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Perry Rhodan 3081: Horror. Susan Schwartz
Читать онлайн.Название Perry Rhodan 3081: Horror
Год выпуска 0
isbn 9783845360812
Автор произведения Susan Schwartz
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Erstauflage
Издательство Bookwire
Über das, was an diesem Tag geschehen war.
*
Es hatte sehr lange gedauert, überhaupt das Magnetoplasmatriebwerk zu entwickeln. Einfach sollte es sein, aber funktional: Mit elektrischer Energie wurde Plasma erzeugt, dann erhitzt und beschleunigt. Der Treibstoff wurde zuerst ionisiert, anschließend erhitzt – und das Plasma wurde letztlich durch eine magnetische Düse entspannt. Damit waren Variationen des Verhältnisses zwischen spezifischem Impuls und Schub möglich.
»Damit kommen wir aber nicht sehr weit«, unkten die Sternbeobachter.
»Für das System genügt es!«, versicherten die Tüftler. »Von Gorssgaden nach Perazess, das liegt ja gleich nebenan, und weiter wollen wir doch gar nicht.«
»Und was ist mit der kosmischen Strahlung?«
»Wir arbeiten an einem elektromagnetischen Schutzschirm. Eines nach dem anderen!«
Unterdessen liefen die Fabriken auf Hochtouren und Tausende Sagarssen waren damit beschäftigt, ein Gerüst für die Antriebsaggregate, Steuerung, Lebenserhaltung sowie einen Korpus für das Wohnrad herzustellen und zu bauen.
Metalllegierung und Hüllendicke stellten eine weitere Herausforderung dar. Das Projekt würde Jahre in Anspruch nehmen.
»Warum tut ihr das?«, insistierten die Mitglieder des Hochkorbs – nicht zum ersten Mal. Der Rat Aller Körbe hatte sich durchgesetzt, dennoch gaben sie nicht so schnell auf.
»Weil die Sternbeobachter es so gesagt haben«, antworteten die Leiter des Entwicklungskorbs.
»Das haben wir nicht!«, wehrten sich die Sternbeobachter. »Wir haben lediglich beunruhigende Vorgänge auf Perazess festgestellt.«
»Sagarssen interessieren sich nicht für die Kälte zwischen den Planeten«, beharrte der Hochkorb. »Dort draußen ist alles eisig, luftleer und tot.«
»Genau wie Perazess«, antworteten alle anderen Körbe im Chor.
»Oh«, sagte der Hochkorb, besah sich die Analysen und sagte dann noch einmal: »Oh.«
Der Hochkorb stellte sich nun nicht mehr quer und beschied die zahlreichen Anfragen von allen Seiten des Volkes bezüglich der Unsinnigkeit dieses gewaltigen Vorhabens negativ.
Die Schlussfolgerung war dem Hochkorb endlich bewusst geworden: Falls Perazess starb, woran mittlerweile kein Zweifel mehr bestehen konnte, tat Gorssgaden, der gleich nebenan lag, das vielleicht in näherer Zukunft auch. Also musste man nachsehen, was dort geschah, um Ähnliches auf der Heimatwelt zu verhindern.
Noch gab es keine Veränderungen, aber so war es zunächst auch seit Beginn der Sternbeobachtung auf Perazess gewesen. Es hatte schleichend angefangen, und nun war der Prozess unübersehbar und sogar fast abgeschlossen.
*
Klatrass war von Anfang an begeistert dabei gewesen. Nicht, dass ihm die Vorstellung gefiel, seine Heimat zu verlassen und in die eisige Schwärze aufzubrechen, aber die technischen Neuerungen hatten es ihm angetan. Er meldete sich für den Organisationskorb, denn dafür hatte er Talent.
Ein Bestandteil der Vorbereitungen auf die größte aller Reisen war allerdings, dass er – genau wie die künftigen Raumfahrer – ein intensives Training absolvieren musste, körperlich wie geistig. Dadurch fiel es leichter, festzulegen, worauf bei der Innenausstattung des Wohnrads geachtet werden musste. Was war angesichts der Fähigkeiten der Raumfahrer notwendig, was zumutbar, worauf sollte verzichtet werden? Je weniger Gewicht, desto geringer der Treibstoffverbrauch, desto größer die Chancen, wohlbehalten wieder zurückzukehren. Das auszutüfteln war Klatrass' Aufgabe, und die gefiel ihm sehr.
Das Training mochte er weniger, aber er fügte sich. Es schadete schließlich nicht. Denn wenn er so weitermachte, würde er schwergewichtig und schwerfällig wie sein Mentor Usspor werden, der ihm geholfen hatte, ein Mitglied des Organisationskorbs zu werden.
