ТОП просматриваемых книг сайта:
Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter Dönges
Читать онлайн.Название Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman
Год выпуска 0
isbn 9783740948870
Автор произведения Günter Dönges
Жанр Языкознание
Серия Butler Parker Staffel Staffel
Издательство Bookwire
»Dazu wird es früher oder später mit Sicherheit kommen«, gab der Butler zurück. »Und dann wird sich garantiert erweisen, ob Sie es gewesen sind, oder vielleicht gewisse Rocker, unter einem gewissen Bert Single, der für Sie und Ihre Rechnung diesen Mord beging!«
Johnny Coolway sah den Butler schweigend und intensiv an. Rander, dessen Nase schmerzte, schüttelte unbewußt den Kopf. Warum packte Parker derart gründlich aus, fragte sich Rander, er scheint versessen darauf zu sein, abserviert zu werden …
»Bring sie runter«, befahl Johnny. Er wandte sich ab und schien an Rander und Parker schon nicht mehr interessiert zu sein.
Die »Lämmer« – einer von ihnen hatte den Armeecolt übernommen – erschienen hinter Rander und Parker und wollten ihnen Kälberstricke anlegen.
Johnny spielte mit dem Kugelschreiber, der einen Mini-Empfänger enthalten sollte, wie Parker behauptet hatte. Johnny interessierte sich für dieses Gerät, hantierte daran herum und schraubte schließlich die beiden Hülsen auseinander.
Das heißt, er wollte dies tun, doch bevor er es schaffte, ereigneten sich einige verblüffende Dinge.
Eine Art Lichtbombe explodierte in seiner Hand, deren Intensität ihn sofort kurzfristig blendete. Gleichzeitig damit breitete sich eine Nebelwand aus, als seien wenigstens zwei Nebelkerzen geworfen worden.
Die Partikelchen hatten es zusätzlich in sich. Sie verursachten einen Reizhusten, der die Körper erbeben ließ und durchschüttelte.
Johnny, der Leithammel der sanften »Lämmer« krümmte sich, bekam seinen hochgenommenen Unterarm nicht von den Augen und hustete wie ein Kettenraucher nach dem Aufstehen.
Seine »Lämmer« husteten ihm ebenfalls etwas und vergaßen darüber, sich weiter mit Rander und Parker zu beschäftigen.
Es hustete auch Mike Rander, als Parker ihn behutsam zur Treppe führte.
Nur Parker enthielt sich der allgemeinen Geräusche. Er atmete durch einen harmlos aussehenden Kugelschreiber, in dem eine Art Gasmaskenpatrone steckte, selbstverständlich in Kleinstausführung.
Während Parker seinen jungen Herrn nach unten führte, entleerte er eine Schachtel, in der sich Streichhölzer, möglicherweise aber auch Reißzwecken befanden …
»Die Reizung der Schleimhäute und Atemwege, Sir, wird in wenigen Minuten vorüber sein«, sagte Parker, als er mit Rander den hochbeinigen Wagen erreicht hatte.
Rander wollte antworten, doch in diesem Moment waren aus der windschiefen Strandvilla gellende Schreie zu hören.
»Was … Was ist denn das?« fragte Rander und wandte sich hustend und verblüfft an seinen Butler.
»Die Wirkung von Reißzwecken, Sir, die auszustreuen ich mir die Freiheit nahm!«
»Reißzwecken!?«
»In Anbetracht der Tatsache, Sir, daß wir es mit Hippies zu tun haben, die mit Vorliebe auf normales Schuhwerk verzichten, erstand ich im Drugstore Reißzwecken, um einen eventuellen schnellen Rückzug organisieren und decken zu können.«
Rander hustete und grinste.
»Darf ich anregen, Sir«, redete Parker weiter, »daß Sie jetzt mit dem Wagen diese ungastliche Stätte verlassen?«
»Sie wollen mich wegschicken? Ausgeschlossen, Parker!« Rander hustete zwar noch und mußte sich die Augen wischen, doch er hatte keineswegs die Absicht, seinen Butler allein vor dem windschiefen Holzbau zurück zu lassen.
»Sir, es geht darum, einen gewissen Eindruck zu machen«, erwiderte Parker, »falls Sie sich entschließen könnten, mit dem Wagen wegzufahren, wird bei den sanften Lämmern der Eindruck entstehen, daß auch meine bescheidene Wenigkeit sich entfernt hat.«
Statt zu antworten, hörte Mike Rander auf das Heulen und Schreien der sanften Lämmer, die wahrscheinlich auf den Reißzwecken eine Art Steptanz absolvierten.
