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Wolfgang G. Fienhold

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      Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (http://write.streetlib.com) erstellt.

      Wolfgang G. Fienhold:

       EDGAR WALLATZE –

       DER FROSCH MIT DER GLATZE

       Die Edgar-Wallace-Parodie – mit einem Nachwort von Christian Dörge

       Copyright

       Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

       © Roman by Wolfgang G. Fienhold.

       © des Nachworts by Christian Dörge.

       © Cover by Christian Dörge.

       Korrektorat: Dr. Birgit Rehberg.

       © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

       Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

       Alle Rechte vorbehalten.

       www.AlfredBekker.de

       [email protected]

      Klappentext:

       Edgar Wallace lässt grüßen - eine Persiflage auf den typisch englischen Krimi: Es gibt einen ominösen Unbekannten – den Übeltäter und Strippenzieher im Hintergrund –, der Frösche als Markenzeichen hinterlässt, wo immer er auch seine kriminellen Handlungen begeht. Sir Edgar, Chef von New Scotland Yard, sieht sich gezwungen, James Jeremias Decker, in Fachkreisen nur JJ genannt, – einen super geheimen amerikanischen Agenten – hinzuzuziehen, um diesen kniffligen Fall lösen...

       Mit einem Augenzwinkern und leichtem Spott versehen werden die Untaten des »Froschs« und andere verworrene Verwicklungen serviert...

       Der Romankiosk veröffentlicht Wolfgang Fienholds legendäre Parodie Edgar Wallatze – Der Frosch mit der Glatze als durchgesehene Neuausgabe – ergänzt um ein Nachwort von Christian Dörge.

      Erstes Kapitel: Aufregung im Yard

       Vereinzelt blitzten Lichter im nebligen London auf. Langsam erwachte der Morgen, dem ein, wie so oft, dämmriger Tag folgen sollte. Auf Geistesblitze warteten auch die drei Männer, die in schweren, bordeauxroten Ledersesseln konferierten. Sie schlürften heißen Kaffee und schüttelten abwechselnd die Köpfe. Sir Edgar, der Chef von Scotland Yard, befand sich in einer Vorstufe zur Panik, was an seinen hochgezogenen Augenbrauen leicht abzulesen war.

       »Man verlangt Taten, Ergebnisse, Erfolge. Ich weiß nicht, wie lange ich den Minister noch hinhalten kann. Bald werden Köpfe rollen. Die Froschmaskenbande schaltet und waltet, wie sie will, und die Polizei ist machtlos. So sieht es jedenfalls die Öffentlichkeit.«

       Die Inspektoren Jo Foxhiller und Henry Dragon sahen sich bedeutungsvoll an. Dann meinte Foxhiller: »Dieser Verbrecher ist sehr eitel, und über seine Eitelkeit wird er früher oder später stolpern. Seine Macke, nach jeder Untat einen Blechfrosch am Tatort zurückzulassen, wird ihm zum Verhängnis werden.«

       »Genau«, gab Dragon Schützenhilfe, »irgendwo muss er diese immensen Mengen von Fröschen ja kaufen, oder?«

       Sir Edgar räusperte sich, sein rötlich aufgedunsenes Gesicht mit der unvermeidlichen Zigarre zuckte: »Ich kann nur hoffen, dass Sie mir bald mit besseren Vorschlägen kommen, sonst können Sie sich demnächst in Uniform auf Streife wiederfinden.«

       Foxhiller und Dragon verließen den Raum unbeeindruckt, Drohungen wie diese hatten sie schon oft gehört. Was sie nicht hörten, war der Schrei von Sir Edgar, der, als er auf der Suche nach seinem Zigarrenschneider die Schreibtischschublade öffnete, von einem Blechfrosch angegrinst wurde.

       *

       Zur gleichen Zeit schlingerte ein roter Jaguar E Typ mit hoher Geschwindigkeit durch die Kurven der Landstraße nach Morden, im Süden Londons. Am Steuer saß James Jeremias Decker, in Fachkreisen nur JJ genannt. Das Platzen der beiden Vorderreifen traf mit dem Herausfallen der Fahrertür, dem Heißwerden von Klimaanlage und Kühler sowie dem Abspringen der Motorhaube und des Auspuffs zusammen. Fluchend lenkte JJ sein Gefährt an den Chaussee-Rand.

