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      Stefan Ahmann

      Das Mysterium der Einheit in der Vielheit

      Die Eine Wahrheit aus Advaita Vedanta,

      christlicher Offenbarung, Mystik und

      Nahtoderlebnissen

      © 2020 Stefan Ahmann

      Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN
Paperback:978-3-347-01382-7
Hardcover:978-3-347-01383-4
e-Book:978-3-347-01384-1

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen.

      Johannes, 14: 2

      Die alle Wesen in sich sehen und sich in allen Wesen, kennen kein Leid.

       Wie kann die Vielheit des Lebens den täuschen, der seine Einheit sieht?

      Isha Upanishad, Vers 7

      …und ich bin geschwebt in einem unendlichen Meer aus Licht, aus Liebe, Glückseligkeit, endlose Freiheit, und auch Bewusstheit, es war wie ein alles überspannendes Bewusstsein. (…) und ich war einerseits dieses gesamte, alles umfassende, grenzenlose Meer und ich war aber auch irgendwo noch so ein kleiner Funke, ich hatte irgendwo noch ein bisschen Ich-Bewusstsein. Es war wie beides gleichzeitig.

      Aus der Nahtoderfahrung von Andrea Pfeifer

      Die Wahrheit schuf Namen in der Welt für uns, denn es ist unmöglich, die Wahrheit ohne Namen zu erkennen. Die Wahrheit ist Eines und Vieles. Sie ist so unseretwegen, um uns dieses Eine in Liebe zu lehren, durch seine Vielheit.

      Gnostisches Philip-Evangelium, Vers 12

      Denn solange mehr und mehr in dir ist, kann Gott in dir niemals wohnen oder wirken. Diese Dinge müssen immer hinaus, wenn Gott hinein soll, es sei denn, du hättest sie in einer höheren und besseren Weise, dass aus Menge eins geworden wäre. Je mehr dann Mannigfaltigkeit in dir ist, um so mehr Einheit, denn das eine ist in das andere verwandelt. Ich sprach einst: Einheit eint alle Mannigfaltigkeit, aber Mannigfaltigkeit eint nicht Einheit. So wir überhoben werden über alle Dinge, und alles, was in uns ist, aufgehoben wird, so bedrückt uns nichts.

      Meister Eckhart

      The sun shines not on us, but in us.The river flows not past, but through us.

      John Muir

      A human being is a part of the whole called by us universe, a part limited in time and space. He experiences himself, his thoughts and feelings as something separated from the rest, a kind of optical delusion of his consciousness. This delusion is a kind of prison for us, restricting us to our personal desires and to affection for a few persons nearest to us. Our task must be to free ourselves from this prison by widening our circle of compassion to embrace all living creatures and the whole of nature in its beauty.

      Albert Einstein

       EINLEITUNG

       DIE PHILOSOPHIE DES ADVAITA VEDANTA

       ADVAITA VEDANTA IM KONTEXT

      Kernaussagen einiger Upanishaden

      Die fünf Hüllen

      Aus der Yoga Vasishta Sara

      Die Samkhya-Philosophie

      Westliche Mystiker, besonders Meister Eckhart

      Advaita Vedanta und die Lehre Christi

      Ein kritischer Blick auf Advaita Vedanta

       DER WEG DES HERZENS: JESUS UND BHAKTI-YOGA

       DIE LEHRE DER EINHEIT-IN-DER-VIELHEIT

      Ebenen der Realität und des Bewusstseins

      Person und wahres Wesen

      Geistige Evolution

      Liebe und Schönheit

      Erleuchtung

      Gott und Schöpfung, Brahman und Maya

      Einheit, Vielheit und Bewusstsein

       DREI GLEICHNISSE

      Baum und Blätter

      Hardware und Software

      Spiel des Lebens

       MEDITATION UND SELBSTERFORSCHUNG

      Übersicht

      Der Körper und der Verstand

      Loslassen und Meditation

      Gegenwart

      Christliche Meditationen und Beten

      Mögliche Hindernisse

      Betrachtungen und Impulse

       NACHWORT

       BIBLIOGRAPHIE

      EINLEITUNG

      Das Mysterium der Einheit in der Vielheit ist das zentrale Problem aller grundlegenden spirituellen und philosophischen Fragen. Es ist untrennbar verknüpft mit Fragen nach Gott, nach Ewigkeit und nach Individualität. Auch alle Fragen nach dem Wesen des Bewusstseins, nach materieller und geistiger Welt, nach Getrenntheit und Verbundenheit, nach Gut und Böse lassen sich nur wirklich beantworten, wenn man sich mit diesem Mysterium, mit dem Verhältnis der Vielheit zur Einheit, auseinandersetzt. Das alte philosophische Problem des Gegensatzes von Erscheinung und „Ding-an-sich“, von der Manifestation und dem ihr zugrunde liegenden Wesen, hängt gleichfalls mit ihm zusammen.

      Dennoch bleibt die „Einheit-in-der-Vielheit“ für unseren rationalen Verstand und unser menschliches Bewusstsein ein Mysterium. Wir werden es nie vollständig erklären können, woraus sich die Frage ergibt, ob es nicht klüger wäre, zu dem Thema zu schweigen. Aber selbst wenn man es nicht vollständig erklären kann, so kann man doch aufgrund von Indizien logische Schlüsse ziehen und falsche Vorstellungen widerlegen und ausschließen, sodass man sich der Wahrheit soweit annähert, wie es für den rationalen Verstand möglich ist. Ja mehr noch: Auf diesem Wege kann man den Verstand beruhigen, befrieden und ihm seine Grenzen aufzeigen, sodass dadurch Raum entsteht für tiefere Untersuchungen und für jene entscheidende Erkenntnis, jene Bewusstseinserweiterung, die nichts mit philosophischen Überlegungen mehr zu tun hat und deren Lehren und Erkenntnisse sich auch kaum mehr in Worten mitteilen lassen. Aber selbst wenn jene höhere, nicht in Worte zu fassende (Selbst)Erkenntnis von einem gewissen Standpunkt das allein Entscheidende und der Zielpunkt aller spirituellen Wege ist, so macht sie dennoch die in Worte zu fassende philosophische Erkenntnis nicht überflüssig. Die philosophische Erkenntnis bleibt auf immer eine wesentliche Ergänzung subjektiver Transformationen oder Erkenntnisse („Erleuchtung“), die sich als (geistige, psychologische…) Phänomene einordnen und interpretieren lassen müssen. Es lohnt sich immer, auf philosophischem Wege soweit zu gehen, wie man kann, denn die Philosophie ist ein wichtiger Wegweiser, eine Art rationales (und daher eins-zu-eins mitteilbares) Gegenstück zur subjektiven mystischen Erkenntnis. Neue philosophische Erkenntnisse sind dann zu erwarten, wenn es gelingt, verschiedene, bisher als inkompatibel geltende Erkenntnisquellen oder „Realitätsmodelle“ zusammenzubringen und ihre Schnittmengen zu finden. Im Falle von Das Mysterium der Einheit in der Vielheit sind dies vor allem die nichtdualistische Philosophie der Upanishaden, christliche Offenbarungen, Mystik und schließlich Nahtoderfahrungen, die eine neue und eigene Klasse von Offenbarungen bilden.

      Das Mysterium der Einheit in der Vielheit ist gewissermaßen das Einlösen einer

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