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alt="278501.png"/> 10 Heilung aus den Tiefen der Erde

      Bad Rodach: »ThermeNatur«

      Dass sie auf einer heißen Quelle sitzen, ahnten die Rodacher bereits, bevor 1972 die Bohrung nach der Heilquelle begann. War im Winter der ganze Ort mit seinen umgebenden Hügeln tief verschneit, blieb die weiße Pracht auf dem Schleichersberg einfach nicht liegen. Der Verdacht lag nahe, dass auch Rodach wie das nahe Bad Colberg auf einem heißen Wassertopf sitzt. Auf dem Grundstück der früheren Waldarbeiterin Ida Schleicher, die der Stadt Rodach zwei Hektar Land überließ und im Gegenzug eine Leibrente sowie ein Wohnhaus im Ort erhielt, befindet sich heute die ThermeNatur. Seit 1988 sind sogar zwei Thermalquellen erschlossen, eine aus 652 Metern, die andere aus mehr als 1.000 Metern Tiefe. Das warme Wasser hilft bei Gelenkerkrankungen und Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule, lindert Beschwerden bei Weichteilrheumatismus und Hauterkrankungen und ist auch angezeigt nach Operationen am Bewegungsapparat.

      Aktivität im warmen Wasser ist natürlich nicht nur Kranken vorbehalten, sondern entspannt alle Gäste, die dem Druck des Alltags für ein paar Stunden entkommen wollen. Spaß macht das Schwimmen in den Bewegungsbecken, von denen eines in der Therme, das andere außen liegt. Auch an kalten Wintertagen kann man durch eine Schleuse in den Außenbereich schwimmen, ohne das Wasser zu verlassen. Einmal schwerelos schweben? Das geht im angenehmen 35 Grad warmen Strömungskanal beinahe so gut wie im Weltall.

      Wer mit einer Schwitzkur etwas Gutes für seine Gesundheit tun möchte, durchstreift am besten die Saunalandschaft Erdfeuer mit ihren fünf Saunen; eine ganz besondere Atmosphäre strahlt die runde, in die Erde eingelassene Erdhügelsauna mit dem verglasten Kamin in der Mitte aus. In der Vita-Bar im Saunabereich erfrischen Säfte und kleine Snacks nach einem anstrengenden Badetag. Für den größeren Hunger steht das Thermen-Restaurant bereit mit seinem herrlichen Panoramablick auf die Langen Berge.

      Bei Vollmond auf dem Rücken treibend in den Himmel blinzeln und dabei eine Luna-Bowle schlürfen. Wer mag, leiht eine Luftmatratze für den komfortablen Blick in den Himmel aus.

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      ThermeNatur Bad Rodach

      Thermalbadstraße 18

      96476 Bad Rodach

      09564 92320

       www.therme-natur.de

      Seßlach: Spaziergang durch die Altstadt

      Sie gehen schwanger mit der Idee, einen historischen Roman zu schreiben? Dann kommen Sie nach Seßlach! Nirgendwo sonst ist das mittelalterliche Bild einer Stadt im Raum Oberfranken so perfekt erhalten wie hier. Da darf es dem Besucher auch nichts ausmachen, dass nächtens die Tore geschlossen sind und nur ein kleiner Durchschlupf bleibt. Ein Kraftfahrzeug hat in derlei Ambiente nun wirklich nichts verloren. Zu Pferd hingegen würde man Seßlach wahrhaft historisch erkunden: Ein kurzer Galopp über die Rodachbrücke und durch das Rothenberger Tor, wobei die Pferdehufe auf dem Kopfsteinpflaster in den Gassen noch lange nachhallen … Visionen dieser Art haben vermutlich viele Künstler gehabt. Seßlach war in den letzten Jahren mehrfach Filmkulisse: Eric Till drehte hier einige Szenen zu Luther; 2006 diente Seßlach als Setting für den Film Der Räuber Hotzenplotz von Gernot Roll.

