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       Sigrid-Maria Größing

      Die Genies im Hause Habsburg

       Sigrid-Maria Größing

       DIE GENIES IM HAUSE HABSBURG

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      © 2011 by Amalthea Signum Verlag, Wien

      Alle Rechte vorbehalten

      Schutzumschlaggestaltung: Kurt Hamtil, verlagsbüro wien

      Umschlagabbildung: Kaiser Leopold II./© Imagno

      Lektorat: Carina Kerschbaumsteiner

      Herstellung: studio e, Josef Embacher

      Gesetzt aus der 12/14,5 pt Caslon

      Gedruckt in der EU

      ISBN 978-3-85002-739-7

      eISBN 978-3-902998-79-8

      Inhalt

       Vorwort

       Ein junger Mann bewirkte Großes

      RUDOLF IV.

       Kaiser und Künstler

      MAXIMILIAN I.

       Kaiser wider Willen

      LEOPOLD I.

       Reformerin aus Intuition

      MARIA THERESIA

       Der beliebte Großherzog in der Toskana

      KAISER LEOPOLD II.

       Der steirische Prinz

      ERZHERZOG JOHANN

       Der ungekrönte König von Mallorca

      LUDWIG SALVATOR

       Der Kaiser von Brasilien

      DOM PEDRO

       Danksagung

       Literaturverzeichnis

       Meiner Familie gewidmet

      Vorwort

      Ein Vorwort zu schreiben ist immer mit einer gewissen Schwierigkeit verbunden, denn wie kann man in einer kurzen Abhandlung umreißen, welche Ziele und Aspekte für den Autor relevant, welche Blickwinkel von Bedeutung und welche Einflüsse zu beachten sind?

      Besonders für vorliegendes Buch ist ein Geleitwort aber unerlässlich, denn es wird die Frage auftauchen, warum ich unter den zahlreichen habsburgischen Persönlichkeiten, die in der Geschichte eine außergewöhnliche Rolle gespielt haben, gerade diese gewählt habe. Der eine oder andere Leser wird Männer und Frauen vermissen, die sicherlich ebenfalls Anspruch darauf hätten, in diesem Buch als hochbegabte und zukunftsorientierte Mitglieder des österreichischen Kaiserhauses Eingang zu finden.

      Um den Rahmen nicht zu sprengen, war ich gezwungen, unter den habsburgischen Familienmitgliedern eine Auswahl zu treffen, die durchaus auch als subjektiv zu bezeichnen ist. Dennoch waren für mich bestimmte Kriterien entscheidend: Im Mittelpunkt meiner Betrachtung steht der Aspekt der Einzigartigkeit. Welche Fähigkeiten und Talente heben die Persönlichkeit von ihren Zeitgenossen ab, wenngleich diese – wie bei Kaiser Maximilian I. – häufig nicht zur Gänze ausgeschöpft werden konnten.

      Als unermüdlich reisender Kaiser hatte Maximilian kaum die Chance, sein herausragendes dichterisches Talent zur Vervollkommnung zu bringen. Seine künstlerischen Ambitionen führten allerdings dazu, dass er die Maler und Bildhauer seiner Zeit finanziell unterstützte und förderte, obwohl er selber keineswegs in volle Kassen greifen konnte. Daher ist es in meinen Augen unerlässlich, den Kaiser in die Riege der hochbegabten Habsburger aufzunehmen; wie auch Herzog Rudolf IV., den Stifter, der in den wenigen Jahren, die ihm vergönnt waren, Großes vollbrachte. Er gründete nicht nur die Alma Mater in Wien, sondern schuf auch soziale Einrichtungen für Lehrer und Studierende, die für die kulturelle Entwicklung der österreichischen Länder von höchster Bedeutung waren. Natürlich war der junge Mann, der schon mit 25 Jahren starb, kein Mensch ohne Tadel, aber dies scheint in Anbetracht dessen, was er für die Zukunft bewirkte, eher vernachlässigbar.

      Die Bedeutung von Kaiser Leopold I. – einer der am längsten regierenden Habsburger – wird erst durch die Forschungen heutiger Musikwissenschaftler entdeckt. Der Kaiser, der viel lieber Geistlicher geworden wäre, spielte nicht nur mehrere Instrumente und war – wie viele andere Habsburger – Musikliebhaber, er komponierte auch selbst meisterlich Hunderte Musikstücke. Mit Fug und Recht kann man sagen, dass Leopold, der geschmähte »Türkenpoldl«, der aus Angst um Leib und Leben Wien vor der zweiten Türkenbelagerung verlassen hatte, zwar politisch keineswegs ein Kaiser mit Durchschlagskraft war, aber in jedem Fall ein bedeutender Musiker und Komponist auf dem Habsburgerthron.

      Die Kritiker der großen Herrscherin Maria Theresia ziehen alle Register, um am Image der bedeutenden Frau zu kratzen. Dabei kann die Politikerin und Reformerin durchaus als Wegbereiterin des aufgeklärten Zeitalters gelten, in dem später ihre beiden Söhne ihre Vorstellungen zu verwirklichen suchten. Mag sein, dass Maria Theresia in den ihr aufgezwungenen Kriegen keine glückliche Figur gemacht oder dem persönlichen Glück ihrer Kinder bei der Verheiratung zu wenig Beachtung geschenkt hat, ihre Sozialmaßnahmen und zukunftsweisenden Handlungen auf innenpolitischem Gebiet machen sie jedoch zu einer außergewöhnlichen Regentin. Ohne ihre Neuerungen wären die weiterführenden Reformen eines Joseph II. nicht möglich gewesen.

      Und hier stellt sich nun für den Leser die berechtigte Frage, warum ich Joseph II. nicht in die Reihe der genialen Habsburger aufgenommen habe. Gewichtige Gründe sprächen natürlich dafür, diesen reformfreudigen Kaiser in diesem Zusammenhang zu portraitieren. Aber die Kompromisslosigkeit, mit der Joseph seine Ideen in die Tat umzusetzen suchte und durch die er schließlich viele Neuerungen wieder zurücknehmen musste, hat mich veranlasst, nicht ihn in diesem Buch zu berücksichtigen, sondern seinen moderateren Bruder Leopold, der heute noch in der Toskana als der große Reformer gilt. Wahrscheinlich waren es die gegensätzlichen Temperamente, die die beiden zweifellos genialen Brüder unterschieden. Leopold konnte, zumindest als Großherzog der Toskana, Veränderungen herbeiführen, die bis heute Gültigkeit haben. Die Mäßigung, die Leopold zu eigen war, fehlte seinem Bruder Joseph II.

      Es war in der Geschichte der Habsburger verhängnisvoll, dass die Gesetze der Primogenitur absolut bindend waren. Denn so weitblickend und visionär Kaiser Leopold II. auch war, so wenig gelang es seinem erstgeborenen Sohn Franz die Gedanken und Vorstellungen seines Vaters fortzusetzen. Dabei hatte er Söhne wie Erzherzog Johann oder Erzherzog Carl, die für die hohe Position sicherlich wesentlich besser geeignet gewesen wären als Franz II. (I.). Und da dieser wahrscheinlich seine eigene Schwäche erkannte, versuchte er, dem genialen Bruder Johann Schwierigkeiten bei der Umsetzung seiner fortschrittlichen Ideen, die vor allem für die Steiermark von allergrößter Bedeutung waren, zu machen. Mit großer Mühe, vielen Enttäuschungen und persönlichen Einschränkungen gelang es dem Erzherzog doch, die Modernisierung des Landes

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