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für Datenschutzprojekte bewährt, da dadurch eine gute Übersicht und Planung der notwendigen Bereiche gewährleistet wird. Eine Anlehnung an etablierte Standards ist zu empfehlen. Als Beispiel können die nachfolgend abgebildeten Projektmanagementphasen herangezogen werden.[119]

      Abbildung 1

      Projektmanagementphasen und Managementaufgaben nach DIN 69901

      Quelle: Timinger, Modernes Projektmanagement, 33.

      3.3.1 Projektmanagementphasen

      3.3.1.1Initialisierungsphase

      In dieser ersten Phase eines Projektes werden alle relevanten Informationen gesammelt und anhand dieser Informationen entsprechende Ziele formuliert. Hierbei wird empfohlen, sich einen Überblick über die datenschutzrechtlichen Regelungen und die unternehmensinterne Organisations- und IT-Landschaft zu verschaffen, um die entsprechenden Anforderungen, Ressourcen, Meilensteine und Risiken korrekt erfassen zu können. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte das Unternehmensziel im Hinblick auf den Datenschutz von der Geschäftsführung schriftlich vorgegeben werden.

      3.3.1.2Definitionsphase

      3.3.1.3Planungsphase

      +was im Projekt zu erledigen ist (Projektstrukturplan),

      +wann es zu erledigen ist (Terminplan),

      +welche Ressourcen benötigt und wann sie eingesetzt werden (Ressourcenplan) und

      +wie hoch die Kosten für die Ressourcen voraussichtlich sein werden (Kostenplan).

      3.3.1.4Steuerungsphase

      Die regelmäßige Kontrolle des Fortschritts der einzelnen Aufgabenpakete und die Verteilung der Aufgaben sollte wöchentlich oder – zumindest – zweiwöchentlich erfolgen. Darüber hinaus sollte der Projektmanager auch dem Auftraggeber (der Geschäftsführung) und ggf. einem eingerichteten Lenkungsausschuss regelmäßig Bericht erstatten. Je nach Projektdauer und Kritikalität sollte diese Berichterstattung (zB in Form eines Statusmeetings) alle ein bis drei Monate stattfinden. Folgende Informationen sollten dem Lenkungsausschuss bzw. Auftraggeber bereitgestellt werden:

      +Welche Ausgaben wurden bereits getätigt? Werden mehr Ressourcen benötigt als geplant? Wie hoch sind die Kosten dafür? (Ressourcen- und Kostenplanung)

      +Wie ist der Projektverlauf? Können die Deadlines eingehalten werden? Müssen Fristen verschoben werden? (Terminplanung)

      +Gibt es aktuelle Themen, aufgrund deren eine Eskalation erforderlich ist? Projektentscheidende Probleme oder Entscheidungen sollten hier an die oberste Instanz eskaliert werden. Eskalationen sollten aufgrund der Dringlichkeit auch ad-hoc erfolgen, um den Projektplan nicht zu gefährden.

      3.3.1.5Abschlussphase

      In der Abschlussphase erfolgt die Abnahme des Projekts durch den Auftraggeber und die Auflösung des Projektteams. Gerade bei einem Datenschutzprojekt ist eine nachvollziehbare und vollständige Dokumentation essenziell, darum sollten alle gewonnen Erkenntnisse aufbereitet und zentral gespeichert werden („Lessons-Learned“). Der letzte Akt in einem Datenschutzprojekt ist die Überführung in eine Datenschutz-Regelorganisation, um auch die zukünftige und dauerhafte Datenschutzkonformität gewährleisten zu können.

      3.3.2 Managementaufgaben

      3.3.2.1Ziele definieren

      !

      Praxistipp:

      Die Etablierung eines sehr hohen Datenschutzniveaus erlaubt es beispielsweise, sich von Wettbewerbern abzuheben, bestehende Prozesse effizienter zu gestalten oder neue Geschäftszweige zu eröffnen.

      Bei jedem Projekt, so auch bei einem Datenschutzprojekt, sollte beachtet werden, dass die definierten Ziele die sogenannten SMART-Kriterien erfüllen:

      +Specific (spezifisch): eindeutige Definition der Ziele;

      +Measurable (messbar): Messbarkeit der Ziele (Reifegrad/Umsetzungsgrad);

      +Attractive (attraktiv): Attraktivität der Ziele;

      +Realistic (realistisch): Realisierbarkeit und Erreichbarkeit der Ziele;

      +Timely (terminiert): Planbarkeit der Ziele (Fixierung eines Datums).

      Beispielsweise macht die systemübergreifende Einführung eines automatisierten Löschkonzepts bei einem größeren Produktionsunternehmen, in dem kaum personenbezogene Daten verarbeitet werden, weniger Sinn, da der Aufwand den Mehrwert hier deutlich übersteigen wird. Die Projektziele sollten mit den Unternehmenszielen im Einklang stehen und keinen Konflikt hervorrufen. Die Projektziele sollten klar formuliert und verschriftlicht werden.

      !

      Praxistipp:

      Es kann durchaus vorkommen, dass formulierte Projektziele nicht immer alle SMART-Kriterien erfüllen. Beispielsweise sind Projektziele, die auf gesetzlichen Vorgaben beruhen, oftmals unattraktiv. Ein fehlendes Kriterium bedeutet jedoch nicht, dass das Projektziel nicht umgesetzt werden muss. Ganz im Gegenteil: Die Nichtumsetzung kann einen Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben bedeuten.

      3.3.2.2Anforderungsmanagement

      3.3.2.3Projektorganisation festlegen

      Aufgrund der hohen Wichtigkeit eines initialen Datenschutzprojekts ist eine fachliche Weisungsbefugnis des Projektmanagers unumgänglich. Eine Matrix-Projektorganisation ist daher in den meisten Unternehmen die sinnvollste Variante. Sofern eine Datenschutzabteilung existiert, sollte dort die zentrale Projektsteuerung stattfinden.

      !

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