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Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter Dönges
Читать онлайн.Название Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman
Год выпуска 0
isbn 9783740948870
Автор произведения Günter Dönges
Жанр Языкознание
Серия Butler Parker Staffel Staffel
Издательство Bookwire
Mit der Spitze seines Universal-Regenschirms legte er die Kippschalter für die Beleuchtung um, woraufhin das herrschte, was man nur zu gern ägyptische Finsternis nennt.
Unter Ausnutzung dieser Finsternis verließ der Butler die Wohnhalle und verschwand hinter einer Tür, die seinen Wünschen entgegenkam.
Er hörte Rufe, Stimmen, Kommandos und wütende Schreie. Die Gegner formierten sich und wollten die Verfolgung aufnehmen. Aber sie ahnten nicht, mit wem sie es da zu tun hatten und welches edle Wild sie zu jagen gedachten.
Parker sprühte aus einem der vielen Kugelschreiber eine wachsartige Flüssigkeit auf den Boden und schritt gemessen weiter, bis er eine Wendeltreppe erreicht hatte, die hinauf in das Obergeschoß führte.
Er hatte diese Wendeltreppe halb hinter sich gebracht, als die Verfolger auf der Bildfläche erschienen.
Lew Wesson hatte die Spitze übernommen und dachte nicht im Traum, was Parker da auf den Boden gesprüht hatte. Als er die Tür passiert hatte, wußte er es.
Seine Beine stiegen steil nach oben und sein Gesäß senkte sich ebenso steil nach unten. Sein Körper bildete ein überdimensional großes V, und dieses V schwebte für Bruchteile von Sekunden in der Luft. Anschließend kam es zu einer peinvollen Bruchlandung. Über Wesson fielen, rutschten und stolperten die Dame Mary, deren Skelett zu klappern schien, als sie den Boden erreichte, sodann zwei Männer, die sich mit Handfeuerwaffen ausgestattet hatten. Sie ruderten mitsamt ihren Armen und Waffen in der Luft herum und hatten es insofern recht gut, daß sie auf Wesson und Mrs. Mary fielen, die sich gerade wieder aufrappeln wollten. Ein unentwirrbares Knäuel von Armen und Beinen ruderte auf dem Boden und in der Luft herum, kurz, Josuah Parker durfte mit dem Erfolg seiner Sofortmaßnahmen wieder einmal vollauf zufrieden sein.
Er hatte inzwischen die Wendeltreppe verlassen und sah sich interessiert im Obergeschoß des Bungalows um. Hier gab es einen langen Korridor, von dem einige Türen abzweigten.
Vor einer der Türen stand ein Servierwagen, der mit gebrauchtem Geschirr und Gläsern dicht besetzt war. Parker zog die Tür neben diesem Servierwagen auf und nickte andeutungsweise.
In diesem großen Raum, dessen Terrassentüren hinaus in den oberen Teil des Grundstücks führten, mußte tatsächlich so etwas wie eine Party stattgefunden haben. Es roch nach Tabakqualm, nach abgestandenen geistigen Getränken und nach schwerem, üppigem Parfüm.
Parker wurde bedauerlicherweise abgelenkt, da sich auf der Wendeltreppe einiges tat.
Seine Verfolger hatten die Rutschpartie überstanden und brannten nun darauf, es einem gewissen Josuah Parker heimzuzahlen.
Parker mußte also etwas unternehmen, um diesen wilden Tatendrang zu zähmen.
Kurz entschlossen rollte er den Servierwagen hinüber zur Wendeltreppe, versetzte ihm einen derben Stoß und wartete auf das Ergebnis seiner speziellen Bemühungen.
Er ließ nicht lange auf sich warten.
Der in Fahrt geratene Servierwagen rutschte über die Stufen nach unten und verlor dabei seinen Bestand an Geschirr. Porzellan und Gläser ergossen sich wie eine Sintflut nach unten und hemmten den Vormarsch der Verfolger. Der herunterdonnernde Servierwagen machte die Verwirrung vollständig. Er spülte die Nachdrängenden wieder hinunter in die Halle.
Parker hatte sich inzwischen wieder dem großen Raum gewidmet und sichtete die Überbleibsel. Er wunderte sich eigentlich kaum, als er einen Damenschuh fand, der halb unter einer Couch lag. Und er war immer noch nicht sonderlich erstaunt, als er hinter dem Vorhang der Terrassentüren eine Damenhandtasche entdeckte.
Mit diesen beiden Fundstücken verließ der Butler das Zimmer und begab sich hinaus ins Freie. Als diskreter Mensch wollte er nun wirklich nicht länger stören.
