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Perry Rhodan 3081: Horror. Susan Schwartz
Читать онлайн.Название Perry Rhodan 3081: Horror
Год выпуска 0
isbn 9783845360812
Автор произведения Susan Schwartz
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Bookwire
Illustration: Swen Papenbrock
»Richtig. Du bist weder Pilot noch Navigator, aber du hast den großen Überblick«, erwiderte der Alte.
»Zugegeben, das macht mir Spaß, und ich kann gut organisieren. Aber das befähigt mich längst nicht, ein Raumschiff zu kommandieren!«
»Ich glaube, du schätzt dich selbst viel zu gering ein. In all der Zeit hast du dich als klug, umsichtig, ausgeglichen und verstandesbewusst gezeigt. Du hast nie den Kopf verloren, selbst damals nicht, als die Gefahr der Explosion bestand, die alles zunichtegemacht hätte – abgesehen von den vielen Leben, die sie gekostet hätte. Du bist damals als Einziger besonnen geblieben, während alle anderen in Panik gerieten. Du hast die Evakuierung eingeleitet, du hast das Programm des Computers abgefragt, bis du den Fehler gefunden hattest. Du warst bereit, für alle in den Tod zu gehen.«
Klatrass wurde nicht gerne daran erinnert. »Ich habe überhaupt nicht nachgedacht.«
»Doch, das hast du«, widersprach Usspor. »Du warst dir deiner Situation vollkommen bewusst und hast eine Menge Dinge gleichzeitig organisiert. Kein anderer hat getan, was du getan hast. Und nun sag mir, wieso du nicht im Orderkorb sitzen solltest! Überzeug mich, dass ein anderer besser wäre!«
Klatrass würde eine Menge dazu einfallen, aber er kannte seinen alten Mentor. Der war so stur wie alle anderen Sagarssen zusammen. »Warum hast du mich überhaupt vorgeschlagen?«
»Ich habe mich für dich verbürgt.«
Klatrass verschlug es kurz die Sprache. »Hast du das getan, weil ich genau wie du ein Geschlechtsloser bin, ein Einzelkörbler?«
Usspor wiegte seinen aufgerichteten Oberkörper hin und her. Seine Gliederringe verblassten langsam und wiesen dadurch auf sein Alter hin. »Das mag ein Grund sein.« Er zog die Lippen zusammen und gab ein schmatzendes Geräusch von sich. »Du und ich haben es weit gebracht, Klatrass, weiter als jeder andere Einzelkörbler. Du solltest diese große Chance nicht verspielen, nur weil du dich vor der Verantwortung fürchtest.«
»Na ja, ich verlasse meine Heimatwelt«, zirpte Klatrass. »Das ist etwas anderes, als dafür zu sorgen, dass nichts in die Luft fliegt.«
Usspor rieb seine mittleren Gliederringe aneinander, was ein rasselndes Geräusch ergab. Bei Klatrass gäbe es einen sanften, melodiösen Ton.
»Ebendeswegen«, wiederholte Usspor. »Dir geht es um das Wohl der anderen.«
»Aber sie werden mich nicht akzeptieren! Ich lebe nicht in einem Leibbündel. Und ... niemand wird mich verabschieden.«
Usspor drehte den Kopfstrang, bis er ihn kopfunter aus großen braunen Augen ansah. »Ich bin hier«, sagte er sanft.
Klatrass dachte eine Weile nach. Dann flüsterte er: »Und sie wollen wirklich mir die Befehlsgewalt anvertrauen, über die wichtigste aller Missionen jemals?«
»Ja. Selbst der Hochkorb ist überzeugt, nachdem er seine Vorbehalte wegen deiner Geschlechtslosigkeit abgelegt hatte. Man sieht es mittlerweile sogar als Vorteil: Du bist absolut neutral und wirst niemanden bevorzugen. Dir sind alle gleichermaßen wichtig.«
»Aber wird das auch die Mannschaft überzeugen?«
»Zeig es ihnen. Sei der Kommandant, den sie brauchen. Es ist alles genauso neu für sie wie für dich. Sie sind getrennt von ihren Leibbündeln und Sammelkörben, von allem, was sie bisher kannten. Keiner weiß, was euch da draußen erwartet. Sie werden Angst haben.
Also brauchen sie jemanden, der ihnen diese Angst nimmt und sie leitet. Der ihnen sagt, was sie zu tun haben und einen kühlen Kopf bewahrt. Sie brauchen Anleitung.«
»Motivierend gesprochen. Du gehst mit, Mentor!«
Sie lachten beide.