      Der Ort ist so gut wie komplett von einem Mauerring umgeben, zu dem drei Tortürme gehören. Anstelle eines Wehrgangs sehen wir lose Rollsteine auf der Mauerkrone. Wir spazieren einfach ein bisschen umher. Ohne Ziel. Man kann – der Ringmauer sei Dank – ohnehin nicht verloren gehen. Startpunkt ist – reiner Zufall – die Stadtpfarrkirche, die im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. Der gotische Schnitzaltar im südlichen Seitenschiff ist einen Blick wert. Am Kommunbrauhaus vorbei geht es zum Maximiliansplatz. Haus für Haus möchte bewundert werden. Besonders keck sticht das frühere Amtsgericht mit seinen Treppengiebeln hervor. Schlendern wir durch den Krähwinkel, um noch mehr Fachwerk und pittoreske Gässchen zu bestaunen. Schließlich macht auch ein Spaziergang um die äußere Stadtmauer Spaß.

      Gehen Sie langsam. Schließen Sie mal die Augen. Lauschen Sie. Schnuppern Sie. Vielleicht klafft ganz kurz eine Zeitspalte auf: Wir brauchen uns ja nicht gleich in eine brandschatzende Reiterhorde hineinzudenken. Ein mittelalterlicher Markttag tut es auch.

      In der Gastwirtschaft Ehrlich im benachbarten Watzendorf Sülze essen – so hautnah und kulinarisch ursprünglich können Sie Oberfranken sonst nirgendwo erleben!

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      Altstadt Sesslach

      Startpunkt: Stadtpfarrkirche

      Luitpoldstraße 9

      96145 Seßlach

      Stadtverwaltung Seßlach

      Marktplatz 98

      96145 Seßlach

      09569 92250

       www.sesslach.de

      Itzgrund: Radtour durch den Itzgrund

      Die Strecke zwischen Coburg und Bamberg durch den frisch-grünen Itzgrund eignet sich hervorragend für eine Radtour. Auch ich habe ab und zu die 50 Kilometer zwischen alter und neuer Heimat auf dem Drahtesel zurückgelegt. Wer zum Ausgangspunkt zurück möchte, kann sich auf die Bahn verlassen. Wie – Sie wollen so richtig in die Pedale treten? Dann starten Sie doch in Bad Rodach und stocken Sie auf 70 Kilometer auf!

      Der Rodach-Itzgrund-Radweg hat wenig Steigung, gut asphaltierte Wege und ausreichend Möglichkeiten zur Stärkung am Wegesrand. Wir steigen also beschwingt in den Sattel und radeln zu Füßen der Langen Berge bis Meeder. Hier ist ein Besuch im Friedensmuseum zu empfehlen. In Meeder feiert man nämlich noch das Coburger Friedensfest in Erinnerung an das Ende des Dreißigjährigen Krieges. Weiter geht es durch das Zentrum von Coburg, Richtung Untersiemau, wo Fotofreaks gerne das pittoreske Wasserschloss vor die Linse nehmen.

      Nun radeln wir parallel der B 4 nach Süden. Eine wohlverdiente Pause nach 40 Kilometern Radeln ist in Kaltenbrunn in der Brauerei Schleicher angesagt. Legen Sie mal den Kopf in den Nacken: Ein Storchenpaar hat sich hier eingenistet. Sollten Sie die zarten Coburger Klöße, die schon auf dem Teller zerfließen, noch nicht versucht haben – tun Sie es jetzt. Stilecht mit Rindfleisch und Meerch (Meerrettich) und einem Krug Storchen-Bier.

      Derart gestärkt nehmen wir es wieder mit der Straße auf. Bis Lahm ist es nur ein Katzensprung, dort lohnt ein Blick in die Schlosskirche; die Barockorgel ist ein Werk des Orgelbauers Heinrich Gottlieb Herbst aus dem frühen 18. Jahrhundert. Ein Verwandter von Johann Sebastian Bach, Johann Lorenz Bach, spielte sie bereits. Den Schlüssel für die Kirche bekommen Sie beim Pfarramt. Nächste Imbissstation ist die Brauerei Fischer in Freudeneck. Nun schließt sich der Main-Radweg an, auf dem wir bis in die UNESCO-Stadt Bamberg rollen.

      Wenn Sie in Bamberg beginnen und in Bad Rodach enden, schließen Sie den sportlichen Tag doch mit Entspannung pur im Thermalbad ab – die Muskeln danken es Ihnen.

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      Startpunkt für die Radtour durch den Itzgrund:

      Landestheater Coburg

      Schloßplatz 5

      96450 Coburg

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