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werden. Diese Gebirgsart erstreckt sich sehr weit. Auf der Höhe über Thiersheim war ein sehr schöner Blick nach Böhmen hinein, man sah die verschiedenen Gebirgsreihen hintereinander und die höchsten zuletzt den ganzen Horizont schließen. Auch konnte man Mariaculm sehr deutlich unterscheiden. Gleich hinter Schirnding, wo man über die Brücke geht, ist ein allerliebster landschaftlicher Gegenstand. Wir fuhren nun in der Region der Eger, flußabwärts. Das Thal verbreitert und verflächt sich, der Boden locker, von mehr oder minder Güte, sorgfältig und reinlich behandelt. Man hat viel Wälder ausgerodet und in Feldbau verwandelt. In Schirnding wurde der Paß visirt. Vorher hatte sich schon Basalt in einzelnen Stücken am Wege sehen lassen. Wir kamen an die österreichische Mauth, nun verbreiterte sich das Thal immer mehr und man lernte den Eger-Kreis von dieser Seite kennen. Um 12 Uhr in Eger. Einrichtung und Anordnung auf morgen, wegen Marienbad. Zu Herrn Huß, seine Münzsammlung gesehen. Herr Polizeyrath Grüner kam dahin. Abends zu Hause. Notirt wurde, daß Herrn Huß folgende Münzen fehlen:

      Maximilian, letzter Churfürst von Cölln.

      Württemberg und Baaden als Churfürsten, größere Silbermünzen.

      Schweden, jetziger König. –

      Von Paris müßte für meine Sammlung zu erhalten suchen: Poniatowski von Caunois.

      27. Früh 6 1/4 Uhr von Eger ab, auf Sandau. Hierauf, beschäftigt eine Brücke zu bauen, Herrn Straßencommissarius Albert von Eger und Schneider, Straßenaufseher von Sandau, gefunden. Mit ihnen Bekanntschaft gemacht und über die vorliegenden Gegenstände gesprochen. Fürst Metternich läßt die Brücke und Straße bauen. Auf dieser Haupt- und Poststraße blieben wir bis zu dem Dörschen Siehdichfür, wo man links einlenkt und, auf meist guten und flachen Straßen, nach Marienbad gelangt. Die Örtlichkeit und der gegenwärtige Zustand verdient besonders beschrieben zu werden. Ich brachte den Tag zu, alles zu durchgehn, anzusehen und zu beobachten, fragte nach Doctor Heidler, der aber nicht zu Hause war. Der Tag war bedeckt und durch Wolkenmassen aller Art bedrohlich; doch erhielt sich das Wetter und man konnte es zu dem Vorhaben nicht besser wünschen.

      Herr Doctor Heidler besuchte mich noch. Ein gar verständiger, lieber junger Mann, der mich von der Lage des Ganzen unterrichtete und mir gar manche, besonders auch geologische Notizen gab.

      28.

      Vollmond

      Früh um 5 Uhr aufgestanden. Vorbereitung zur Reise. Doctor Heidler, Wendelin Gradel, Brunneninspector, Skalnik, Hofgärtner. Letzterer zeigte den Plan vor, wie der Bau fernerhin projectirt sey. Sie gaben mir sämmtlich nähere Kenntniß der ganzen Einrichtung, der Brunnenversendung, des Wassers. Der Brunneninspector drang auf einen Besuch in Töpl und Rückkehr über Petschau, welches ich ablehnen mußte. Doctor Heidler verehrte mir ein Stück Wavelit und versprach noch anderes. Gespräch über Studien, Verhältniß des Katholicismus und Protestantismus. Der unterirdisch entdeckte Palmenwald in Böhmen kam zur Sprache; die Grube liegt im Pilsner Kreis, zwischen Cerhowitz und Radnitz, sie gehört dem Grafen Sternberg und soll eine nähere Beschreibung publicirt werden. Man Versprach mir Exemplare. Ich ging noch bis an das Brunnenhaus, begrüßte den Brunneninspector, den Gärtner, woraus ich abfuhr.

      Von Beschaffenheit des Weges ist zu melden: Ein Stück Chaussée gegen Plan, Feldweg bis zum Hammerhof und von da bis Siehdichfür, wo man auf die Chaussée kommt. Sodann findet man aber einen höchst zerrissenen Steindamm hinabwärts bis zur neuen Brücke. Theilweis Chaussée bis Sandau (der Weginspector Schneider verehrte mir einige Mineralien), ein Stück gute Chaussée, dann meist guten Feldweg bis Eger. Freylich ist zu bemerken, daß lange trockne Witterung die Wege gut erhalten hatte. Vor Eger alter zerrissener Steinweg. Wir sind 5 1/2 Stunde gefahren. Zeitig zu Bette.

      29. Ein Steinkasten in Eger dem Wirth übergeben, um 6 1/4 Uhr abgefahren. Überzogener Himmel, Nordwestwind. Es hatte gestern und vergangne Nacht im Elbogner Kreis sehr stark geregnet, wie man an Äckern und Weg abnehmen konnte. Auf der Höhe vor Zwodau, rechts bey dem Dorfe Poppen, pseudovulcanische Producte, besonders sehr schöner Übergang in den Porzellainjaspis, bald nachher, auf der Höhe vor Zwodau, Sandstein mit Blätterabdrücken. Angehalten zu Grünlas am Fuße des Sandberges; vor Grünlas fand sich Brandschiefer. Von da um 3 Uhr in Carlsbad; alles bereit gefunden, eingezogen, ausgepackt und eingerichtet.

