Öl für dreihundert Silberstücke einfach weg.“ Alle am Tisch konnten es nicht fassen und schüttelten nur mit dem Kopf. Eine einfache Lotion hätte doch gereicht!

      Wir würden heute sicherlich ähnlich reagieren. Es heißt dann: Wo bleibt die sozialer Gerechtigkeit und die Verantwortung. Auch wir würden auf die Menschen hinweisen, die es heute so nötig brauchen in dieser Welt. Auf die vielen Armen und Bedürftigen. Auch wir würden den Kopf schütteln.

      Wie kann man das nur tun? So viel so sinnlos verschwenden! Einfach nur aus Liebe. Als ob diese Frau sagt: „Ich weiß, vom Verstand her kann man das nicht erklären, aber ich wollte zeigen, was dieser Mensch Jesus von Nazareth für mich bedeutet. Ich wollte ihm etwas Gutes tun. Einfach nur aus Liebe.“

      Wenn Menschen etwas aus Liebe tun, kann man es oft nicht erklären. Liebe kann man nicht aufrechnen oder rechtfertigen. Man tut Dinge aus Liebe, die für andere kaum nachvollziehbar sind. Diese Frau hatte dieses kostbare Öl. Von dem Wert dieses Salböls hätten 300 Familien einen Tag lang satt werden können, hätte zahlreichen Armen und Bettlern geholfen werden können. Sie schenkte es einem: aus Liebe. Den Namen der Frau wissen wir nicht. Jedoch seit dieser Geschichte in der Bibel wissen wir, dass Liebe manchmal ungewöhnliche Wege geht. Wenn wir wieder anfangen, etwas aufzuzählen, abzuwägen und aufzurechnen und alles immer überprüfen, ob es noch vernünftig ist oder nicht, dann sollten wir an diese Frau und ihr Liebe denken.

      Gibt es eigentlich ein Öl-Fläschchen für 30.000€ bei Douglas?

      Liebt Gott denn Verschwendung? Ist es nicht Verschwendung an Zeit und Kreativität, jede einzelne Schneeflocke unterschiedlich zu machen? Jeden einzelnen Menschen? Dich und mich. So einzigartig? Ist es nicht überflüssig Fische, die über 1000 Meter unter dem Wasser sind so einzigartig zu machen. Sieht doch sowieso keiner…

      Gott hat Möglichkeiten, das Beste zu geben, was ihm möglich ist. Du und ich haben auch Möglichkeiten, unser Bestes zu geben, wenn wir uns verschenken. Wenn wir so weit gehen, etwas zu geben, wo andere sagen würden: völlige Verschwendung! Dann könnte da Liebe dahinter stecken.

      Diesen Gedanken kann man auch auf die Gottesdienstgestaltung übertragen. Ist es notwendig, die Räume in einer Kirche schön auszustatten? Das Bistro in den Gemeinderäumen zu verschönern? Soviel Energie in kreative Elemente zu stecken? Eine bessere Tonanlage zu kaufen? Wäre das nicht Verschwendung? Wozu? Geht es darum? Reichen nicht ein paar ausrangierte Sofas, Tassen und Stühle?

      Wenn ich weiß, dass ich es besser machen könnte, grundsätzlich auch die Möglichkeiten dazu habe und es dann nicht tue, zeigt es, dass ich nicht unmittelbar mit ganzer Hingabe dabei bin. Vielleicht liegen meine Prioritäten falsch oder meine Zeiteinteilung hat sich selbstständig gemacht.

      Die Frau besaß dieses kostbare Öl. Es war in ihrem Besitz. Sie hatte darauf gespart. Für sie war es das wert, damit Jesus ihre Hingabe und Liebe zu zeigen. Nicht nur mit ein paar Tropfen.

      Wofür bin ich bereit? Für etwas oder für jemanden zu sparen und zu verzichten. Und sei es „nur“ Zeit? Oft fällt es schwer, das Beste wirklich loszulassen. Aber wenn ich mir das angewöhne, grundsätzlich bei allen Dingen und Situation, mein Bestes (was mir JETZT möglich ist) zu geben, dann verändert das mein Herz.

      War es jetzt das Beste, was ich geben konnte? Hätte ich nicht noch mehr Zeit für diese Sache investieren sollen? Ist es gut genug gewesen? Hätte ich nicht…? Wie geht man mit solchen Fragen um? Man könnte diese Fragen auch anders ausdrücken: Genüge ich Gott? Reicht es ihm? Aber ich glaube nicht, dass das die richtigen Fragen sind. Worum geht es eigentlich? Um unser Herz. Von jedem einzelnen. Und wir laufen einen Marathon und nicht nur ein Sprint. Mein grundsätzlicher Ansatz ist: Ich will mein Bestes geben. Automatisch muss ich auch Prioritäten setzen. In der Familie, Freunde, Kirche, Gemeinschaft, Arbeit, usw. In diesem Gesamtpaket möchte ich das Beste geben. Für Gott, meine Familie, meinen Körper, Seele, Geist, Umfeld und Menschen. Ich will mich von Gott führen und verändern lassen. Gott wünscht sich „nur“ dein Herz. Darum geht es ihm.

      Das Beste von dem zu geben, was wir haben, und einen Wert auf Qualität zu legen, drückt unsere Haltung und Leidenschaft aus. Je nachdem wie du vielleicht „geistlich geprägt“ worden bist, erscheint dies ungewohnt. Aber das „Innere“ hat immer eine Auswirkung nach „außen“. Das Herz zeigt sich in so vielen unterschiedlichen Taten, Entscheidungen und Gefühlen.

      Es ist Gottes Gedanke und seine Herzenshaltung, das Beste zu geben. Wir wollen ihm nacheifern und das Beste, was wir haben an Zeit, Geld, Ressourcen, Material und Begabungen, weitergeben. Aus Liebe und Hingabe zu ihm

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