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Sprinter. Sie verschwanden, als säße ihnen der Teufel im Nacken.

      »Was hat dieses Verhör nun erbracht, Mister Parker?« fragte Agatha Simpson, als sie neben Parker stand. Die Sprinter jagten gerade auf einen Weidezaun zu und verwandelten sich in Hürdenläufer, zumal Parker einen zweiten Schuß abgefeuert hatte, der in einem der Zaunpfosten einschlug.

      »Die beiden Männer bestätigten die bereits bekannte Aussage, Mylady, derzufolge die Streifengardisten sich in einem Sportclub zu versammeln pflegen, der auf der sogenannten Biggin-Farm eingerichtet wurde.«

      »Dieser Farm muß ich unbedingt einen Besuch abstatten, Mister Parker«, verlangte die Detektivin. »Ich werde den Sportclub auffliegen lassen.«

      »Mylady wissen allerdings, daß man damit den Saubermann nicht erreichen wird.«

      »Das ist mir natürlich klar«, gab sie zurück. »Aber immerhin, Mister Parker. Man muß den Lümmeln die Basis nehmen.«

      Die beiden Geländeläufer hielten inzwischen schnurstracks auf eine kleine Waldgruppe zu. Sie waren langsamer geworden und hatten sich vermutlich bereits ausgerechnet, daß sie von Geschossen aus der Faustfeuerwaffe nicht mehr erreicht werden konnten.

      »Mylady sollten von einer Person Kenntnis nehmen, die man in Cudlam Hill ebenfalls den Saubermann nennt«, deutete Parker an, um seine Herrin ins Bild zu setzen.

      »Ein ehemaliger Polizeibeamter?« wunderte sich Agatha Simpson danach und nickte nachdenklich. »Wahrscheinlich ein Ordnungshüter, der es nicht lassen kann, wie?«

      »Zumindest ein Querulant, Mylady, wie der Gastwirt es ausdrückte.«

      »Diese Leute sind besonders gefährlich, Mister Parker. Sie glauben stets, im Recht zu sein.«

      »In diesem speziellen Fall deutete der Gastwirt ferner an, daß Bewohner von Cudlam Hill davon ausgehen, Mister Harry Caterling sei geistig ein wenig verwirrt.«

      »Natürlich reine Verstellung«, vermutete Lady Agatha umgehend. »Das ist nichts als ein raffinierter Trick, Mister Parker. Diesen Saubermann muß ich mir umgehend aus nächster Nähe ansehen.«

      »Mylady wünschen, nach Cudlam Hill zurückzufahren?«

      »Selbstverständlich«, sagte sie energisch. »Ich denke, eine heißere Spur gibt es im Augenblick gar nicht.«

      Josuah Parker verzichtete auf eine Antwort und widmete sich den beiden Joggern, die gerade im kleinen Waldstück verschwanden. Er war mit den bisherigen Erfolgen mehr als zufrieden.

      Die Streifengardisten des Saubermannes waren empfindlich verunsichert worden. Daraus ergab sich allerdings, daß der bisher unbekannte Täter nun mit allen Mitteln versuchen würde, wieder Oberhand zu gewinnen.

      Mit einer Vielzahl scharfer Schüsse war fast zu rechnen.

      *

      Der abgeplatzte Lack unten an der Wagentür des Geländewagens war nicht zu übersehen. Dennoch hatte die Streifengardisten sich nicht die Mühe gemacht, diesen Lackschaden zu beseitigen.

      »Lasse ich den Wagen nun hier zurück, Mister Parker?« fragte die ältere Dame.

      »Mylady werden sicher feststellen wollen, wer der Besitzer dieses Geländewagens ist.«

      »Selbstverständlich.« Sie nickte. »Es würde mich nicht wundern, wenn er auf den wirklichen Namen des Saubermannes lautet, Mister Parker. Haben Sie daran schon mal gedacht?«

      »Dies, Mylady, wäre ein mehr als erfreulicher Zufall.«

      »Nun, ich werde den Geländewagen übernehmen«, entschied sie resolut, »Sie können mir mit Ihrem Wagen folgen, ich werde das Tempo machen.«

      Agatha Simpson hielt sich für technisch versiert. Selbstverständlich besaß sie eine Fahrerlizenz, doch ihr Fahrstil war abenteuerlich. Dieser mächtige Geländewagen reizte sie natürlich ungemein.