       »Das hat man nun davon, wenn man einen British Elend fährt, da kommt ein Unglück nie allein, aber mit Geduld, Spucke und einigen Eimern Kaltwasser müsste das Ding wieder hinzukriegen sein.«

       Er machte sich auf den Weg zu einem nahegelegenen Landhäuschen.

       Muss wohl der Ökobauer persönlich bewohnen, dachte JJ beim Anblick des wild wuchernden Gartens, dessen Wirrnis von einem älteren Hippiemädchen mit der Haarfarbe angelaufenen Silbers sanft abgerundet wurde. Das schöne Kind rekelte sich gänzlich unbekleidet in einem blumengemusterten Liegestuhl und trank offensichtlich Tequila.

       »Hi, Babe«, begrüßte sie JJ, »mein brandroter Jaguar lechzt nach Wasser, könnten Sie wohl ein paar Eimerchen erübrigen?«

       Träge hob das Mädchen die Augenlider und war sofort hellwach.

       »Ein schöner, junger Mann kann alles von mir haben«, meinte sie mit rauchzarter Stimme.

       JJ wurde es noch heißer. »Kaltes Wasser genügt mir völlig«, murmelte er.

       Sie erhob sich und führte ihn zu einem von Unkraut überwucherten Brunnen, neben dem einige rostige Eimer lagen. Vergeblich bemühte sich JJ um eine Füllung Wasser: »Die Eimer sind löchrig.«

       »Dann stopf sie, oh, Henry, oh, Henry, mach sie zu.«

       »Oh, pardon, ich habe mich Ihnen ja noch gar nicht vorgestellt, ich bin JJ Decker, ein amerikanischer Geheimagent in den Diensten der britischen Staatsanwaltschaft.«

       Sie lachte: »Und das sagen Sie mir so einfach.«

       »Na ja, Sie halten vor mir ja auch nichts verborgen«, konterte er charmant.

       Sie lachte wieder, zog sich dann aber doch einen Bademantel über: »Gehen wir auf einen oder zwei Drinks ins Haus und überlegen, was zu tun ist?«

       JJ blieb keine Wahl. Das Innere des Landhauses wirkte wie von Ikeas Stardesigner voll durchgestylt. Holz und nichts als Holz hatte man dort angesammelt.

       »Ich heiße übrigens Joan Krystal Newton, wie das gleichnamige Fallgesetz.« Sie lachte silberhell, während sie eine große Menge Dry Gin in zwei hölzerne Becher goss.

       Sie tranken, und JJ beobachtete fasziniert, wie sich ihr Bademantel langsam öffnete. Plötzlich stürmte ein junger Mann ins Zimmer, der aussah wie Tony Quinn, allerdings in der Rolle des Quasimodo.

       »Wem gehört der tolle Schrotthaufen vor unserer Tür?«, nuschelte er.

       »Das ist mein Bruder Bobby«, erklärte Joan mit leicht angewidertem Gesicht, »er ist ganz verrückt nach Sportwagen.«

       »Ja, aber nur nach deutschen«, erklärte der junge Mann hochnäsig, »was hierzulande zusammengeschustert wird, ist unter aller Sau.«

       Auch seine drastische Sprache passte zu seinen unbritischen Ansichten. Er war völlig aus der Art geschlagen, so hätte es wenigstens Sir Edgar ausgedrückt, memorierte JJ.

       »Soll ich Ihr Vehikel wieder in Gang bringen?«, fragte er unvermittelt nett.

       JJ nickte, und der Junge jumpte hinaus.

       »Ihm fehlt einfach die Mutter«, stellte Joan gerade fest, als sich schon wieder die Tür öffnete und ein älterer Mann mit dem Stigma des Asozialen den Raum betrat.

       »Mach

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