Er nickte seinem Butler also zu, setzte sich ans Steuer, wischte sich noch einmal die Augen und fuhr davon. Parker, der sich im nahen Strauchwerk verborgen hatte, sorgte selbstverständlich für die notwendige Tarnung.
Dazu benutzte er sinnigerweise einen dritten Kugelschreiber, den er, nach Verdrehung der beiden Hülsen gegeneinander, auf den Platz vor dem windschiefen Holzhaus geworfen hatte.
Der Erfolg war frappierend.
Dort, wo sich gerade noch der freie Platz befunden hatte, wuchs eine zweite Nebelwand hoch, die an Intensität nichts zu wünschen übrig ließ. Diese Nebelwand verschluckte das Wegfahren des Wagens, machte es unmöglich zu erkennen, wer sich nun im Auto befand und wer nicht.
Parker, der – vom Haus aus gesehen – hinter der Nebelwand stand, musterte seinen jungen Herrn mit Wohlgefallen. Dann ging er tiefer in den total verwilderten Garten hinein und lauschte den Klängen, die aus dem Haus kamen.
Die sanften Lämmer waren völlig enerviert.
Die jungen Damen und Herren tanzten auf den Stufen und im Erdgeschoß vor der Tür herum, als wären sie vom Veitstanz befallen. Was durchaus verständlich war, denn in ihren nackten Füßen staken immerhin reihenweise Reißzwecken, deren Spitzen die Haut ihrer Füße zum Prickeln brachten.
Ein sanftes Lämmchen weiblichen Geschlechts hüpfte auf dem linken Bein herum und mühte sich ab, zwei Reißzwecken aus der Ferse zu ziehen. Dabei verlor dieses Lämmchen das Gleichgewicht, griff haltsuchend in die Luft, schrie zusätzlich auf und fiel dann zurück auf die Kehrseite.
Dieses Lämmchen hatte ausgesprochenes Pech. Die Kehrseite landete ausgerechnet dort auf dem Boden, wo eine freundlich wartende Heftzwecke bereitlag.
Das Lämmchen stieß einen spitzen, grellen Schrei aus, faßte nach der mißhandelten Seite des Gesäßes und hüpfte erstaunlich munter aus dem Haus. Das Lämmchen trabte an Parker vorbei und ward nicht mehr gesehen.
Der Butler wartete in aller Ruhe ab, bis die allgemeine Aufregung sich gelegt hatte. Nachdem die sanften Lämmer sich endlich beruhigt hatten, wurde es leiser im windschiefen Holzbau. Die Hippies verzogen sich wieder hinauf auf den Dachboden, um dort wohl mit sich zu Rate zu gehen.
Parker, der an frischen und guten Informationen immer interessiert war, wußte, sich auch jetzt zu helfen. Er bemühte seinen Universal-Regenschirm, dessen Schirmstock hohl war. Nach Verdrehen des bleigefütterten Bambusgriffes konnte dieses Blasrohr mit diverser Munition geladen werden. Preßluft, nach Bedarf aus einer Stahlpatrone bezogen, sorgte dann dafür, daß die Munition ins Ziel getragen wurde.
Josuah Parker hatte Zeit und Muse, seinen Wünschen nachzugehen.
Aus einer Westentasche holte er einen Minisender, der nicht größer war als eine gut entwickelte Erbse. Diesen Kleinstsender befestigte er an einem Blasrohrpfeil. Nachdem Parker seinen Schirmstock derart aufgeladen hatte, richtete er den Schirm auf die obere Etage des Hauses. Sekunden später, ein feines Zischen war zu hören – trieb die Preßluft den Pfeil samt Minisender hinüber zum Haus.
Deutlich war zu sehen, daß der Pfeil sich in das Holz neben einem Fenster hineinbohrte. Parker nickte zufrieden, holte seinen Empfänger aus der Tasche und ließ sich überraschen.
»Natürlich werden die Schnüffler zurückkommen«, sagte Johnny gerade. Der Leithammel der sanften Lämmer sprach nicht mehr im Tonfall der Milde und Güte. Seine immer noch etwas zu hohe Stimme war schrill und ärgerlich geworden. »Wir müssen uns absetzen.«
»Und wohin?«
»Darauf kommt es doch im Moment überhaupt nicht an«, sagte Johnny. »Hauptsache, wir kommen erst mal aus der Schußlinie.«
»Und was wird aus der Calmer?«
»Nichts, die bleibt, wo sie ist.«
»Aber allein kommt die Kleine doch niemals aus dem Keller.« Ein Mädchen schien endlich so etwas wie Mitleid und Menschlichkeit zu verspüren.
»Dann kann sie wenigstens nicht quasseln. Wir