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grenzender Wahrscheinlichkeit um die Wohnung der drei Kaskadeure zu handeln.«

      »Stimmt die Adresse wirklich?« wollte seine Herrin ohne Nachdruck wissen.

      »Ich ließ sie mir von Mister Morgan Patch geben«, sagte Parker. »Ihm waren die Namen der drei Kaskadeure bekannt. Sie arbeiteten schon verschiedentlich für die Westwood-Ateliers.«

      »Ich möchte bloß wissen, wo Kathy steckt«, sorgte sich die Detektivin. »Sie müßte uns doch längst entdeckt haben.«

      »Mister Needle ist auf Mylady aufmerksam geworden«, antwortete der Butler und deutete diskret mit der Hand auf den Superintendent, der bereits vergrämt und offensichtlich müde heranmarschierte und Lady Simpson zunickte.

      »Was für ein Zufall«, stellte er fest.

      »Unsinn«, fauchte Lady Simpson sofort gereizt. »Lassen Sie dieses dumme Vorspiel, Superintendent! Sie wissen genau, daß wir nicht zufällig vorbeigekommen sind.«

      »Dann muß ich mich getäuscht haben«, entschuldigte sich Needle, ohne aus der Fassung zu geraten. »Sie sind wegen der drei Kaskadeure gekommen?«

      »Stream, Witman und Lormers«, bestätigte Agatha Simpson ohne jede Umschweife. »Was ist mit ihnen passiert?«

      »Sie sind beim Betreten ihrer gemeinsamen Wohnung offensichtlich in die Luft gesprengt worden.«

      »Alle drei Männer tot?«

      »Mister Stream dürfte noch geringe Chancen haben«, berichtete Needle weiter. »Sie kannten diese drei Männer, Mylady?«

      »Wären Mister Parker und ich sonst hier?«

      »Sie werden verstehen, Mylady, daß ich ein paar Fragen an Sie richten muß.«

      »Was versprechen Sie sich davon, Superintendent?«

      »Eine schnelle Aufklärung des Verbrechens, Mylady.«

      »Die wünschen wir ebenfalls. Hat sich bei Ihnen eine gewisse Kathy Porter gemeldet? Oder ist ihr Name irgendwie genannt worden?«

      »Ihre Sekretärin?«

      »Mehr, fast meine Tochter! Also, die Antwort!« Sie sah ihn grimmig an, denn sie sorgte sich wirklich um Kathy.

      »Die Fragen, Mylady, wollte eigentlich ich stellen«, bekannte der Superintendent sanft.

      »Hat sie sich nun gemeldet oder nicht?«

      »Nein«, erwiderte der Detektivoffizier. »War Miß Porter mit den drei Kaskadeuren zusammen?«

      »Mister Parker, geben Sie Mr. Needle die Einzelheiten«, wandte Lady Simpson sich an ihren Butler und stieg schneller aus, als Needle erwartet hatte. »Ich muß mir die Beine vertreten, Superintendent. Zudem habe ich keine Lust, mich mit Ihnen zu streiten.«

      Parker schüttelte unmerklich den Kopf, als Needle prompt und verständlicherweise auffahren wollte.

      Needle, der das mitbekommen hatte, verstand sofort und sah der älteren Dame nach, die langsam auf das ramponierte Haus zuging. Dann stieg er zu Parker in den Wagen und ließ sich Informationen geben.

      Agatha Simpson marschierte inzwischen die Straße entlang und suchte nach einer Spür, die vielleicht auf Kathy wies. Sie war überzeugt, daß ihre Gesellschafterin in der Nähe des Hauses gewesen sein mußte.

      Warum, so fragte sich Lady Simpson nervös, warum meldete Kathy sich nicht? Hatte sie eine neue Spur aufgenommen? Oder war sie in Schwierigkeiten geraten?

      »Vorsicht, Madam«, redete sie ein junger Mann an, der Zivil trug und dennoch einen dienstlichen Eindruck machte. »Es besteht Einsturzgefahr.«

      »Papperlapapp, junger Mann«, herrschte sie den Sprecher an. »Ich kann selbst auf mich aufpassen.«

      »Sind Sie sicher?« erwiderte der junge Mann und ließ sie in die Mündung einer schallgedämpften Waffe blicken. »Ich schieße, wenn Sie Dummheiten machen!«

      »Sie sind ein Flegel«, brauste Lady Simpson auf, ohne sonderlich beeindruckt zu sein. Dann aber zuckte sie leicht zusammen, denn in Höhe ihrer linken Hüfte bohrte sich ein spitzer Gegenstand in ihre Muskulatur.