Und tatsächlich lernte er dadurch, worauf es ankam – funktional, aber doch ein Stück Heimat.
Die Zentrale würde im Hauptschiff angelegt werden, dort brauchte es keine künstliche Schwerkraft. Mit den speziell anzufertigenden Raumanzügen – das Nächste, was auf die Liste gesetzt werden musste – konnten Haftmagneten an verschiedenen Stellen angebracht werden, sodass die Fortbewegung nahezu uneingeschränkt möglich war.
Die Schwerelosigkeit konnten sie nicht vollends simulieren und daher auch nicht richtig trainieren, aber das würde schon gut gehen, dahin gehend zeigten sich alle zuversichtlich. Sagarssen waren genügsam und sehr anpassungs- und widerstandsfähig. Um Ausfällen vorzubeugen, würden eben ausreichend viele mitfliegen, damit am Ende keine Unterbesetzung den Rückflug unmöglich machte. Außerdem herrschte auf ihrer Heimatwelt selbst eine eher geringe Schwerkraft, und im Orbit war sie bereits nahezu aufgehoben.
Schließlich lag Perazess gleich nebenan, man konnte den Planeten mit bloßem Auge erkennen! Gewiss, sie würden eine Weile brauchen, weil der Antrieb nicht allzu kraftvoll war – oder vielmehr, weil sie nicht zu schnell sein durften, da sonst der Treibstoffvorrat in kürzester Zeit zur Neige ging, und schließlich wollte man wieder zurück nach Hause.
Diese Berechnungen wiederum nahmen andere vor.
Immer wieder gab es Rückschläge. Aber wenn Sagarssen sich einmal etwas in das kugelige Kopfsegment gesetzt hatten, zogen sie es durch.
Schließlich war es so weit: Die TOSSRAG stellte sich der großen Bewährungsprobe. Am nächsten Tag sollte es losgehen.
Und da wurde Klatrass zum Rat Aller Körbe zitiert. Man sagte ihm nicht, worum es ging.
Beunruhigt fand er sich am Hauptstamm ein, einem uralten Baumriesen, in dem die riesigen Körbe des Rats wie auch des Hochkorbs – jener weit oben, wie schon der Name sagte – hingen.
Die meisten Bäume erreichten eine Höhe von bis zu 220 Metern. In ihnen hingen die Körbe der Leibbündel und die vielen Gastkörbe. Der Hauptstamm aber war noch größer – wahrscheinlich der älteste Baum von allen.
Usspor war auch da und übernahm sogar das Reden. »Nun, Klatrass, der Start der TOSSRAG ist für morgen angesetzt.«
»Dem steht nichts entgegen«, bestätigte Klatrass eifrig. »Die Mannschaft steht, die Ausbildungen sind abgeschlossen, wir haben letzte Kontrollen vorgenommen. Die Systeme sind alle bereit, die Technik sollte reibungslos funktionieren. Der Computer reagiert auf Steuerung ebenso wie auf Sprachbefehle und antwortet auf Wunsch akustisch.«
»Du bist also zufrieden?«
»Sehr zufrieden. Die Ausstattung ist angemessen, es gibt genug Vorräte an Bord, und die Mannschaft ist wirklich exzellent.«
Zumindest jene, die übrig geblieben waren und zuletzt noch ihre Spezialausbildungen durchlaufen hatten: Astronavigation, Pilotierung, Funk und Ortung und dergleichen mehr. Insgesamt 24.
»Fehlt nur noch die Besetzung des Orderkorbs«, fügte Klatrass hinzu; das war Aufgabe der Körbe des Hauptstamms.
»Korrekte Feststellung. Kannst du dir denken, wer diesen Posten übernimmt?«, wollte Usspor wissen.
Klatrass zeigte sich ratlos. »Nein, ich habe zwar alles überwacht, aber diesbezüglich gab es nie eine besondere Aussage oder eine Anweisung an mich, jemanden vorzuschlagen.«
»Das ist auch nicht erforderlich.« Usspor zog seine kräftigen, knallrot gefärbten Lippen vergnügt in die Breite. »Das habe ich erledigt.«
»Oh, sehr gut!« Klatrass blickte neugierig in die Runde. Und sah sämtliche Blicke auf sich gerichtet.
Da erzitterte er. »Oh, nein!«
Er zog das Endteil seines Körpers zusammen und sprang.
*
»Nun sind wir hier«, sagte Usspor. »Und werden reden, Kindchen.«
»Ich kann das nicht, Mentor!«
»Was