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Unternehmen.“

      Der Fischer hatte aufmerksam zugehört und fragte schließlich: “Wie lange wird das alles dauern?” Der Manager überlegte kurz: “Etwa 10 bis 15 Jahre werden das schon sein.” Daraufhin kam der Fischer ins Grübeln und fragte nach einiger Zeit: “Wenn ich das alles erreicht habe, was mache ich dann?”

      Der Manager lachte und sagte: “Wenn alles prima läuft und Sie den richtigen Zeitpunkt abwarten, verkaufen Sie Ihr Unternehmen und werden Millionär sein.”

      Der Fischer schüttelte ungläubig den Kopf. “Millionär? …Und dann?”

      “Dann hören Sie auf zu arbeiten! Sie könnten in einem romantischen Fischerdorf leben, lange ausschlafen, fischen gehen, mit Ihren Enkeln spielen, einen Mittagsschlaf halten, am Strand oder im Dorf spazieren gehen, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit Freunden zusammen sein.”

      Diese Geschichte brachte mich sehr früh zum Nachdenken über das, was ich wirklich mal beruflich werden möchte.

      Meine Mutter hat im Pflegeberuf eine Lehre gemacht. Nachdem sie mich und meine Schwester großgezogen hatte, war der einfachste Weg, in diesen Beruf zurückzukehren. Meine Mutter ist jedoch auch eine phantastische Künstlerin. Ihre gemalten Bilder sind für viele Leute eine wahre Augenweide. Aber für sie ist das nur ein Hobby. Ich sage immer zu ihr, dass das ihr verstecktes Potenzial sei, das nach draußen möchte. Ich weiß unser Familienverhältnis sehr zu schätzen, da ich einige Freunde habe, welche ihre Familie nicht als Team beschreiben würden, so wie ich es tue. Einer meiner besten Freunde zum Beispiel, wünscht sich nichts mehr als einen Tag in seinem Leben einen ganz normalen Familienalltag zu erleben. Einen Tag, an dem nicht von vorne bis hinten der Haussegen schief hängt.

      Wenn ich mich so umsehe und mit meinen Freunden über die Zukunft quatsche, haben nur wenige eine Ahnung davon, wofür ihr Herz brennt und was sie in ihrem Leben machen wollen. Naja sagen wir mal so: Ich könnte nur zwei davon aufzählen. Ich weiß, dass viele genauso wie ich und meine Freunde ganz groß denken und träumen. Es beginnt jeder – egal welcher Herkunft oder welchen Hintergrundes – davon zu träumen und damit ganz oben anzufangen. Viele Jungs wollen Pilot, Schauspieler, Fussballstar, Rockstar, Rennfahrer oder Arzt werden. Mädchen wiederum träumen vielleicht davon, Topmodel, Sängerin, Profisportlerin, Malerin, Journalistin, Top Managerin oder einfach eine High Society Woman zu werden. Auf alle Fälle stellen wir uns vor, einen tollen Beruf auszuüben, der Spaß macht und in dem wir viel Geld verdienen.

      „Ich kleide und schmücke mich toll, wohne in einer wunderschönen großen Villa, besitze ein oder mehrere hochwertige Autos und verbringe ein glückliches, zufriedenes Leben mit einer wunderhübschen Frau“. Das waren die Gedanken, welche mir durch den Kopf gingen, während wir wieder mal auf dem Weg zu meiner Oma waren. Meine Mutter erklärte meiner Schwester und mir, dass es ganz wichtig sei, sich immer wieder mit gutem und dankbaren Gewissen von unserer Oma zu verabschieden, da wir ja nicht wussten, wie lange sie noch leben würde.

      Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu einer Studien-Beratungsstelle, welche mir die Eltern von meinem besten Freund empfohlen haben. Es sprach sich schon im Freundeskreis meiner Eltern herum, dass ich derjenige war, der sich noch nicht für eine Richtung entscheiden konnte. Zur ersten großen Wahl stand: Studieren oder Arbeiten. Ich wusste nicht mal grob in welche Richtung es gehen sollte. Meine Freunde waren teilweise schon viel weiter und mussten sich jetzt nur noch Gedanken darüber machen, welche der interessanten Fächer sie studieren sollten. Ich hingegen wusste nicht im Geringsten wo mein Weg hingehen sollte.

      Ich bin ein ganz normaler Junge mit großen Träumen, aber mir fehlt die Idee vom wahren Leben. Wenn ich mich in meiner Umgebung umsehe, so leben die meisten Menschen ihr Leben nicht wirklich - es wird von ihnen nicht bewusst gelebt und als erfüllend bezeichnet. Genau mit diesen Gedanken trat ich bei dieser etwas ungewöhnlichen Beratungsstelle ein.