      Sie fuhr wütend herum und sah sich einem zweiten Mann gegenüber, der wesentlich älter war. Er grinste ausgesprochen frech, was Agatha Simpson überhaupt nicht gefiel.

      Ohne sich um die schallgedämpfte Waffe des jungen Mannes zu kümmern, trat sie ihm energisch gegen das rechte Schienbein, worauf der Mann aufheulte wie ein Hund und auf eine Bein einen balkanesischen Nationaltanz improvisierte.

      Dabei rutschte ihm eine Injektionsspritze aus der Hand.

      *

      Kathy Porter wich entsetzt zurück, starrte auf den Vampir und öffnete den Mund zu einem erstickten Aufschrei. Sie berührte mit dem fast nackten Rücken die kalte Mauer, wirkte wie ein in die Enge getriebenes Tier, sah sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um und erlitt einen leichten Schwächeanfall.

      Der Vampir kam näher, hatte sein kalkweißes Gesicht zu einem häßlichen und triumphierenden Grinsen verzogen, schloß und öffnete die Hände und zeigte feine, blutige Speichelbläschen in den Mundwinkeln.

      »Nein, nein«, stöhnte Kathy Porter mit heiserer Stimme, die durch die Angst fast gelähmt war. »Bitte, nicht!«

      Der Vampir schien nichts gehört zu haben. Mit starrem Blick sah er auf sein Opfer und hatte es fast erreicht. Aus seinen Mundwinkeln rannen fadendünne Blutfäden über das Kinn. Die langen, dolchartigen Zähne waren rot eingefärbt. Der Vampir gierte danach, sie in den Hals der jungen Frau zu schlagen und ihr Blut zu trinken.

      Kathy schnellte sich verzweifelt vor und wollte diesen Zähnen und diesem Tod entgehen. Doch sie hatte nicht mit der Schnelligkeit des Vampirs gerechnet. Seine linke Hand schoß klauenartig vor und erwischte ihr Gewand. Mit häßlichem Reißen teilte sich der Stoff und blieb in Fetzen in den Klauen des Vampirs hängen. Kathy stolperte, fiel zu Boden, raffte sich wieder auf und wollte ihre Flucht fortsetzen. Sie sah zur Tür hinüber, durch die der Vampir gekommen war und … schrie entsetzt auf.

      Ein zweiter Vampir erschien!

      Er war untersetzt, dicklich, trug Kniehosen und ein mittelalterlich aussehendes Wams. Seine Füße steckten in spitz auslaufenden Schuhen, deren Bänder um die Waden gewickelt waren. Sein Gesicht war blutverschmiert, er schien gerade eine Zwischenmahlzeit zu sich genommen zu haben, war auf den Geschmack gekommen und wollte sich nun mit dem Hauptgang befassen.

      Er war schnell auf den kurzen Beinen und hinderte Kathy daran, die Tür zu gewinnen. Er schnitt ihr den Weg ab, stieß hechelnde Laute der Gier aus und trieb die junge, langbeinige Frau zurück in Richtung Bett.

      Der lange, dürre Vampir hatte inzwischen ebenfalls sein Tempo gesteigert und holte auf. Er hielt den Kleiderfetzen wie eine Fahne in der Hand und brabbelte unverständliche Laute, die Kathy nicht verstand.

      Kathy hatte das riesige Bett mit dem schweren Baldachin erreicht. Für sie gab es jetzt keinen Ausweg mehr. Die beiden Vampire hatten sie in die Enge getrieben. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis sie in Aktion traten. Nein, sie hatte keine Chance mehr, diesen Bestien noch zu entkommen.

      Sie spürten es, wurden langsamer in ihren Bewegungen, kosteten die Angst ihres Opfers voll aus, geiferten, produzierten blutigen Schaum in ihren Mundwinkeln und zeigten ihre dolchartigen Zähne.

      Kathy zog sich auf das breite Bett zurück und bot einen wundervollen Anblick. Ihre irrsinnige Angst war deutlich zu sehen, wie das Ebenmaß ihrer Formen. Der Fetzen Stoff, der noch vorhanden war, reichte nicht aus, ihre Brüste zu bedecken. Selbst die beiden Vampire zeigten sich für einen Moment beeindruckt und vergaßen, ihre Stoßzähne in die gebräunte Haut der jungen Frau zu schlagen.

      Einige Sekunden später konnten sie es bereits nicht mehr.

      Kathys linke Ferse landete auf den Lippen des kleinen dicklichen Vampirs, dessen Gebiß sich daraufhin verformte. Seine Zähne brachen ab und landeten auf dem Boden. Der Vampir brüllte,

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