Der obere Teil des Grundstückes, der sich an das Obergeschoß des Bungalows anschloß, war im Grunde nur eine kleine Wildnis mit zähem und dichtem Unterholz. Einen begehbaren Weg konnte der Butler hinter der Terrasse nicht entdecken. Wahrscheinlich wurde dieser Teil des Gartens überhaupt nicht gewartet. Vielleicht hatte man ihn sogar absichtlich verwildern lassen.
Um zurück zur Wegtreppe und ans Tor zu gelangen, hätte Parker einen schmalen Plattenweg benutzen können, der um den großzügig angelegten Bungalow herumführte. Da ihm dieser Weg aber äußerst unsicher erschien, arbeitete er sich kurz entschlossen in das Dickicht hinein.
Er blieb überrascht stehen, als er schon nach wenigen Metern Stimmen zu hören glaubte.
Sie kamen etwas dumpf und hohl an sein Ohr, aber es handelte sich einwandfrei um Stimmen, die er allerdings noch nicht zu unterscheiden vermochte.
Er nahm sich Zeit und überhastete nichts, obwohl die Verfolger inzwischen die Terrasse erreicht hatten und laut miteinander beratschlagten.
Parker zwängte sich ohne Rücksicht auf seine schwarze Berufskleidung um einen riesigen Dornbusch herum und blieb wieder interessiert stehen.
Die Stimmen waren nämlich nicht mehr zu vernehmen. Es hatte seiner Ansicht nach so etwas wie ein metallisches Klicken gegeben, worauf die Stimmen schlagartig erstarben.
Was konnte das bedeuten?
Er sah hinüber zum Bungalow. Die Terrasse war inzwischen leer. Dafür hörte er das Brechen von Ästen und das Rauschen von Zweigen. Seine Verfolger hatten sich in Dschungelkrieger verwandelt, die ihn um jeden Preis stellen und erledigen wollten.
Parker war zufrieden.
Er suchte erst einmal nach der Einrichtung, die dieses eigenartige metallische Klicken verursacht haben könnte, doch als dies nicht klappte, widmete er sich seinen Verfolgern. Um ihnen begegnen zu können, hatte der Butler seine zusammenlegbare Gabelschleuder in Arbeitsposition gebracht und sich mit seiner Spezialmunition versorgt, die sich in einer Pillendose befand.
Einem wütenden Eber gleich, nahte der erste Verfolger. Zu sehen war er nicht, dazu war es zu dunkel, aber Parkers Sinne waren zu einem lebenden Radar geworden, das die Position dieses Ebers genau ortete.
Er legte die dünnwandige Tonmurmel in die Lederschlaufe, spannte die beiden Gummistränge und – schickte das erste Geschoß auf die Reise.
Volltreffer.
Ein Aufjauchzen, das sich Sekundenbruchteile später in ein Heulen verwandelte. Dann eine Art Schweinsgalopp, als der jetzt nicht mehr wütende Eber zurück zur Terrasse spurtete.
Um ein Haar wäre der Butler dennoch überrascht worden.
Quasi im letzten Moment machte er dicht in seiner nächsten Nähe einen weiteren Verfolger aus, der sich fast unhörbar genähert hatte. Das Wüten des Ebers hatte ihn, den Butler, wohl absichtlich ablenken sollen.
Parker nutzte die Möglichkeiten, die sich ihm boten. Er zog einen dicht belaubten Zweig langsam aber unnachsichtlich zu sich heran und spannte ihn beträchtlich. Und als der Verfolger, der sicher ahnungslos war, in der richtigen Position stand, ließ Parker diesen dicht belaubten Ast freundlichst los.
Laub und Ast landeten auf dem Gesicht des Dschungelkriegers, der erschreckt kickste, mit den Händen in der Luft herumfuchtelte und im Moment wie geblendet war. Parker, der dem Kicksen gefolgt war, langte kurz und durchaus höflich mit dem Bambusgriff zu und erbeutete auf diese Art und Weise eine handliche Maschinenpistole, gegen deren Besitz er nichts einzuwenden hatte.
Um sich etwas Luft zu verschaffen, entsicherte er diese Maschinenpistole und bemühte eine Heftklammer, die er aus einer der Westentaschen hervorgeholt hatte. Er faltete den dünnen Bürodraht auseinander und bog ihn derart zurecht, daß die Schnellfeuerwaffe ohne Unterbrechung schoß, sobald der Abzug bemüht worden war.
Parker bemühte ihn, warf die Maschinenpistole, die Dauerfeuer produzierte, in einem weiten und hohen Bogen in Richtung Bungalow und wartete ab.
Das volle Magazin ratterte los und schickte Geschoß auf Geschoß durch den Lauf. Da die Waffe nicht festgehalten wurde, sprang und tanzte sie unter der Wirkung ihres Rückstoßes