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an dem Tisch, »haben ihre Gläser noch in den Händen. Das sagt mir, dass sie starben, bevor sie überhaupt wussten, was mit ihnen geschah.«

      »So schnell?«

      »So schnell«, bekräftigte sie.

      Ein Segen, zu sterben, bevor man auch nur den ersten Schmerz empfand, dachte Seymour.

      Während die Militäreinheit mit der Suche nach Überlebenden fortfuhr, widmeten sich Child und Seymour den weniger offensichtlichen Dingen. Als Leiter des Department of Counter Terrorism war es Jerald Seymours Aufgabe, die Ressourcen der US-Regierung zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus einzusetzen und die Gefahr für amerikanische Interessen im In- und Ausland zu reduzieren. Das Szenario eines biologischen Angriffs war dem DCT daher nicht fremd. Es gab verschiedenste Schutzprogramme und Vorkehrungen, die dabei helfen sollten, die breite Masse im Falle eines solchen Angriffs zu schützen, doch alle im Vorfeld erdachten Lösungsansätze waren gegen ein solches Virus vollkommen nutzlos, und Seymour und Child wussten das.

      Während Child Gewebe- und Flüssigkeitsproben von den Leichen nahm, begab sich Seymour hinter die Bar. Mit den Fingerspitzen, die in Gummihandschuhen steckten, fuhr er langsam über die Theke, hinterließ dabei Striche in der Asche, und hob dann seine Hand und studierte die Ablagerungen an seinem Finger. Er kam zu dem Schluss, dass die Farbe eher ein Mattweiß war und Molke ähnelte.

      Anschließend trat er zu der Leiche – wobei er dankbar dafür war, seinen Helm zu tragen, der den Gestank abhielt – und bemerkte einen Mülleimer, der halb unter der Theke stand. Er packte ihn an den Rändern und zog ihn unter der Theke hervor. Ganz oben lag ein einzelnes Fläschchen, das geöffnet worden war … ein schwarzer Glaszylinder. Er zog ihn behutsam aus dem Abfall. »Dr. Child?«

      Sie drehte sich zu ihm um.

      Er hob das Fläschchen in die Höhe, damit sie es sehen konnte. »Ich denke, wir haben gefunden, weshalb wir hergekommen sind.«

      Child lief zur Vorderseite der Bar. »Lassen Sie mich mal sehen«, sagte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen.

      Vorsichtig legte er ihr das Glasröhrchen in die behandschuhte Hand. Dieses Reagenzglas unterschied sich von den meisten anderen Röhrchen, die er kannte. Während sie normalerweise zylindrisch waren, war dieses sechseckig und der Boden gerade, anstatt abgerundet zu sein. Solche Behälter wurden speziell dafür genutzt, ganz besonders wichtige Viren zu kennzeichnen, wusste Child. Ein solcher Behälter durfte niemals eine bestimmte Sicherheitsstufe verlassen, geschweige denn ein Labor. Was sie hier in ihrer Hand hielt, war der Beweis dafür, dass das Fläschchen tatsächlich den Omega-Virus enthalten hatte.

      »Das ist es«, sagte sie und ihre Stimme hörte sich hinter ihrer Maske seltsam hohl an. Sie nahm das Glasröhrchen vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger. »Diese Gläser sind nur ganz bestimmten Viren vorbehalten … tödlichen Viren … und dürfen unter gar keinen Umständen aus einer Laborumgebung entfernt werden. Wenn eine solche Ampulle zerstört werden muss, geschieht das nur unter allerhöchsten Sicherheitsvorkehrungen. Für gewöhnlich werden sie verdampft.«

      »Und doch ist diese jetzt hier.«

      »Das beweist zweifelsfrei, dass wir es mit dem Omega-Virus zu tun haben, Mr. Seymour.« Sie drehte das Fläschchen so, dass der flache Boden in seine Richtung zeigte. Auf dem Boden war nun das griechische Omega zu sehen.

      »Ist die Ampulle aus einem bestimmten Grund schwarz?«, erkundigte er sich.

      Sie zuckte mit den Schultern. »Da die Ampulle sich selbst dann leer anfühlt, wenn sie es nicht ist, nehme ich an, dass man sie schwarz gefärbt hat, um nicht hineinsehen zu können. Die natürliche Reaktion wäre nämlich sonst, die Kappe zu öffnen und hineinzuschauen, um sicherzugehen, und wenn die Ampulle erst einmal geöffnet ist …« Sie brachte den Satz nicht zu Ende und deutete stattdessen mit einer kreisenden Handbewegung auf den Raum und die puderige Ansammlung des Todes, welche selbst die kleinsten Partikel in der Atemluft mit einschloss.

      Seymour hob seinen linken Arm. In den Ärmel des Anzugs war ein Kommunikationsgerät eingelassen. Er öffnete die Abdeckung und begann etwas mithilfe der kleinen Tastatur einzutippen, was es ihm ermöglichte, über seinen Helm einen direkten Kommunikationskanal zu Melbourne zu öffnen.

      Melbournes Stimme klang aus seinem Helm seltsam blechern, als dieser sich meldete. »Ich höre.«

      Seymour nahm die Ampulle in die Hand und starrte auf das Symbol an deren Unterseite. »Wir haben es«, vermeldete er, und dann, mit einer Stimme, die sich beinahe geschlagen anhörte, fügte er hinzu. »Wir haben den Auslöser gefunden.«

      »Sind Sie sich ganz sicher?«

      Er starrte auf das Omega-Zeichen. »Das sind wir.«

      Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann meldete sich Melbourne wieder zu Wort: »Ich werde sofort die Behörden benachrichtigen. Veranlassen Sie alles Notwendige und erstatten Sie im Basiscamp Meldung. Der Präsident wird bestimmt direkt mit dem Kommunikationszentrum verbunden werden wollen.«

      »Verstanden.« Seymour tippte auf eine Taste und beendete die Übertragung.

      Für einen langen Augenblick sahen Seymour und Child einander nur stumm an und sie wussten genau, dass ihnen beiden wahrscheinlich gerade die gleichen Fragen durch den Kopf gingen: Es sind noch immer elf Ampullen da draußen. Wo sollen wir anfangen, nach ihnen zu suchen? Ist dies nur ein Vorgeschmack auf etwas noch sehr viel Furchtbareres, das uns erwartet? Können wir sie aufhalten? Werden wir in der Lage sein, binnen weniger Tage ein Gegenmittel zu finden, wenn die besten Virologen der Welt monatelang keines finden konnten? Gibt es einen Ausweg aus dieser hoffnungslosen Lage?

      Die Soldaten reihum standen alle regungslos da und warteten schweigend. Schließlich drehte sich Child um und lief hinaus. Auf diese Fragen gab es keine Antworten.

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