      »Ich werde jetzt erst mal in dieses Nest fahren, wie immer es auch heißen mag«, sagte sie unternehmungslustig. »Danach werde ich mir diesen Saubermann ansehen, Mister Parker.«

      »Vielleicht könnte man eine kleine Warteschleife einlegen, Mylady«, schlug der Butler vor. »Es ist durchaus damit zu rechnen, daß die beiden Geländeläufer drüben im Wäldchen nur darauf warten, bis man den Gasthof verläßt.«

      »Schön, Mister Parker, daß Sie von sich aus darauf kommen«, meinte die ältere Dame und lächelte wohlwollend. »Für mich war diese Warteschleife eine Selbstverständlichkeit.«

      Sie schob ihre majestätische Fülle in den Geländewagen und setzte sich ans Steuer. Nachdem sie ausgiebig gehupt hatte, ließ sie den schweren Wagen in einer Art Zuckeltrab anfahren.

      Sie kam mit der Kupplung nicht ganz zurecht und unterschätzte wenig später die Wagenbreite. Beim Verlassen des Gasthofes rammte sie ganz beiläufig mit dem linken Kotflügel einen Torpfosten und überrollte dann noch zusätzlich eine nicht gerade kleine Hecke.

      Der starke Motor des Wagens mahlte über alle Hindernisse hinweg. Dann erreichte die energische Dame die linke Landstraße und gab Gas.

      Parker folgte in seinem hochbeinigen Monstrum und wünschte, daß Mylady kein Wagen entgegenkam. Der Fahrer eines solchen hatte nämlich kaum eine Chance, auf der schmalen Landstraße zu bleiben. Eine Lady Agatha wich schließlich prinzipiell nicht aus.

      Schon bald kam es deshalb, wie es kommen mußte.

      Agatha Simpson war immerhin so verkehrsfreundlich, erneut ausgiebig zu hupen. Der entgegenkommende Wagen wurde angehalten. Der Fahrer schien im vorhinein zu ahnen, daß Gefahr drohte. Er stieß die Fahrertür auf und brachte sich in Sicherheit.

      Mit einem Hechtsprung wechselte er hinüber in den Straßengraben und nahm Deckung hinter einem Steinwall. Sekunden später passierte es bereits.

      Lady Agatha streifte den hart am Straßenrand stehenden Austin, drückte dessen Breitseite ein und trat dann energisch aufs Bremspedal. Sie stieg aus und beobachtete den Austin, der langsam in den Graben rutschte.

      »Ich werde Sie verklagen, junger Mann«, dröhnte ihre baritonal gefärbte Stimme über den Straßengraben. »Sie haben absichtlich und grundlos die Straße blockiert.«

      Der Fahrer des Austin stieg über den Stein wall und näherte sich der Lady. Es handelte sich um einen etwa fünfundvierzigjährigen Mann, der groß und dicklich war. Er trug eine unmoderne Brille und hatte eine Stirnglatze.

      »Was, bitte, habe ich?« fragte er wütend.

      »Sie haben die Straße blockiert«, behauptete Lady Agatha. »Sie wollten mich von der Fahrbahn drücken.«

      »Das darf doch wohl nicht wahr sein«, jaulte der Brillenträger. »Sie stellen ja die Tatsachen auf den Kopf.«

      Er blickte auf den weggerutschten Wagen und nahm Parker kaum zur Kenntnis. Der Butler hatte sein hochbeiniges Monstrum verlassen und beobachtete wachsam die Szene.

      Er hatte allen Grund dazu.

      Ihm war sofort das Wagenkennzeichen des Austin aufgefallen. Es war identisch mit dem, das er sich in der vergangenen Nacht gemerkt hatte, als er sich mit den Streifengardisten aus dem Ford befaßt hatte.

      War es erneut ein Zufall, daß dieser Wagen in der zeitlichen Nähe von Streifengardisten erschienen war?

      *

      Der Mann hieß Graham Grooner und war Schriftsteller, wie seine Visitenkarte auswies, die er Butler Parker überreicht hatte. Grooner verlangte natürlich Schadenersatz und bestand darauf, die Polizei zu verständigen.

      »Ich bitte sogar darum, junger Mann«, raunzte Lady Agatha. »Die Schuldfrage muß eindeutig geklärt werden. Eine Lady Simpson zahlt niemals freiwillig.«

      Sie schritt zum Geländewagen zurück und ließ den Schriftsteller einfach stehen.

      »Sie müssen den Unfall doch gesehen haben«, erregte sich Grooner und blickte den Butler an.

      »Meine

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