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       Zhaoyang Chen

       Verschorfungen

       Eine Jugend im Schatten der Kulturrevolution

      © 2020 Zhaoyang Chen

      Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN
Paperback:978-3-347-09426-0
Hardcover:978-3-347-09427-7
e-Book:978-3-347-09428-4

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Xuzhou - Stadt unter dem schwebenden Fluss

      Rot oder schwarz - Eine Frage des Überlebens

      Großvater Chen Lechuan

      Die Buchhandlung im Westend von Xuzhou

      Großmutter Ye Yonglan

      Leere Gräber

      Abakus und Rechenreime

      „Raketenschießen“

      Ein mutiger Schritt

      Der Wohnhof in Xuzhou

      Zeit der Barbarei

      Gehirnwäsche

      „Kritisiere Lin Biao und Konfuzius!“

      Dunkle Jahre

      Sippenhaft

      So weit die Lotusfüße tragen

      Die Talente meines Vaters

      Ein wahrer Freund

      Die Mittelschule in Xuzhou

      Long live Chairman Mao!

      Ein Fenster zur Welt

      Gegenwelten

      Maos Tod

      Neuer Schlüssel zum Glück

      Reifeprüfung

      Großvaters Totengeld

      Wunsch und Wirklichkeit

      Deutsch ist mein Schicksal

      Xiao Shun - liebe deine Ahnen

      Abschied von Xuzhou

      Nanking

      Neue Gesichter, neue Freunde

      Japanisches Intermezzo

      Mit eigenen Augen sehen

      Deutschstunde

      West-östliche Betrachtungen

      Verrat

      Heil Hitler

      Denkmalschutz statt Zerstörung

      Viel Lärm um nichts

      Wind of Change

      Geplatzter Traum

      Schicksalssprache

      Vom Empfinden der Schönheit

      Lessing und die chinesische Realität

      Thomas Mann auf Chinesisch

      Deutsch-deutsche Geschichte

      Chinesisches Studentenleben

      Neue Welt

      Von der Abschaffung der menschlichen Natur

      Eine deutsch-chinesische Liebesgeschichte

      Liebe in Zeiten der Krise

      Letzter Ausweg

      Abschied von China

      Danke

      Anmerkungen

       Es ist mir nicht leichtgefallen, meine

       Geschichte aufzuschreiben. Dennoch musste

       ich es tun. Denn vor ihr fliehen kann ich

       nicht, und die gelegentliche Narkotisierung

       durch Verleugnung führt allenfalls dazu,

       dass die Schmerzen nach dem Erwachen

       noch heftiger sind als zuvor.

       Es hat in der Tat sehr lange gedauert,

       bis ich endlich den Mut aufbrachte, meiner

       Vergangenheit ins Auge zu sehen und

       mich von ihr zu befreien. Doch dazu musste

       ich erst einmal verstehen, warum es so

       viele Krisen in meinem Leben gegeben hatte

       und auf welche Weise sie meinen Lebensweg

       beeinflussten. Oft wünschte ich

       mir, jemand anderes hätte mein Schicksal

       gehabt. Zugleich bin ich mir darüber im

       Klaren, dass Millionen anderer Menschen

       meiner Generation mein Schicksal auf die

       eine oder andere Weise teilen. Doch wurde

       ich bis zum heutigen Tag nie mit einer

       ähnlichen Geschichte konfrontiert.

       Vermutlich war es das allgemeine

       Schweigen über die Vergangenheit, das

       mich so lange davon abgehalten hat, mich

       mit ihr zu befassen, ebenso wie die Rücksicht

       auf all jene, die so eng mit meiner Geschichte

       verbunden sind. Allein schon der

       Gedanke, Freunde, Familie und Bekannte

       durch das Erzählen meiner Geschichte unglücklich

       zu machen, ließ mich davor zurückschrecken.

       Doch nun hat endlich die

       Einsicht gesiegt, dass ein (mit-)geteiltes

       Schicksal, das auf vielen Schultern ruht,

       für alle leichter zu tragen ist. Gesiegt hat

       auch der Wunsch in mir, wieder aufrichtig

       lieben und vertrauen zu können und die

       Welt zu umarmen, ohne ständig Verrat

       und Verletzung zu befürchten – und letztendlich

       zu verstehen, warum ich zu demjenigen

       geworden bin, der ich bin.

       Für Yumi und Anjulie

       Xuzhou – Stadt unter dem schwebenden Fluss

      Geboren wurde ich am 14. September 1963 in der antiken chinesischen Stadt Xuzhou, in der heutigen Provinz Jiangsu der Volksrepublik China. Die Stadt

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