      Ich hörte von Schulkollegen, dass sie in den meisten Beratungsstellen lange, tiefe, psychologische Gespräche führten. Sie bekamen viele Aufgaben sowie einen langen Fragenkatalog, indem jede Frage fünf Antwortmöglichkeiten zum anhaken hatte. Sogenannte Multiple Choice Tests. Das Ganze zog sich über mehr als zehn Seiten und mehreren Stunden – so die Erzählungen meiner Freunde, die diese Prozedur bereits durchlaufen hatten. Dort wo ich saß, war es ganz anders. Die Frau die mich begrüßte, strahlte über das ganze Gesicht und wirkte sehr glücklich. „Lieber Champ, ich freue mich sehr, dass du hier zu uns gekommen bist. Zu Beginn solltest du wissen, dass wir uns von den anderen Studienberatungsstellen sehr absetzen. Wir konzentrieren uns auf den Sinn der Sache, dem Leben und bleiben in der Einfachheit.“

      Verblüfft sah ich die Frau nach diesem Satz an, wobei sie gleich weiter sprach: „Fülle die Fragen auf den Zettel gut überlegt aus. Es sind nur fünf Fragen, aber diese können dein Leben kraftvoll und positiv verändern. Bringe mir diesen einen Zettel erst wieder zurück, wenn alle Fragen beantwortet sind und du mit bestem Gewissen zu deinen Antworten stehst. Wichtig ist: Es dürfen die Antworten nur von dir selbst, von innen heraus kommen.“

      Ich stand mit einem riesigen Fragezeichen vor der sympathischen Frau und erwartete mir noch mehr Informationen zu bekommen, aber es kam nichts mehr. Das war alles. Keine stundenlange Gespräche, psychologische Tests,… nichts. Nur ein einfacher Zettel mit fünf Fragen darauf.

      Also ging ich mit den Fragen auf einem Blatt Papier nach Hause und verkroch mich in meinem Zimmer. Voller Verwirrung, dass sich mein Leben mit nur fünf simplen Fragen positiv und kraftvoll verändern könnte. So ein Blödsinn, dachte ich mir. Ich überlegte, ob ich diesen Zettel meinen Eltern präsentieren sollte. Denn er sah weder professionell aus, noch steckte ein wissenschaftliches System, welches auf die Zukunft ausgelegt ist, dahinter. Ich hoffe, meine Eltern haben dafür kein Geld ausgegeben, grübelte ich vor mich hin. Schließlich zeigte ich das Blatt mit den Fragen doch meinen Eltern. Beide reagierten irgendwie komisch. Als ich ihnen von der Beratungsstelle erzählte, meinten sie, dass sie beschlossen hätten, ich sollte selbst für meine Zukunft verantwortlich sein. Ich sollte selbst herausfinden, welchen Weg ich gehen wollte.

      Sie haben mich nun neunzehn Jahre unterstützt, jetzt liege es an mir. Sie meinten, dass sie mich unterstützen, aber überließen mir selbst alle Ideen, Chancen und Möglichkeiten. Ich trage die Resultate meiner Entscheidungen selbst.

      „Das heißt, ich soll selbst herausfinden, wie ich wann was mache?“ ging ich fraglich in mein Zimmer.

      Ich kannte das bisher anders aus der Schule. Dort bekam ich einfach Aufträge. Falls ich sie mal nicht ganz so gut umgesetzt hatte, haben meine Eltern dafür gesorgt, dass ich mich verbesserte. Aber diese jetzige Situation kannte ich überhaupt nicht, obwohl mein Vater immer wieder in meiner Schulzeit gesagt hatte: „Gehe zur Schule, schreibe gute Noten, mach Matura/Abitur, studiere und suche dir einen Job. Ansonsten wirst du nie deine Familie ernähren, oder dir dein eigenes Auto kaufen können.“

      Jetzt stand ich also alleine da. Von Freunden hörte ich auch immer wieder die Geschichten, dass ihre Eltern wollten, dass sie etwas Bestimmtes studieren. Später soll dann mal die Firma vom Papa übernommen werden. Das ist Tradition in der Familie.

      Nun, bei mir war das komplett anders. Da saß ich nun mit meinem Fragezettel wieder in meinem Bett und überlegte mir, was meine nächsten Schritte sein könnten. Denn die Fragen konnte ich nicht schnell beantworten und sie waren anders als erwartet. Wie immer, bin ich derjenige bei dem alles anders laufen muss. „So ein Scheiß“, dachte ich mir. In erster Linie war es wichtig, die Fragen zu verstehen. Es ging ja darum, dass ich herausfinde, was ich in meinem Leben studieren und arbeiten sollte. Papa und Mama zogen sich als Unterstützer in dieser Situation zurück. „Bin ich nun erwachsen? Beginnt so die Selbstständigkeit und der Ernst des Lebens?“ fragte ich mich selbst.

      1. Frage:

      Was sind Deine „BIG 5 FOR LIFE“?

      2. Frage:

      Wie würde ein Tag Deines Lebens aussehen, wenn Du wüsstest, dass Du nicht scheitern könntest?

      3. Frage:

      Was ist Dein „Warum“ im Leben?

      4. Frage:

      Was

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