2.
Ein paar Fragen vor dem Start
Klatrass war so aufgeregt, dass er den Rest der Nacht kaum schlafen konnte.
Als sich der erste helle Streifen Mittlichts am Horizont ausbreitete, machte er sich schon auf den Weg.
Die TOSSRAG wäre zwar in der Lage, ohne das Wohnrad zu landen, aber es war als sinnvoller erachtet worden, sie in einem Werftgerüst im Weltraum zusammenzubauen.
Deshalb war als erstes gewaltiges Bauvorhaben ein stabiler Lastenaufzug konstruiert worden, der Sagarssen und Material nach oben transportieren konnte. »Wenn wir das schaffen, ist das Schiff nur noch ein Kinderspiel«, meinten die Ingenieure.
Stabilität, hohes Aufnahmegewicht – und die exakt bemessene Geschwindigkeit des Transports. Nicht zu langsam, nicht zu schnell. Eine große Herausforderung, aber so wie an alle schwierigen Entwicklungen gingen die Sagarssen auch bei dieser voller Eifer ans Werk. Einmal in Gang gesetzt, blieben sie dabei, tagein, tagaus.
Klatrass war der Erste, der eintraf. Er wartete nicht auf die Mannschaft, sondern fuhr zusammen mit den Ingenieuren und Technikern hinauf, um eine letzte Testreihe durchlaufen zu lassen.
Neben dem Aufzug stand der Kontrollturm, ein ausgehöhlter Baumriese, in dem sich die gesamten Überwachungseinheiten, Funk und dergleichen befanden, mit Beobachtungskörben an den Ästen.
Einer der Ingenieure gab Klatrass ein Funkgerät. Er wurde freundlich von Usspor begrüßt, der es sich nicht nehmen ließ, den Start aus dieser Warte zu beobachten. Außerdem war er mit der Leitung betraut.
»Was ist es diesmal für ein Gefühl, hinaufzufahren?«
Als Organisator war Klatrass oft oben gewesen, doch jedes Mal in dem Bewusstsein, wieder nach unten zu können.
»Ich kann es nicht beschreiben«, antwortete er.
Die Fahrt selbst war für ihn immer wieder ein majestätisches Gefühl. Sich immer weiter in die Luft zu erheben, bis selbst die höchsten Bäume nur noch winzige Flecken waren und schließlich ganz verschwanden. Bis selbst die am höchsten fliegenden Vögel unter ihm zurückblieben. Die Himmelssphäre wurde zusehends dunkler, bis das fast reine Schwarz des Alls übernahm, mit dem gigantischen blauen Ball von Mittlicht in der Ferne. Außerhalb des Lichtbereichs zeigten sich unbeschreiblich viele hell leuchtende Punkte entfernter Sonnen, ohne den störenden Einfluss einer Atmosphäre.
Das Einzige, was dabei störte, waren der Raumanzug und der geschlossene Helm. Das vermittelte Klatrass den Eindruck, als würde er durch ein Fenster blicken und wäre nicht mittendrin.
Schließlich erhob sich über ihm die Werft, in der die großartigste Errungenschaft in der Geschichte der Sagarssen hing. Viel war nicht von ihr zu sehen, ein Blinken von Silber und Blau, und mächtig groß. Sie hätten sie gerne kleiner konstruiert, aber das war wegen der Treibstofftanks und der Triebwerke nicht möglich. Auch die Systeme für Lebenserhaltung, Steuerung und so weiter mussten untergebracht werden. Dazu die Redundanz, sollte der Hauptcomputer ausfallen, Reparaturlager und Ersatztreibstofftanks.
Sollten sie scheitern, konnte nicht so schnell ein zweites Raumschiff gebaut werden – also musste das Risiko so klein wie möglich gehalten und ein guter Kompromiss zwischen Größe und Reduzierung der Ausstattung gefunden werden. Irgendwann schafften sie es bestimmt, kleinere Triebwerke herzustellen und den Treibstoff zu komprimieren, aber für dieses Mal mussten sie eben damit zurechtkommen.
Die Werft rückte näher und näher.
Dann waren sie angekommen.
*
Der Beförderungskorb hielt mitten in der Werft an. Begleitet von einem zischenden Geräusch öffneten sich die großen Türen und entließen die Mitfahrenden.
Während die Techniker und Ingenieure ausschwärmten, um die letzten Überprüfungen innen und außen vorzunehmen, steuerte Klatrass den Vorbereitungsraum an, wo er den einfachen Raumanzug gegen ein speziell