      30. Häusliche Einrichtung. Ordnung der Papiere, Abschluß der bisherigen Rechnung. Wasser zu trinken angefangen. Redaction der Tagebücher, Wolkenbeobachtungen und so weiter. Spazieren den Chotekischen Weg hin. Entwurf der Lage von Marienbad, Brandes Witterungskunde. Brief an meinen Sohn, an Serenissimum angefangen. Das Schlafzimmer geändert.

      Mai.

      1. Beschäftigungen den Wein herein zu bringen. Skizzen zu Wolkenzügen, so wie zu Granitfelsen, die Trümmer der Luisenburg zu erklären. Das Tagebuch der Wetterbeobachtungen auf der Reise geheftet und sonst alles gleich in seine Fächer gebracht und die einzelnen Noten vertilgt. Lebhafter Jahrmarkt, auf demselben hin und wieder gegangen. Die Sonderung der Arbeiten und Bemerkungen beynahe Vollendet. – An meinen Sohn nach Weimar, bisheriges Tagebuch gesendet, ingleichen eine Quittung für Vulpius auf Jena. Schreiben an das K. K. Grenzzollamt zu Asch.

      2. Briefe von Haus, eingeschlossen Zelterischer. Orphische Urworte, commentirt. Das nächste Heft der Morphologie bedacht und schematisirt. Zu Hause geblieben und die Separation der Materien in verschiedene Hefte immer strenger und genauer besorgt. Briefe Vorgearbeitet.

      3. Gestriges durchgedacht, drittes morphologisches Heft weiter schematisirt. Briefe concipirt und mundirt. Gedichte zum Divan in's Reine gearbeitet und abgeschrieben. Um 11 Uhr spazieren, freundliche Sonnenblicke. – An Professor Zelter nach Berlin.

      4. Zeichnungen und Aufsatz über Luisenburg. Briefe concipirt und mundirt. An Frau Gräfin O'Donell nach Wien mit einem kleinen Gedichte zum Andenken der Kaiserin. Die vorseyenden einzelnen Geschäfte durchgedacht. Übersicht über die zwey nächsten herauszugebenden Hefte.

      5. Viertes Gedicht zum Divan ausgearbeitet. Zur Wetterbeobachtung den Schloßberg erstiegen; sodann den Weg bis zu Findlaters Säule. Die Spaziergänge verfolgt bis zum Russischen Platz, an demselben herunter, den Chotekischen Weg hin. Zu Hause die Wetterbeobachtung umständlich dictirt. Schreiben an Serenissimum vorbereitet. Um 4 1/2 Uhr bey St. Florian hinauf zu Gottlshöhe. Wetterbeobachtung. Die Pragerstraße hin, bey St. Andreas herunter. Der Hausknecht aus der Sonne brachte die Frachtbriefe des Weins, der in Mühlbach abgelegt war. Stadelmann brachte Talkcrystalle und Bergcrystalle, doppelpyramidig, beydes von der alten Pragerstraße.

      6. Schreiben an Serenissimum. Zu dem Schwertfeger, Mineralien gesehen und einige angeschafft. Nach der Carlsbrücke, unterwegs mit Keil, seinen neuen Bau besprochen, sodann auf dem rechten Ufer die neuen Baue besehen. Nachmittag die Müllersche Sammlung ausgepackt und geordnet, ingleichen die Naturproducte und Fabricate der Fabrik zu Alt- Rohlau, von dem Fabrikant Hauslacher. Gegen Abend kam Gräfin von der Recke, später der Fürst von Thurn und Taxis. Großes Trompeten deßhalb. Zeitig zu Bette.

      7. Betrachtung der Basalte vom Horn und Nachbildung ihrer Gestalt in Thon. Spazieren gegangen, Chotekischen Weg, sodann bis an die Carlsbrücke. Nach Tische auf den Schlackenwerther Weg zu dem des Chausséebaues wegen eröffneten pseudovulcanischen Gebirg; mehreres davon nach Hause geschafft. Abends zeitig zu Bette. Nach 11 Uhr gewaltiger Platzregen, wohl eine Stunde daurend. – Des Großherzogs von Weimar Königliche Hoheit nach Weimar.

      8. Anstalt die gestrige Einpackung der Carlsbader Suite fortzusetzen. Briefe von Haus, Canzlar von Müller und Boisserée. Nebenstehenden Brief. An Herrn Canzler von Müller nach Weimar. Spazieren. Die Gegend von Marienbad wieder vorgenommen. Besuch bey der Frau Gräfin von der Recke. Beendigung des Einpackens. Basalte vom Horn nachgebildet. Ordnung der Feuerprodukte von gestern, Betrachtung darüber und das Verzeichniß niedergeschrieben.

      9. Briefe von Haus und von Büchler von Frankfurt. Betrachtung über den letzteren. Gegen Mittag Ankunft der Frau Herzogin von Curland. Gegen Abend spazieren nach der Egerbrücke, zu Untersuchung des Bernhardsfelsens neben dem Hospital, wo Raum zu einem Gebäude gebrochen wird.

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